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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Christian Kolowratnik<br />

3.2.4 Resümee<br />

Verfassung von 1949 und ihre Auswirkungen<br />

Costa Rica ist ein <strong>La</strong>nd mit Charme, aber auch mit großer politischer Stabilität. Woher kommt das?<br />

Ausschlaggebend war sicherlich der Bürgerkrieg des Jahres 1948, woraus nach einer Kosilidierungsphase<br />

die Verfassung von 1949 entstand. Wodurch war es nun aber möglich aus einem „Stück<br />

Papier“ wie es auch in vielen anderen Staaten existiert, und trotzdem zu Umbrüchen kam, ein stabiles<br />

<strong>La</strong>nd aufzubauen?<br />

Die Tatsache, dass in Costa Rica die Armee abgeschafft wurde, war die Basis vieler Putsche, aber auch<br />

oft die „Legitimation“ von Diktatoren um im Amt zu bleiben. Durch den Verzicht auf die Armee wurde<br />

somit ein politischer Unsicherheitsfaktor eliminiert. Zum anderen wurde dadurch Geld für soziale Belange<br />

frei. Sicherlich ist hier auch die Unterstützung durch die USA zu nennen, die die „Paradedemokratie“<br />

in <strong>La</strong>teinamerika unterstützen.<br />

Weiters unterstreicht die Verfassung von 1949 die Bürgerrechte und Pflichten. Dies förderte die Identifizierung<br />

der Bürger mit dem Staat und der Demokratie.<br />

Auch die für mitteleuropäische Verhältnisse übertriebene Form der Kontrolle und Gegenkontrolle ist<br />

wichtig gewesen. So besteht in Costa Rica mit der Wahlaufsicht eine autonome Behörde, die indirekt<br />

über den Kongress bestimmt wird (Kongress bestimmt die Richter des Obersten Gerichtshof, diese<br />

bestimmen die Wahlaufsicht), und somit komplett unabhängig von der Exekutive durchgeführt werden<br />

kann. Zum Vergleich: In Österreich ernennt der Bundeskanzler den Innenminister, der das Innenministerium<br />

leitet, welches die Wahlen organisiert, und die Ergebnisse bekannt gibt.<br />

In Costa Rica wurde dadurch verhindert, dass sich zuviel Macht in den Händen einer Person sammelt,<br />

bzw. durch die Wahlaufsicht, dass die Exekutive die Wahlen durch die ihr gegebenen Möglichkeiten<br />

manipuliert.<br />

Literaturangaben<br />

HEINTZ A., (1998): Costa Rica Interne Aspekte der Entwicklung einer Demokratie in <strong>La</strong>teinamerika;<br />

Vervuert Verlag, Frankfurt am Main<br />

KRUMWIEDE H.W.; WALSMANN P., (1992): Politisches Lexikon <strong>La</strong>teinamerika; C. H. Becksche<br />

Verlagsbuchhandlung München, 88 – 98<br />

http://www.uni-muenster.de/CeLA/publik/Ah/ArbHeft85.pdf, 2006<br />

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