Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Stefanie Pichler, Roswitha Stieglmayer<br />
5.2.13 Moraceae: Maulbeergewächse<br />
BROTFRUCHTBAUM (ARTOCARPUS ALTILIS)<br />
Tropische Früchte, Kräuter und Gewürze<br />
Namen: breadfruit (E), fruta de pan (S)<br />
Früchte: Grüne Sammelfrüchte, 25 – 30 cm lang und etwa 1 kg schwer, raue Oberfläche. Das<br />
Fruchtfleisch ist weiß und bei der Reife mehlig weich. Samen kastanienartig, in Kulturformen<br />
normalerweise weggezüchtet.<br />
Verbreitung: Die Heimat des Brotfruchtbaumes liegt in Polynesien und auf den Sunda-Inseln. Als<br />
Frucht- und Ziergehölz ist A. altilis in allen Gebieten der warmen Tropen anzutreffen.<br />
Nutzwert: Die Brotfrucht wird reif als Obst und unreif als Gemüse gegessen. Das Fruchtfleisch wird<br />
gekocht, frittiert oder gebacken. In der südpazifischen Region werden Scheiben der Brotfrucht in<br />
Erdöfen geröstet. In Malaysia werden sie in Sirup gebacken. In Polynesien werden die Früchte in<br />
Erdöfen gebacken und bis zu einem Monat aufbewahrt. Durch Gärung entsteht ein Art Käse, der als<br />
“poi” bezeichnet wird. Reife Früchte werden getrocknet und zu Mehl vermahlen oder zu Chips<br />
verarbeitet. Die Samen, die ein kartoffelähnliches Aroma haben, kann man auf verschiedenste Weise<br />
kochen, rösten oder frittieren. In Westafrika stellt man aus ihnen einen Brei her.<br />
Das gelbliche Holz benutzt man für die Herstellung von Möbeln und im Bootsbau. Auf Hawaii werden<br />
die traditionellen Trommeln, die bei Hula-Tänzen benutzt werden, aus Stammabschnitten angefertigt.<br />
Allgemeines: Der Brotfruchtbaum wurde 1793 in Jamaika eingeführt. Vier Jahre zuvor wurde Kapitän<br />
Bligh beauftragt, 1.000 Brotfruchtbäume vom malaiischen Archipel nach Mittelamerika zu bringen.<br />
Die Früchte sollten zur Ernährung der Sklaven dienen. Berühmt geworden ist diese Reise durch die<br />
Meuterei auf dem Schiff Bounty: Kapitän Bligh verwendete das Trinkwasser um die Bäumchen damit<br />
zu gießen und sicher ans Ziel zu bringen. Jedoch musste er dadurch die Wasserration der Besatzung<br />
kürzen, wofür diese natürlich kein Verständnis zeigte und meuterte.<br />
Vom Brotfruchtbaum existieren samenlose Varianten, die oft einen anderen Namen tragen. Ein Baum<br />
produziert pro Jahr etwa 40 kg reife Früchte.<br />
BROTNUSSBAUM (BROSIMUM ALICASTRUM)<br />
Name: breadnut (E), osh (E), apomo (S), mojote (S)<br />
Früchte: Kugelige, fleischige Beeren mit bis zu 2,5 cm Durchmesser. Bei Vollreife verfärbt sich die<br />
Frucht von Braun zu Grüngelb oder Orange. Jede Frucht enthält einen 1 – 1,5 cm großen kugeligen<br />
Samen.<br />
Verbreitung: Heimisch von südlichen Mexiko bis nach Venezuela und Ecuador. Der Brotnussbaum<br />
ist auch in Kuba und Jamaika beheimatet.<br />
Nutzwert: Der Samen der reifen Frucht ist stärkehaltig und wird im Verbreitungsgebiet gekocht oder<br />
geröstet mit Honig gegessen. Zu Mehl gemahlen dienen die Samen zum Strecken von Maismehl. Die<br />
Blätter verwendet man als Viehfutter. Wie bei anderen Brosimum-Arten wird auch bei B. alicastrum<br />
der Milchsaft als pflanzliche Milch genutzt. Die Milch, die man aus dem angeschnittenen Stamm oder<br />
aus ausgepressten Schösslingen gewinnt, erzielt auf Märkten in Guatemala hohe Preise. Sie wird als<br />
Heilmittel bei Magenproblemen und bei Asthma eingenommen. Die nahe verwandte Art B. utile<br />
(Kuhmilchbaum) liefert große Mengen Milchsaft, der wie Kuhmilch getrunken werden kann. Alle<br />
Brosimum-Arten liefern ein hochwertiges Holz, das zur Herstellung von Möbeln verwendet wird.<br />
Allgemeines: Die Gattung besteht aus 13 Arten und gehört zu der großen Familie der<br />
Maulbeergewächse. Weitere wichtige Nutzpflanzen der Familie sind die Essfeige (Ficus carica), die<br />
Brotfrucht (Artocarpus sp.), der Hopfen (Humulus lupulus) sowie der Canabishanf (Cannabis sativa).<br />
Der <strong>La</strong>tex einiger Feigenarten wurde früher zur Kautschukherstellung genutzt. Die<br />
Kautschukproduktion aus Feigen hat jedoch nie den Stellwert des Kautschukbaumes (Hevea<br />
brasiliensis) erreicht.<br />
5.2.14 Musaceae: Bananengewächse<br />
BANANE (MUSA-ARTEN)<br />
Namen: banana (E), banana (S), bananier (F)<br />
Früchte: Aus jeder Blüte entwickelt sich eine längliche, gekrümmte Beerenfrucht, 5 – 30 cm lang und<br />
bis zu 7 cm breit. Die äußere, fleischige und glatte Fruchtwand ist gewöhnlich gelb oder auch rot. Die<br />
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