Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Stefanie Pichler, Roswitha Stieglmayer<br />
Tropische Früchte, Kräuter und Gewürze<br />
Nutzwert: Die reifen, an den Vitaminen B und C reichen Früchte werden frisch als Obst gegessen, mit<br />
Zucker gekocht als Dessert serviert oder zu Gelee und Sirup verarbeitet. Der Saft dient zur Herstellung<br />
von Wein und Essig. Die jungen, eiweißreichen Blätter können als Gemüse zubereitet werden. In<br />
großen Mengen verzehrt, können die Früchte Darmbeschwerden verursachen. Der Rindensud hilft<br />
gegen Durchfall und Blähungen. Der Baum wird gern als lebender Zaun gepflanzt.<br />
5.2.2 Annonaceae: Rahmapfelgewächse<br />
RAHMAPFEL, SCHUPPENANNONE (ANNONA SQUAMOSA)<br />
Name: ajate (S), anona blanca (S), chirimoya (S)<br />
Früchte: Kugelig, bis zu 9 cm Durchmesser, graugrün mit eiförmigen Schuppen. Fruchtfleisch<br />
aromatisch duftend, cremeweiß, sehr saftig, süß und fruchtig schmeckend. Samen oval, schwarz und<br />
etwa 1,3 cm lang.<br />
Verbreitung: Die Schuppenannone ist im tropischen Amerika heimisch. Als Obstgehölz ist sie auch<br />
in den Tropen der Alten Welt häufig anzutreffen. Sie wurde dort bereits vor 1590 von den Spaniern<br />
und Portugiesen eingeführt.<br />
Nutzwert: Die Früchte werden frisch als Obst oder in Obstsalaten gegessen. Darüber hinaus werden<br />
aus dem aromatisch süßen Fruchtfleisch Erfrischungsgetränke, Speiseeis und Milchshakes zubereitet.<br />
STACHELANNONE, SAUERSACK (ANNONA MURICATA)<br />
Name: soursop (E), guanábana (S), guanaba (S), catoche (S), anone (F)<br />
Früchte: Aus den Fruchtblättern entstehen einzelne große Beeren, die mit der Blütenachse zu einer<br />
großen Sammelfrucht mit einem weichen, aromatischen, cremefarbenen Fruchtfleisch verwachsen.<br />
Die Samen sind giftig. Die Früchte werden bis zu 40 cm lang und 4 kg schwer. Die äußere Fruchtwand<br />
ist mit zahlreichen weichen Stacheln besetzt. Das Fruchtfleisch hat ein leicht säuerliches, sehr<br />
fruchtiges Aroma.<br />
Verbreitung: Die Art ist in Zentralamerika, der Karibik und in Südamerika heimisch. Heute ist die<br />
Stachelannone als beliebter Fruchtbaum in den gesamten Tropen verbreitet.<br />
Nutzwert: A. muricata ist als Obstbaum in vielen tropischen Gärten zu finden. Die Früchte, die relativ<br />
viel Vitamin B und C enthalten, werden entweder frisch verzehrt oder dienen zur Herstellung von<br />
Fruchtsäften, Speiseeis oder für die Zubereitung von Desserts. In verschiedenen Ländern werden sie<br />
zu Konserven verarbeitet. Aus den reifen Früchten kann man sehr wohlschmeckende Süßigkeiten<br />
zubereiten. Auf den Philippinen werden unreife Früchte als Gemüse gegessen. Sie schmecken ähnlich<br />
wie geröstete Maiskolben.<br />
Auf vielen Karibikinseln wie Curaço, St. Thomas, Barbados und Kuba, wird aus den Blättern ein Tee<br />
bereitet, der wie bei uns als Schwarztee oder Kaffee genossen wird. Die Früchte sind sehr<br />
druckempfindlich und werden daher für den Export unreif geerntet.<br />
5.2.3 Arecaceae: Palmen<br />
AFRIKANISCHE ÖLPALME (ELAEIS GUINEENSI)<br />
Namen: oilpalm (E), palma de aceite (S), palmier à huile (F),<br />
Früchte: Asymmetrische, 3 – 4 cm große, fleischige Steinfrüchte. Die Außenschale ist violett,<br />
schwarz, orange oder rot gefärbt. Die Früchte sind zu großen, bis zu 30 kg schweren Fruchtständen<br />
zusammengefasst, die aus 2.000 – 4.000 Einzelfrüchten bestehen.<br />
Verbreitung: Die Ölpalme ist im tropischen Afrika beheimatet. Als Kulturpflanze ist sie in den<br />
gesamten feuchten Tropen verbreitet.<br />
Nutzwert: Das Fruchtfleisch und die Samen enthalten bis zu 55 % rotorange gefärbtes Öl. Das Palmöl<br />
wird durch Pressen gewonnen und nach dem Raffinieren und Bleichen vorwiegend zu Margarine und<br />
Kochfett verarbeitet. Das Fett entspricht in seiner Zusammensetzung dem Kokosöl und wird wie<br />
dieses verwendet. Der eiweißreiche Presskuchen und der Palmkernschrot werden als Viehfutter<br />
genutzt.<br />
Allgemeines: Nach nur vier bis fünf Jahren beginnen die Ölpalmen Früchte zu tragen. Bei den<br />
ertragreichen Hybridsorten können bis zu 6 t pro Hektar geerntet werden. Die Palmen werden etwa 30<br />
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