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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Theresia Fastian, Barbara Vobrovsky-Simon<br />

2.1.2 Klima<br />

Geografie und Klima<br />

Costa Rica wird der tropischen Klimazone zugeordnet, dennoch herrschen, durch die geografischen<br />

Extreme bedingt, unterschiedlichste regionale Klimaverhältnisse. Klimabestimmend sind vor allem die<br />

Höhenlage, die Niederschlagsmengen und die unterschiedlichen Winde der jeweiligen Regionen. Eine<br />

nicht ganz unerhebliche Rolle spielt auch die „Innertropischen Konvergenzzone ITC“, welche mit der<br />

direkten Sonneneinstrahlung wandert und somit zeitweise das Klima Costa Ricas mitbestimmt. Jahresoder<br />

Tagesmittel sagen relativ wenig aus, was eine allgemeine Klimabeschreibung nahezu unmöglich<br />

macht. Außerdem gibt es gravierende Unterschiede zwischen Atlantik- und Pazifikküste bezüglich der<br />

Niederschlagsart und -mengenverteilung.<br />

Generell werden Regen- und Trockenzeit, sowie thermische Höhenstufen mit entsprechenden Vegetationszonen<br />

und regionale Klimazonen unterschieden. Das ganze Jahr hindurch findet der Sonnenaufgang<br />

um 6.00 Uhr, der Sonnenuntergang um 18.00 Uhr statt, was durch die nahe <strong>La</strong>ge zum Äquator<br />

bestimmt wird (achter bis elfter nördlicher Breitengrad). Die tatsächlichen Sonneneinstrahlungszeiten<br />

sind von Region zu Region verschieden (siehe auch Tab. 1 unten).<br />

Des Weiteren gibt es einige „Wetterbesonderheiten“, auf welche wir im Anschluss des Kapitels kurz<br />

eingehen werden.<br />

TROPISCHE JAHRESZEITEN<br />

Die tropischen Jahreszeiten kann man nicht im Entferntesten mit unseren Mitteleuropäischen vergleichen,<br />

denn die Trocken- und Regenzeit werden, wie schon an der Bezeichnung erkennbar, von der<br />

Niederschlagsmenge bestimmt. Costa Rica zählt zu den zehn regenreichsten Ländern der Erde, was<br />

die teilweise heftigen Niederschläge in bestimmten Regionen bestätigen.<br />

Invierno (Regenzeit):<br />

Als „Invierno“ wird der tropische Winter bezeichnet, der von Mai bis November dauert, und in den<br />

Monaten September und Oktober seine Niederschlagshöhepunkte aufweist. In der Regenzeit erweisen<br />

sich die Vormittage oft als sonnenklar, ab Mittag ballen sich allerdings Regenwolken zusammen, die<br />

ihre Wassermengen kurz darauf als Platzregen (= aguacero) über dem <strong>La</strong>nd auslassen. Auch wenn der<br />

aguacero nur einige Stunden dauert, muss man mit Überschwemmungen und Erdrutschen rechnen,<br />

wovon aber immer nur kleinere Gebiete mit wenigen km² betroffen sind.<br />

Im Regenmonat Juli gibt es im Hochland eine kurze Trockenperiode, den verancillo de San Juan (=<br />

kleiner Sommer des Johannesfestes), was darauf zurückzuführen ist, dass die ITC ihren nördlichsten<br />

Stand erreicht hat (12. Breitengrad).<br />

Zu dieser Zeit kommt es über dem Karibischen Meer des öfteren zur Bildung von Hurrikans. Costa<br />

Rica ist bis heute, seit Wetteraufzeichnungen bestehen, mit dem direkten Kontakt von solchen tropischen<br />

Wirbelstürmen und den, damit verbundenen tragischen Verwüstungen, weitgehendst verschont<br />

geblieben, und wurde meist nur am Rande von abgeschwächteren Auswirkungen heimgesucht.<br />

Gefahr drohte erstmals im November 1969, als der Hurrikan „Martha“ die Küste in der Nähe der<br />

Grenze von Costa Rica zu Panama streifte. Die Ausläufer des Hurrikans „Gilbert“, im September<br />

1988, forderten offiziell sogar zwei Todesopfer durch Überschwemmungen und Erdrutsche. Zehn<br />

Jahre darauf, im November 1998, bedrohte „Mitch“, einer der bis dahin stärksten Hurrikans (280<br />

km/h Windgeschwindigkeit), die Staaten Zentralamerikas. Costa Rica litt auch hier nur unter den weitläufigen<br />

Auswirkungen, große Gebiete der Nachbarstaaten Honduras und Nicaragua wurden jedoch<br />

verwüstet und es gab über 20.000 Todesopfer zu beklagen (in Costa Rica gab es offiziell keine Todesopfer).<br />

Der letzte uns bekannte Hurrikan, der Costa Rica gefährlich nahe kam, war der Hurrikan<br />

„Stan“ im Oktober 2005. Auch hier wurde das <strong>La</strong>nd zum Glück nur durch erhöhten Niederschlag in<br />

den nördlicheren Regionen in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Verano (Trockenzeit):<br />

Als „Verano“ wird der tropische Sommer bezeichnet, der von Dezember bis April dauert. Auch zu<br />

dieser Zeit wird die Aussicht von den Bergen im Hochland auf die Tiefebenen, oft durch Wolkenmassen,<br />

die vom Atlantik her kommen, vernebelt. Im Verano fällt allgemein zwar weniger Niederschlag<br />

als im Invierno, dennoch gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen der Karibik- und Pazifikküste<br />

und zu der Region von Guanacaste, worauf wir im Punkt „Regionale Unterschiede“ näher eingehen<br />

möchten.<br />

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