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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Walpurga Goebel, Barbara Rittmannsberger<br />

Vulkanismus und Vulkane Costa Ricas<br />

schon bald zu Schaffung von Nationalparks, die weltweite Bekanntheit erreichten. Auch in Costa<br />

Rica war der erste Nationalpark ein Vulkangebiet: der Irazú und seine Umgebung.<br />

Besonders durch das Fernsehen wurden vielen Menschen die Vulkane näher gebracht, und damit ihre<br />

Scheu vor den „donnernden Bergen“, die davor vor allem aus Katastrophen bekannt waren, abgebaut.<br />

Touristen wollen die Vulkane so nah wie möglich erleben, wodurch Kompromisse zwischen dem<br />

Schutz der <strong>La</strong>ndschaft, den Schutz der Reisenden und den wirtschaftlichen Interessen geschlossen<br />

werden. Gerade Hotelbesitzer bauen ihre Hotels zu nahe an die Vulkane, d.h. innerhalb der Gefahrenzone,<br />

wo eigentlich keine Häuser zugelassen sind. Am Fuße des Arenals stehen auch einige Hotels in<br />

der roten Gefahrenzone, um den Touristen den bestmöglichen Blick auf das <strong>La</strong>vaschauspiel zu bieten.<br />

Immer wieder kommt es auch zu Unfällen von Touristen, die in abgesperrte Gebiete gehen oder einfach<br />

in Krater absteigen (selbst wenn diese erloschen sind, gibt es doch einige Gefahren), da sie die<br />

Gefahren selbst nicht kennen und auch nicht einschätzen können.<br />

ANDERE NUTZUNGEN<br />

Schwefel wird für die verschiedensten Zwecke, unter oft gefährlichen Bedingungen, abgebaut (als<br />

Säuerungsmittel z.B. in Zuckerfabriken, Vulkanisierung von Kautschuk, als Basis für Farbstoffe und<br />

Arzneien). Auch andere Mineralien sind gefragt: Borsäure, Salmiak, Alunit, etc. Heute kann man<br />

viele dieser Stoffe schon technisch herstellen, aber früher war der gefährliche Abbau oft der einzige<br />

Weg. Bestimmte Vulkangesteine, wie Basalt, sind wichtige Baumaterialen. Des Weiteren finden<br />

folgende vulkanische Gesteine Verwendung: Bimsstein, Diamanten, etc.<br />

Die Erdwärme wird heute vielfach zur Wärmegewinnung und Energieerzeugung genutzt. Diese Form<br />

der „Alternativen Energie“ wird auch in Mittelamerika immer populärer. In Costa Rica dient als Beispiel<br />

der Vulkan Miravalles.<br />

VORHERSAGEN VON VULKANAUSBRÜCHEN<br />

Die Vorhersage von Eruptionen wird immer wichtiger, da die Bevölkerung in der Nähe von Vulkanen<br />

jährlich zunimmt. In Costa Rica hat das „Valle Central“ mit Abstand die größte Bevölkerungsdichte,<br />

trotz der Nähe zu einigen Vulkanen. Nicht nur die Bevölkerung an den fruchtbaren Vulkanhängen<br />

nimmt zu, sondern auch die Masse an Touristen, die besonders von den aktiven Vulkanen angezogen<br />

wird. In der unmittelbaren Umgebung des Vulkans ist die Sicherheit der „Vulkantouristen“, und damit<br />

die richtige Einschätzung der Gefahr, von großer Bedeutung.<br />

In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Getöteten und Verletzten bei Vulkanausbrüchen weltweit<br />

deutlich verringert, die materiellen Schäden sind dagegen gestiegen.<br />

Alle Signale, die ein Vulkan in einer Ruhepause oder im Vorfeld einer Aktivität aussendet, werden<br />

heutzutage in seismischen Messnetzen genau erfasst. Es werden die austretenden Gase genau analysiert,<br />

der Wärmegradient erfasst, und auch die Gestalt des Vulkans (Vulkane verändern vor Explosionen<br />

häufig ihre Form) beobachtet. Auch Erdbeben können auf einen baldigen Vulkanausbruch hinweisen.<br />

Noch sind die Prognosen von Vulkanausbrüchen relativ unsicher, aber es werden laufend neue<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse über Vulkane gewonnen.<br />

2.2.3 Costa Rica –<br />

Entstehung der mittelamerikanischen <strong>La</strong>ndbrücke<br />

Für den geologischen Bau Mittelamerikas sind komplizierte tektonische Vorgänge verantwortlich. So<br />

grenzen hier auf engem Raum viele, teilweise auch kleine Lithosphärenplatten (Cocos-, Karibische,<br />

Pazifische, Südamerikanische und Nordamerikanische Platte) aneinander. Neben Sedimentgestein<br />

spielen daher auch Vulkane und Erdbeben am Aufbau eine große Rolle. Aus diesem Grund ist Mittelamerika<br />

eine besonders instabile Region der Erdkruste. Am westlichen Rand liegt es auf der Karibischen<br />

Platte, und im östlichen Teil auf der Cocosplatte.<br />

Vor etwa 100 Millionen Jahren, im Meozän, begann sich die Karibische Platte unter den Rand der<br />

Cocosplatte zu schieben (Subduktion). Dadurch entstand dort zwischen Nord- und Südamerika <strong>La</strong>nd,<br />

welches einfach aus dem Meer gehoben wurde. Vorerst waren dies nur vereinzelte Inseln. Vor etwa<br />

drei Millionen Jahren wurden diese Inseln durch Anhebungen des Meeresbodens, vulkanische Tätig-<br />

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