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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Julia Kerschbaum, Elisabeth Wurglits<br />

Säugetiere<br />

BRADYPODIDAE: DREIFINGER-FAULTIERE<br />

Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 70 cm und ein Gewicht von drei bis fünf<br />

Kilogramm. Die Füße von Faultieren haben keine freien Zehen, aber dafür zwei oder drei zu Haken<br />

geformte Klauen die es ihnen ermöglichen passiv im Baum zu hängen. Sie haben lange Glieder, einen<br />

kurzen Körper und einen zwei bis neun Zentimeter langen Stummelschwanz. Bemerkenswert ist dass<br />

sie neun Halswirbel besitzen und somit ihren Kopf um 270 Grad drehen können. Die meisten<br />

Säugetiere haben nur 7 Halswirbel.<br />

Das Fell ist meist graubraun gefärbt, vom Bauch abwärts gescheitelt und schimmert grün aufgrund<br />

von darin lebenden Algen und Cyanobakterien. Die Nahrung besteht aus Blättern, die sie mittels<br />

bakterieller Fermentation in mehreren Mägen verdauen.<br />

Sie bevorzugen Bäume die der Sonne ausgesetzt sind weil sie sich gerne sonnen. Auf dem Boden sind<br />

sie hilflos und können kaum gehen, aber sie können schwimmen um Flüsse zu überqueren. Zur<br />

Defäkation (etwa alle 7 Tage) steigen sie den Baum herab und graben dazu mit ihrem<br />

Stummelschwanz ein Loch.<br />

MEGALONYCHIDAE: ZWEIFINGER-FAULTIERE<br />

Diese 54 bis 75 cm großen und durchschnittlich 6 kg schweren Tiere besitzen an den Vorderfüßen<br />

zwei, an den Hinterfüßen jedoch drei Zehen. Sie haben im Gegensatz zu den Dreifinger-Faultieren nur<br />

6 oder 7 Halswirbel. Das Hoffmann-Zweifingerfaultier (Choloepus hoffmanni), das ein Gebiet von<br />

Mittelamerika bis Brasilien bewohnt, hat sechs Halswirbel.<br />

Was die Nahrung anbelangt sind Zweifinger-Faultiere weniger wählerisch als Dreifinger-Faultiere<br />

und fressen auch Früchte und Knospen, sowie Insekten und andere kleine Tiere.<br />

Zweifinger-Faultier (Choloepus hoffmanni)<br />

beim Fressen am Río Frio<br />

Dreifinger-Faultier, auf dem am Rande der Straße<br />

zum Río Frio, das erfolgreich seinen Kopf vor uns<br />

versteckte<br />

5.6.6 Wo man Säugetiere am besten findet<br />

Früh am Morgen oder am Abend ist die beste Zeit um Säugetiere zu beobachten.<br />

Die meisten neotropischen Säugetiere sind nachtaktiv. Mit Hilfe von Stirn- oder Taschenlampen kann<br />

man die Augen der Tiere im Dunkeln reflektieren sehen.<br />

Manche Säugetiere kann man mit Geräuschen anlocken. Außerdem kann man für den Menschen nicht<br />

hörbare <strong>La</strong>ute hörbar machen, z.B. Fledermauslaute mittels Fledermausdetektoren.<br />

Am häufigsten sieht man Säugetiere, wenn man alleine in den Wald geht. Es hat sich herausgestellt,<br />

dass die Farbe der Kleidung eine untergeordnete Rolle spielt, denn die meisten Säugetiere sind<br />

farbenblind. Bei ihnen sind eher der Geruchssinn und das Gehör gut ausgebildet.<br />

Säugetiere die sich eher in den Baumkronen aufhalten, kann man gut entlang von Wasserwegen auch<br />

in Bodennähe beobachten. Viele neotropische Säugetiere sind Fruchtfresser und so kann es sich eher<br />

auszahlen ein paar Stunden unter einem Baum zu sitzen, als durch die Gegend zu streifen.<br />

Agutis und Pacas werden durch die <strong>La</strong>ute von herabfallenden Früchten angelockt.<br />

Affen und Eichhörnchen z. B. kann man tagsüber in blühenden Bäumen finden weil sie teilweise<br />

Nektar oder blütenbestäubende Insekten fressen. Überhaupt kann man Affen, Faultiere, Eichhörnchen<br />

und Otter auch tagsüber beobachten.<br />

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