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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Stefanie Pichler, Roswitha Stieglmayer<br />

Tropische Früchte, Kräuter und Gewürze<br />

die ganzen Blätter zerquetscht. Der Saft ist ein stark wirksames Abführmittel und eignet sich kaum für<br />

medizinische Zwecke.<br />

Das Gel aber ist eine der bemerkenswertesten Heilsubstanzen, die man kennt. Lokal angewendet,<br />

fördert es die Regeneration der Haut und kann direkt auf Verbrennungen, auf Schnittverletzungen und<br />

Wunden gestrichen werden. Das käufliche Gel ist wegen der für die Extraktion benutzten scharfen<br />

Lösungsmittel oft unzuverlässig. Aloe lässt sich jedoch leicht als Zimmerpflanze halten.<br />

5.3.7 Myristicaceae: Muskatnussgewächse<br />

MUSKATNUSS (MYRISTICA FRAGRANS)<br />

Namen: nutmeg (E), nuez moscada (S), noix de muscade (F)<br />

Früchte: Einsamige, etwa aprikosengroße, gelbe, weichfilzige Beeren. Das derbe Fruchtfleisch öffnet<br />

sich zur Reife mit einem Längsriss und zeigt einen braunen Samen, der von einer glänzenden Schale<br />

und einem tiefroten, geschlitzten Samenmantel (Arillus) umgeben ist. Der Same wird<br />

fälschlicherweise als Nuss bezeichnet.<br />

Nutzwert: Die Samen sind ein bedeutendes Gewürz. In den Handel gelangen die von Samenschale<br />

und Samenmantel befreiten Samen. Sie werden vor dem Verkauf vier bis acht Wochen getrocknet und<br />

dann gekalkt. Die getrockneten Samenmäntel werden als Mazis bezeichnet. Man verwendet es als<br />

Gewürz für Nudelgerichte, Gemüse, Salat, Suppen und Backwaren (Lebkuchen). Durch Destillation<br />

erhält man aus den Samen das Muskatnussöl, welches in der Parfümindustrie verwendet wird. Das<br />

Fruchtfleisch wird in Südostasien zu Konfitüre verarbeitet oder süßsauer eingelegt.<br />

Allgemeines: Die Samen enthalten das ätherische Öl Myristicin, welches hauptsächlich für den<br />

einzigartigen Geschmack verantwortlich ist. In größeren Mengen genossen haben Muskatnüsse eine<br />

halluzinogene Wirkung und sind toxisch.<br />

Als Muskatnüsse werden die Samen von verschiedenen Myristica-Arten gehandelt. Aus Neuguinea<br />

stammt die Papua-Muskatnuss (M. argentea), die vor allem auf Celebes angebaut wird. Sie ist relativ<br />

weich und fettreich. Auf den Molukken wird M. succedanea (Halmahera-Muskatnuss) mit kleinen,<br />

aber sehr aromatischen Samen, kultiviert.<br />

Hauptanbaugebiet von Muskatnüssen sind Indonesien, Indien und die Westindischen Inseln.<br />

5.3.8 Myrtaceae: Myrtengewächse<br />

EUKALYPTUS (EUCALYPTUS GLOBULUS)<br />

Namen: blue gum (E), gum tree (E), eucalipto (S), ocalito (S)<br />

Blätter: Junge Blätter gegenständig, ungestielt, eiförmig. Blattspreite silbriggrau, 7 – 15 cm lang und<br />

bis zu 5 cm breit. Blätter an ausgewachsenen Bäumen wechselständig, lanzettlich, bis zu 30 cm lang<br />

und 5 cm breit.<br />

Verbreitung: Die Art ist in der Verbreitung auf Australien und Tasmanien beschränkt. Heute wird der<br />

Eukalyptus in den gesamten Tropen angepflanzt und ist vielerorts verwildert.<br />

Nutzwert: In erster Linie wird die Art als Holzlieferant genutzt. Der Baum ist sehr schnell wachsend<br />

und liefert gerade, lange Stämme. Das Holz ist hart und eignet sich sehr gut für Pfähle, Möbel und den<br />

Schiffsbau. Die Blätter enthalten, wie alle Pflanzenteile, ätherische Öle. Dieses Öl besteht bis zu 80 %<br />

aus Eucalyptol, welches eine antibiotische Wirkung hat. Aus diesem Grund wird es bei<br />

Atemwegserkrankungen und als Antiseptikum verwendet.<br />

Allgemeines: Die Gattung Eucalyptus besteht aus mehr als 500 Arten, die bis auf zwei Ausnahmen,<br />

alle aus Australien stammen. Fast alle Arten liefern dauerhafte und harte Hölzer. Die ätherischen Öle<br />

werden von der Kosmetik- und Pharmaindustrie für die Herstellung verschiedener Produkte<br />

verwendet. Eukalyptusbäume gehören zu den höchsten Bäumen der Welt. E. regnans kann bis zu 115<br />

m Höhe erreichen. Die Anpflanzung von E. globulus in vielen tropischen Ländern liefert zwar schnell<br />

viel Holz, bringt jedoch auch ökologische Probleme mit sich. Die Bäume verbrauchen sehr viel<br />

Wasser und verhindern dadurch in ihrem Bereich jeglichen anderen Bewuchs.<br />

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