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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Bernadette Binder<br />

Kulinarische Köstlichkeiten<br />

MANIOK (MANIHOT ESCULENTA)<br />

Der zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) gehörende Maniok ist ein bis zu drei Meter<br />

hoher, buschiger Strauch, mit handförmig geteilten Blättern und grünlich-gelblichen Blüten. Die an<br />

der Sprossbasis durch sekundäres Dickenwachstum entstehenden zylindrischen oder spindelförmigen,<br />

nur kurze Zeit lagerfähigen, stärkereichen Knollen erreichen eine Länge von 30 – 50 cm, einen<br />

Durchmesser von 5 – 10 cm und ein Gewicht von 2 – 5 kg. Die Knollen haben eine raue bis glatte,<br />

dunkelbraun gefärbte Schale und ein weißlich oder gelblich gefärbtes Inneres.<br />

Man unterscheidet einerseits bitteren Maniok, der wegen seines hohen Linamarin-Gehalts (giftig)<br />

immer im Milchsaft gekocht werden muss und andererseits den "Aipim" genannten süßen Maniok,<br />

der das Linamarin nur in den äußeren Randschichten der Knolle enthält und daher nur geschält werden<br />

muss. Der Maniok stammt ursprünglich aus Brasilien und war bereits vor dem Eintreffen der<br />

europäischen Kolonisatoren in Südamerika, Mexiko und auf den Antillen verbreitet. Durch<br />

portugiesische Sklavenhändler wurde Maniok im <strong>La</strong>ufe des 16. Jahrhunderts nach Afrika, sowie später<br />

bis nach Indonesien verbreitet.<br />

Der Maniok enthält reichlich Eiweiß und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen, sowie<br />

Vitamin C. Maniok kann nicht roh gegessen werden und wird nach dem Waschen und Schälen in<br />

Salzwasser gekocht und ähnlich den Kartoffeln zubereitet. In seinen Anbauländern wird er<br />

üblicherweise nach dem Kochen zu Brei zerstoßen, zu einem haltbaren Mehl "Farinha" oder zu<br />

reiner Stärke "Tapioka" weiterverarbeitet und zu Fladen gebacken.<br />

Frittierter Maniok (Portionen):<br />

• 2 kg Maniok, geschält und in mittelgroße<br />

Stücke geschnitten<br />

• Knoblauch, mehrere Zehen<br />

• 2 Stangen Sellerie, geschnitten<br />

• Salz<br />

• Pflanzenöl<br />

Maniok mit Knoblauch, Sellerie und Salz weichkochen. Anschließend den Maniok goldbraun<br />

frittieren und mit salz verfeinern. (Dippsauce: Olivenöl mit gehacktem Knoblauch und Petersilie)<br />

YAMS (DIOSCOREA BATATAS, KARTOFFELYAMS)<br />

Bei der am meisten angebauten Art erreichen die unterirdischen Knollen eine Länge von bis zu zwei<br />

Metern, ihr Geschmack ist süßlich und ähnelt Esskastanien und Kartoffeln. Sie haben eine<br />

dunkelbraune bis schwarze Haut, sind reich an Provitamin A sowie Kalium und wirken, roh gegessen,<br />

toxisch. Yamswurzeln ähneln geschmacklich und optisch den Süßkartoffeln, sind aber nicht mit ihnen<br />

verwandt. Yamswurzeln werden, üblicherweise gegart, wie Kartoffeln verzehrt, wofür die Wurzeln<br />

geschält und in Würfel geschnitten 10 – 20 Minuten in Salzwasser gekocht werden. Yamswurzel ist<br />

auch in dünne Scheiben geschnitten und geröstet oder frittiert sehr schmackhaft.<br />

SÜßKARTOFFEL (IPOMOEA BATATAS)<br />

Die zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae) gehörende Süßkartoffel ist eine einjährige,<br />

krautige, Windepflanze die an ihrem dahinkriechenden, bis zu drei Meter langen Spross Wurzeln<br />

entwickelt. Durch sekundäres Dickenwachstum entwickeln sich 10 – 20 cm lange und bis zu drei<br />

Kilogramm schweren, purpurroten über bräunlich oder gelblich bis weißlichen, von zahlreichen<br />

Milchröhren durchzogenen Knollen anschwellen. Sie haben eine dicke Schale und schmecken leicht<br />

mehlig, sind rötlich - bräunlich oder gelblich – weißlich gefärbt. Die wechselständigen Blätter sind<br />

kurz gestielt und mit gelappter Spreite versehen.<br />

Süßkartoffeln stammen ursprünglich aus Südamerika und wurden schon von den präkolumbianischen<br />

Inkakulturen angebaut. Im <strong>La</strong>ufe des 16. Jahrhunderts wurden die von den Indianern batate genannten<br />

Süßkartoffeln nach Europa gebracht, und von hier aus bis in den südostasiatischen Raum verbreitet.<br />

Heute werden Süßkartoffeln weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas, Afrikas<br />

und Asiens angebaut und zählen zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der Menschheit.<br />

Süßkartoffeln werden wie Kartoffeln vor- und zubereitet. Sie eignen sich sehr gut zum Kochen,<br />

Backen und Pürieren, jedoch weniger zum Braten, da sie relativ schnell zerfallen. Aus den gekochten<br />

Knollen werden Mehl, Stärke und eine Art Sago, sowie alkoholische Getränke hergestellt. Zum<br />

Verzehr werden sie üblicherweise geschält, rundherum mit einer Gabel eingestochen, mit Öl<br />

eingerieben und in Folie gewickelt im Ofen gegart.<br />

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