Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Mario Auer<br />
6.3 Die „Esquinas Rainforest Lodge“<br />
Das Projekt „Regenwald der Österreicher“<br />
Wie schon erwähnt, ist auch Entwicklungshilfe ein zentrales Anliegen des Projektes. Durch die Einrichtung<br />
des Nationalparks Piedras Blancas musste zwar niemand ausgesiedelt werden, doch wurde<br />
ein Teil der ansässigen Bevölkerung, vor allem Holzarbeiter und Jäger, in seinen Verdienstmöglichkeiten<br />
bedeutend eingeschränkt. Ein paar Holzfäller der Gemeinde <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong> kamen deshalb auf die<br />
Idee, ökotouristische Einrichtungen als Alternative und neue Einnahmequelle zu erschließen. Der<br />
Verein „Regenwald der Österreicher" reichte 1993 das Projekt „Ökotourismus in <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>" bei<br />
der Republik Österreich ein, diese erklärte die nachhaltige Nutzung von Tropenwäldern zum Schwerpunkt<br />
ihres Entwicklungshilfeprogrammes. Das Projekt soll dokumentieren, dass diese kleine Lodge<br />
mit der begrenzten Anzahl von 30 Gästen, die im Sinne eines anspruchsvollen Ökotourismus versorgt<br />
werden wollen, ausreichend Gewinne erzielen kann – ohne dabei die Natur zu zerstören – die es<br />
ermöglichen, den Lebens- und Bildungsstandard einer Dorfgemeinschaft (<strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>), bestehend aus<br />
70 Familien, langfristig und dauerhaft zu erhöhen. Die Finanzierung wurde zugesagt und der Verein<br />
„Regenwald der Österreicher" mit der Leitung und Betreuung des Projektes beauftragt. Die Esquinas<br />
Rainforest Lodge wurde am Rande des Nationalparks Piedras Blancas (in unmittelbarer Nähe zur<br />
<strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>) um etwa 5 Mio ATS (360.000 Euro) gebaut und konnte 1994 eröffnet werden.<br />
Die dem Klima und örtlichem Baustil angepasste Anlage umfasst ein Hauptgebäude, in dem ein<br />
Restaurant, eine Bar und ein Aufenthaltsraum mit Bibliothek untergebracht sind und sieben kleine<br />
Bungalows, die insgesamt mit 14 Zimmern ausgestattet sind. Weiters wurden ein tropischer Garten<br />
mit „chlorfreiem Schwimmbad" und ein 16 km langes markiertes Wegnetz im umliegenden Regenwald<br />
angelegt. Die Übernachtung inklusive 3 Mahlzeiten kostet pro Person zwischen 90 und 135<br />
USD. Aufenthalte im „Regenwald der Österreicher" werden von mehreren österreichischen Reiseveranstaltern<br />
angeboten. Weiters konnten etwa 20 neue Arbeitsplätze für die Menschen aus <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong><br />
geschaffen werden.<br />
Bis zum Jahr 2005 war der Verein „Regenwald der Österreicher" Eigentümer der Lodge, danach ging<br />
sie in privaten Besitz über. Aus dem Verkaufserlös wurde ein Fond für Projekte in <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong> eingerichtet.<br />
Zahlreiche Projekte wie zB. der Neubau der Schule, die Einrichtung einer Krankenstation, die<br />
Gründung einer Frauengruppe, die Schmuck und Shampoo herstellt, eine Aufzuchtstation für Agutis<br />
(nachtaktive Nagetiere), der Bau eines Kinderspielplatzes, die Erneuerung der Trinkwasserleitungen<br />
und die Implementierung eines Programms für Mülltrennung und Müllbeseitigung konnten bereits<br />
realisiert werden. Einigen Kindern konnte außerdem durch Stipendien der Besuch höherer Schulen<br />
ermöglicht werden.<br />
Das Projekt „Regenwald der Österreicher" ist in seiner Vielschichtigkeit mit den Schwerpunkten Naturschutz,<br />
Forschung und nachhaltige Entwicklungshilfe vorbildhaft und mittlerweile der größte Arbeitgeber<br />
für die Bewohner von <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>. 1995 wurde der Gründer des Vereins Prof. Michael<br />
Schnitzler von der Republik Österreich mit dem „Konrad-Lorenz Staatspreis", dem höchsten Umweltpreis<br />
der Republik, ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erhielt der Verein den „Großen-Binding-Preis<br />
für Natur- und Umweltschutz" des Fürstentums Liechtenstein.<br />
Esquinas Rainforest Lodge Chlorfreies Schwimmbecken für Gäste „Caiman Pond“, Naturteich inkl.<br />
Kaimane und Schnappschildkröten<br />
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