Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Walpurga Goebel, Barbara Rittmannsberger<br />
Vulkanismus und Vulkane Costa Ricas<br />
Doch es gab keine Antwort. Er rannte in die Küche, wo ihn ein schrecklicher Anblick erwartete. Seine<br />
Frau lag tot am Boden. Erschlagen von einem <strong>La</strong>vabrocken, der das Dach durchschlagen hatte. Von<br />
Verzweiflung ergriffen rannte Angel aus dem Haus um seine Söhne zu suchen. Doch schon nach wenigen<br />
Metern fand er sie. Mit verbrannten Kleidern lagen seine beiden Kinder vor ihm. Sie starben, als<br />
sie auf der Flucht das Haus verließen. Entsetzt war Angel sich jedoch bewusst, dass seine Tragödie<br />
kein Einzelschicksal war. Der Ort hatte Hunderte von Einwohnern, die versuchten vor der Eruption zu<br />
flüchten. Das Gebiet war ein Inferno aus glühenden Aschen und klagenden Menschen, die verstört<br />
umherirrten. Auf den Weiden starb das Vieh, es erstickte, verbrannte oder wurde erschlagen. Viele<br />
Menschen sammelten ihre Habseligkeiten ein und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Andere<br />
blieben, um nach ihren Verwandten und Nachbarn zu suchen. Die Schreckensbilder wiederholten sich<br />
in den Dörfern auf der Nordwestseite des Vulkans. Das Dorf Tabacón, wurde zerstört und unter A-<br />
schen begraben. Gegen 11.00 Uhr morgens schleuderte eine wesentlich heftigere Eruption tausende<br />
Tonnen von Asche über die gesamte Region. Die Sonne war nahezu verdunkelt. Die schwarzen Wolken<br />
dehnten sich aus und erreichten entfernt gelegene Gebiete im ganzen <strong>La</strong>nd. All diese Gebiete waren<br />
in wenigen Tagen unter einem Mantel von Staub und Asche gehüllt - an manchen Stellen bis zu<br />
einem halben Meter dick. An den Flanken des Vulkans schoben sich <strong>La</strong>vaströme hangabwärts und<br />
fraßen sich in Felder und Weideland. Flüsse, wie der Arenal und der Tabacón verwandelten sich in<br />
Schlammströme, die Häuser bedrohten und abgelegene Gehöfte von der Umwelt abschnitten. Das<br />
verschmutzte Wasser vernichtete die gesamten Fischbestände. Gegen Nachmittag erreichte die Lufttemperatur<br />
50° C."<br />
(http://www.vulkane.net/)<br />
Die letzten starken Eruptionen gab es am 8. Mai 1998. Es waren vorübergehende Evakuierungen einiger<br />
Hotels notwendig. Doch die Gefahr war schnell vorüber und niemand wurde verletzt. Auch 2003<br />
war der Arenal wieder stärker aktiv.<br />
VULKAN POÁS<br />
<strong>La</strong>ge:<br />
Der Parque Nacional Volcán Poás umfasst ein 5.600 ha großes Areal rund um den gleichnamigen<br />
Vulkankomplex Poás, dessen höchster Punkt auf 2.708 m liegt. Er befindet sich 30 km nördlich der<br />
Stadt Alajuela. Der Hauptkrater hat einen Durchmesser von 1,5 km und eine Tiefe von 300 m (bis zum<br />
Kratersee) und zählt damit zu den größten aktiven Vulkankratern der Erde. Der dampfende Kratersee<br />
misst etwa 350 m im Durchmesser und erreicht Temperaturen zwischen 30 °C und 80 °C. Die durchschnittliche<br />
Lufttemperatur am Vulkan Poás beträgt ungefähr 12 °C.<br />
Krater:<br />
Der Vulkan erhebt sich über die Überreste von zwei erodierten Calderen, die Äußere mit 7 km, die<br />
Innere mit 3 km Durchmesser. Die Gipfelregion besteht aus drei Kratern, die entlang einem Nord-Süd<br />
verlaufenden Bruchsystems orientiert sind. Der Südliche von zwei Kraterseen, genannt <strong>La</strong>guna Botos<br />
hat einen Durchmesser von 400 m und ist 14 m tief. Sein Wasser ist kalt, klar und trinkbar. Da die<br />
letzte Eruption bereits 7.500 Jahre zurückliegt, ist der Krater von dichtem montanem Regenwald bewachsen.<br />
Der See im Hauptkrater ist türkis-blau und von Fumarolen gesäumt, die noch wesentlich<br />
höhere Temperaturen als der Kratersee erreichen. Unter anderem durch die chemischen Austritte in<br />
der Uferregion ist das Wasser extrem sauer. Der Kratersee zählt zu den Sauersten weltweit. Schwefelkristalle<br />
lagern sich um die Austrittslöcher der Fumarolen ab. 90 – 95 °C heißer Wasserdampf, mit<br />
hoch konzentriertem Schwefeldioxyd und Chlorgas, zersetzt das Gestein und führt zu Erdrutschen in<br />
diesen Gebieten.<br />
Flora und Fauna:<br />
Im Bereich des Nationalparks unterscheidet man vier Vegetationstypen:<br />
• Niederer Höhenwald (arrayanes, z.B.: am Weg zum Hauptkrater): Zwergwuchs, Sträucher,<br />
und Bäume nicht über 3 m Höhe. Charakteristische Pflanzen: „sombrilla de probre“ (Gunnera<br />
insignis), Stechginster und Vaccinium poasanum, eine Pflanze, die mit den Heidelbeeren<br />
verwandt ist und nur hier vorkommt.<br />
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