Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Barbara Lukasch, Gina Philipp<br />
Reptilien und Amphibien<br />
drei kleine Höckerchen auf der Nase. Charakteristisch sind der Rückenkamm und die Kehlwamme,<br />
die von den Männchen zum Imponieren genutzt wird. Beide Merkmale sind beim Männchen weitaus<br />
deutlicher als bei den Weibchen. <strong>La</strong>nge Krallen an den Füßen helfen beim Klettern, der lange, peitschenförmige<br />
Schwanz weißt eine schwarze Bänderung auf. Er dient zum Schwimmen, aber auch als<br />
Verteidigung.<br />
Der Grüne Leguan ernährt sich streng vegetarisch, hauptsächlich durch Blätter, manchmal ergänzt er<br />
seinen Speiseplan auch durch Früchte. Männchen sind stark revierbildend und dulden keine anderen<br />
Männchen in ihrem Bereich. Grüne Leguane leben oft als Einzelgänger oder in Kleingruppen. Die<br />
Männchen imponieren den Weibchen durch einen hochgestreckten Körper mit aufgestellter Kehlwamme,<br />
dabei nicken sie und schütteln den Kopf. Nur selten kommt es zu Kämpfen zwischen zwei<br />
Männchen, da sich durch das gegenseitige Imponiergehabe meist eines verscheuchen lässt. Wenn<br />
sich aber keines zurückzieht, wird angegriffen und es kann zu Verletzungen kommen.<br />
Falls eine Gefahr durch einen Fressfeind droht, lassen sich die Leguane von den Baumkronen, auf<br />
denen sie sich oft sonnen, ins Wasser fallen und schwimmen schnell davon.<br />
Junger Grüner Leguan<br />
Weibchen der Grünen Leguane beim<br />
Sonnenbaden<br />
Leguan-Männchen mit typischer<br />
Kehlwamme<br />
Helmleguan (Cortytophanes cristatus)<br />
Diese Leguanart, die auch unter dem Namen Waldchamäleon bekannt ist, kommt vom Süden Mexikos<br />
bis hin zum nordöstlichen Kolumbien in den tropischen Regenwäldern<br />
Amerikas vor und hält sich vorwiegend in Büschen oder auf niedrigeren<br />
Bäumen auf. Sie wird bis zu 34 cm lang und hat einen dünnen, seitlich<br />
verdichteten Körper mit langen Extremitäten, einem langen Schwanz und<br />
den typischen Leguanfüßen. Der Helmleguan besitzt einen sehr hohen Hinterkopfkamm,<br />
gefolgt von einem niedrigen Kamm, der über den ganzen<br />
Rücken verläuft. Männliche Tiere unterscheiden sich von weiblichen durch<br />
einen höheren Hinterkopfkamm. Das Aussehen der Schuppen variiert von<br />
gekörnten bis gerauten Schuppen. Wenn das Tier sich bedroht fühlt, kann<br />
es seinen Hinterkopfkamm noch zusätzlich vergrößern. Diese Eidechsen<br />
verlassen sich sehr stark auf ihre Tarnung und sitzen bei Gefahr absolut<br />
still da, da sie bis zu einem gewissen Grad die Farbe ihres Untergrundes<br />
annehmen können. Die Farbe dieser Tiere kann von braun, grün, über oliv<br />
zu grau variieren, mit helleren und dunkleren Musterungen.<br />
GECKOS<br />
Helmleguan im Esquinas<br />
Regenwald bei <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong><br />
Geckos bevölkern schon seit ca. 50 Millionen Jahren die Erde und haben sich beinahe weltweit ausgebreitet.<br />
Da sie eine hohe Anpassungsfähigkeit haben, haben sie sich die verschiedensten Lebensräume<br />
erobert. Sie kommen heute in den gemäßigten Zonen, in den Wüsten und den Tropen vor. Aufgrund<br />
ihrer großen Verbreitung gibt es heute 97 Gattungen mit über 1.081 Arten, die man in fünf Unterfamilien<br />
einteilen kann, abhängig von Abstammung und Gestalt. Eine weitere Unterteilung bezieht<br />
sich auf die Zehen der Geckos. <strong>La</strong>mellengeckos können nämlich durch Adhäsion kopfüber an Scheiben<br />
laufen, da die <strong>La</strong>mellen an ihren Füßen, die mit Billionen feinster Härchen besetzt sind, Atombindungen<br />
mit dem Untergrund eingehen. Krallengeckos hingegen können das nicht. Faltengeckos sind<br />
sogar zum Segelflug befähigt. Es gibt bei den Geckos heute insgesamt 6 Unterteilungen allein bei der<br />
Klassifikation der Füße.<br />
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