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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Julia Kerschbaum, Elisabeth Wurglits<br />

5.6.2 Rodentia (Nagetiere)<br />

Säugetiere<br />

AGOUTIDAE: PACAS<br />

Agouti paca<br />

Das Paca ist ein etwa 50 bis 70 cm großes, haselnuss- bis dunkelbraunes Nagetier mit weißen Flecken,<br />

die auch in Streifen übergehen können. Es ist charakterisiert durch kleine Ohren, einem<br />

Stummelschwanz, einer weißen Körper- und Halsunterseite und durch seinen schweren (etwa 6 – 14<br />

kg) schweineähnlichen Körperbau. Pacas laufen geräuschvoll und schwer durch das <strong>La</strong>ub. Sie sind<br />

nachtaktiv und ernähren sich von herabgefallenen Früchten und Wurzeln, wobei sie als<br />

Samenverbreiter im Regenwald eine wichtige Rolle spielen. Meist findet man sie in der Nähe von<br />

Wasser.<br />

Sie leben monogam als Paare in einem eigenen Revier, ihrer Futtersuche gehen sie aber allein nach.<br />

Tagsüber schlafen sie in kleinen Höhlen, die je über einen Haupteingang und mehrere versteckte<br />

Nebeneingänge verfügen die mit <strong>La</strong>ub verstopft werden.<br />

Das Verbreitungsgebiet ist Zentral- bis Südamerika. Wegen ihres kalbähnlichen zarten Fleisches sind<br />

sie für den Menschen sehr begehrt und werden deshalb gerne gejagt. Das ist der Hauptgrund warum<br />

die Tiere in manchen Gegenden schon verschwunden sind. Dort wo sie nicht gejagt werden, kann man<br />

sie oft und leicht entdecken. Aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes ist es aber unwahrscheinlich,<br />

dass sie ausgerottet werden. Zucht- und Auswilderungsprojekte gibt es bereits, wobei diese noch<br />

ausgeweitet werden sollten.<br />

DASYPROCTIDAE: AGUTIS<br />

Mittelamerikanisches Aguti (Dasyprocta punctata)<br />

Das Aguti hat eine Körpergröße von 50 bis 70 cm. Die tagaktiven und bodenlebenden Tiere ernähren<br />

sich vorwiegend vegetarisch von Samen, Früchten und Keimblättern von Jungpflanzen, Pilzen, Blüten,<br />

Blättern aber auch Insekten. Sie leben allein oder seltener als Paar.<br />

Die Tiere bevorzugen primäre Wälder mit dichtem Unterwuchs. Obwohl sie bejagt werden sind sie<br />

dennoch recht zahm und können auch gut in stark besuchten Naturreservaten beobachtet werden.<br />

Neugeborene leben in eigenen Höhlen, die vom Muttertier nicht betreten werden. Die Jungen werden<br />

von der Mutter herausgerufen und dann betreut. Agutis vergraben Samen für schlechte Zeiten und sind<br />

daher wichtige Samenverbreiter.<br />

SCIURUS: HÖRNCHEN<br />

Poás-Hörnchen (Syntheosciurus poasensis)<br />

Das etwa 25 cm große dunkelgrau-gelbe Hörnchen lebt endemisch am Vulkan Poás in Costa Rica.<br />

Bunthörnchen (Sciurus variegatoides)<br />

Die Körpergröße beträgt 20 bis 30 cm und der lange buschige Schwanz kann Körperlänge erreichen.<br />

Die Fellfarbe variiert von Brauntönen über weiß und gelb. Die Tiere sind weit verbreitet, werden<br />

wegen ihres Fleisches gejagt und können sich gut an unruhige Gegenden anpassen.<br />

Rotschwanzhörnchen (Sciurus granatensis)<br />

Die Rotschwanzhörnchen werden bis zu etwa 24 cm groß, sind tagaktiv, leben auf Bäumen und sind<br />

Einzelgänger. Ihre Nahrung setzt sich aus großen harten Nüssen von Palmen und anderen Bäumen,<br />

sowie auch aus Pilzen zusammen. Rotschwanzhörnchen bewegen sich in allen Kronenschichten auf<br />

der Suche nach Nahrung.<br />

Sie nisten in kleinen Baumhöhlen oder in Nestern aus Blättern, schlafen aber nicht immer in Nestern.<br />

Weibchen verteidigen ihre Territorien gegen andere Weibchen, die Männchen hingegen kennen so<br />

etwas wie Territorien nicht. Rotschwanzhörnchen sind weit verbreitet und passen sich auch gerne an<br />

unruhigere Gegenden an.<br />

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