Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Ines Faber, Franziska Schrempf<br />
BANANEN (MUSA SP.) – HAUPTEXPORTGUT<br />
Bananen (Musa) sind eine Gattung der Familie der Bananengewächse (Musaceae)<br />
innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen. Die Gattung umfasst rund<br />
100 Arten. Einige Arten bilden essbare Früchte, von denen diejenigen der<br />
Musa paradisiaca zum Teil für die Nahrungsmittelproduktion angebaut<br />
werden.<br />
Wegen ihrer üblicherweise gekrümmten Form wird die Banane auch<br />
Krummfrucht genannt. Die Früchte gehören botanisch gesehen zu den Beeren<br />
und können je nach Art und Sorte stark in Größe und Farbe variieren.<br />
In Europa wird hauptsächlich die Dessertbanane (Musa paradisiaca sapientum)<br />
zum Kauf angeboten. In den Herkunftsländern spielt die Kochbanane<br />
(Musa paradisiaca normalis) als Nahrungsquelle eine große Rolle.<br />
Sie wird gekocht, gebacken oder gegrillt.<br />
<strong>La</strong>ndwirtschaft und Cash-Crops<br />
Bananen<br />
(Musa paradisiaca sapientum)<br />
Herkunft:<br />
Die Banane stammt ursprünglich aus der südostasiatischen Inselwelt. Zunächst wurde sie in Afrika<br />
kultiviert und später kam sie mit den Spaniern von den Kanarischen Inseln nach Amerika. 1520 gründeten<br />
portugiesische Siedler die ersten Plantagen in der Karibik und in Mittelamerika. Im 19. Jahrhundert<br />
begann man dann auch in Costa Rica Bananen auf Plantagen anzubauen.<br />
Geschichte, Anbau, Krankheiten, Zukunftsaussichten:<br />
Die Hauptsorte für den Export war bis in die 1960er Jahre die „Gros Michel“. Die Früchte waren größer<br />
und geschmacksvoller als die heutigen Bananen. Durch die Panama-Krankheit wurde der Anbau<br />
dieser Sorte dermaßen erschwert, dass sie heute kaum noch für den Export kultiviert wird.<br />
„Gros Michel“ wurde durch „Cavendish“ ersetzt. Sie ist leichter industriell verwertbar und durch<br />
niedrigere Wuchshöhe der Stauden, beständiger gegenüber Stürmen. Da sie dichter stehend gepflanzt<br />
werden konnten, verdoppelten sich mit ihrem Anbau die Ernteerträge.<br />
Auch schien sie robuster gegenüber einigen Pilzarten zu sein, jedoch ist seit den 1990er Jahren eine<br />
spezielle Art der Panama-Krankheit bekannt, die auch diese Bananensorte angreift. Außerdem werden<br />
die Stauden in der Karibik und in Mittelamerika vom Pilz namens „Black Sigatoka“ angegriffen.<br />
Bis jetzt konnte er noch mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden, jedoch entwickelt der Pilz inzwischen<br />
auch schon Resistenzen und ist in manchen Anbaugebieten schon so hartnäckig geworden, dass<br />
die Hälfte der Ernte durch den Befall unbrauchbar wurde. Alternativen oder Heilung war bis 2005<br />
noch nicht bekannt.<br />
Auch das Einkreuzen von Resistenzgenen in die Sorte „Cavendish“ war bisher nicht möglich. Ein<br />
Einkreuzen ist generell bei den meisten Bananensorten nicht möglich, denn seit die Banane in Kultur<br />
genommen wurde, sind die meisten Bananensorten steril geworden, d.h. die Früchte werden ohne Bestäubung<br />
und Befruchtung gebildet. Werden keine Samen gebildet, so ist auch keine generative Vermehrung<br />
möglich, also auch keine Kreuzung. Die meisten Bananensorten sind Klone, das heißt sie<br />
werden rein vegetativ vermehrt. Aus diesem Grund wird intensiv an der Entwicklung genveränderter<br />
Bananensorten geforscht.<br />
Man schätzt, dass in 10 bis 20 Jahren auch die „Cavendish“ nicht mehr in Monokulturen angebaut<br />
werden kann.<br />
Bananenexport in Costa Rica:<br />
Der Bananenanbau in ausgedehnten Plantagen befindet sich traditionell an der Karibikküste um den<br />
Hafen Puerto Limón, aber auch an der Pazifikküste um die Hafenstadt Golfito.<br />
1960 betrug der Bananenexport in Costa Rica noch 41 % und sank dann innerhalb von 20 Jahren auf<br />
ca. 15 %, und wieder weitere 20 Jahre später auf unter 4 %. Obwohl die Bananenexportrate sank, wurden<br />
immer mehr Bananen angebaut und exportiert. Der Grund für den prozentualen Abfall liegt in der<br />
Industrialisierung des <strong>La</strong>ndes, welche neue Exportgüter brachte.<br />
Dennoch ist Costa Rica der zweitgrößte Bananenexporteur der Welt. In der Produktion von Bananen<br />
liegt Costa Rica weltweit auf Platz sieben, mit 2,7 Millionen Tonnen Bananen. (Die Zahlen beziehen<br />
sich auf die Produktion im Jahr 2001.)<br />
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