Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Julia Kerschbaum, Elisabeth Wurglits<br />
Säugetiere<br />
5.6 SÄUGETIERE<br />
5.6.1 Primates (Affen)<br />
FAMILIE ATELIDAE: KLAMMERSCHWANZAFFEN<br />
Brüllaffen (Alouatta palliata)<br />
Der Brüllaffe hat ein nahezu schwarzes Fell, breite Schultern, einen gedrungenen Körperbau und<br />
seine Körpergröße beläuft sich auf 56 bis 92 cm. Die Tiere ernähren sich rein vegetarisch, sind<br />
tagaktiv und leben vorzugsweise in den Baumkronen in Gruppen von 10 bis 18 Individuen, seltener<br />
sind Gruppen bis zu 45 Individuen zu finden. Sie bewegen sich langsam und sind oft sehr unauffällig.<br />
Ihre Anwesenheit kann man oft durch die stark riechenden Exkremente am Boden bemerken. Öfter<br />
treffen sie damit Menschen auf den Kopf. Sie haben nur kleine Reviere und können daher auch in<br />
kleineren Waldabschnitten gut leben. Der Brüllaffe ist jener Affe den man in Parks am häufigsten<br />
sieht.<br />
CEBIDAE: KAPUZINERARTIGE<br />
Mittelamerikanisches Totenkopfäffchen (Saimiri oerstedii)<br />
Das mittelamerikanische Totenkopfäffchen kommt nur in Costa Rica und Panama an der Pazifikseite<br />
vor, wobei in Restwaldstücken die Populationsgröße oft nur klein ist. Die 25 bis 35 cm großen Tiere<br />
haben eine orange-goldene Farbe und ihr Kopf ist typisch maskenähnlich gezeichnet.<br />
Bemerkenswert ist, dass das Verhältnis Gehirnmasse zu Körpermasse 1:17 beträgt. Das bedeutet dass<br />
Totenkopfäffchen in Relation zu allen anderen Primaten das größte Gehirn besitzen. Beim Menschen<br />
vergleichsweise beläuft sich das Verhältnis Gehirnmasse zu Körpermasse auf 1:35. Weibliche<br />
Totenkopfäffchen besitzen einen Pseudo-Penis den sie, ähnlich wie Männchen, zur Schau stellen um<br />
ihre Dominanz über kleinere Äffchen zu zeigen.<br />
Weißkopfkapuzineraffen (Cebus capuchinus)<br />
Die tagaktiven, in Gruppen von 2 bis 24 Tieren lebenden Tiere können eine Körpergröße von 43 cm<br />
erreichen. Sie leben in Bäumen und ernähren sich von Früchten und Insekten. Ihr markantes Aussehen<br />
ist geprägt von einem rosa Gesicht das weiß behaart ist, das restliche Fell ist schwarz. Sie kämpfen um<br />
Reviere, was für die Gruppe der Kapuzineraffen untypisch ist. Ihr Lebensraum ist sehr ausgedehnt und<br />
schließt auch unruhige Wälder mit ein. Es handelt sich um sehr lebhafte und polygame Affen, welche<br />
die meiste Zeit mit Futtersuche verbringen.<br />
Mittelamerikanisches Spinnenäffchen (Ateles geoffroyi)<br />
Die 40 bis 60 cm großen braunen bis rötlichen Tiere leben in den obersten Schichten der Bäume in<br />
Gruppen von 1 bis 35 Tieren und sind tagaktiv. Ihre Nahrung besteht aus reifen Früchten, Blättern<br />
und Blüten, aber auch aus Insekten, Spinnen und Vogeleiern. Oft liegen sie regungslos in den Wipfeln<br />
und sind auch schwer zu entdecken. Alle ein bis vier Jahre bekommt ein Weibchen ein Junges.<br />
Brüllaffe (Alouatta palliata) im Nationalpark<br />
Cahuita<br />
Totenkopfäffchen (Saimiri oerstedii) in den<br />
Mangroven, Pazifikküste<br />
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