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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Barbara Lukasch, Gina Philipp<br />

Reptilien und Amphibien<br />

Rotaugenfrosch (Agalychnis callydrias)<br />

Der Rotaugenfrosch, dessen Bilder fast überall auf der ganzen Welt bekannt sind, ist der wohl berühmteste<br />

Frosch Costa Ricas. Er kommt in den Regenwäldern Mittelamerikas vor und gehört zur<br />

Familie der <strong>La</strong>ubfrösche. Man kann ihn an der hellgrünen Körperfärbung, den gelben und blauen<br />

Streifen an den Flanken und den blau gefärbten Innenseiten der Oberschenkel erkennen. Er ist in etwa<br />

5-8 cm groß. Mithilfe von Haftscheiben an den Füßen können die Tiere ausgezeichnet klettern, das ist<br />

auch sehr wichtig, da die Eiablage auf Bäumen stattfindet, deren Äste sich über einem Gewässer befinden.<br />

Das Weibchen nimmt bei der Paarung das für die Eiablage wichtige Wasser aus dem Teich<br />

auf und klettert auf den Baum, wo es einen Teil der Eier auf einem Blatt ablegt. Danach kehrt es, noch<br />

immer mit dem Männchen auf dem Rücken, ins Gewässer zurück und nimmt erneut Wasser auf um<br />

anschließend weitere Eier auf dem Baum abzulegen. Wenn die Kaulquappen dann nach ca. 5 Tagen<br />

schlüpfen, lassen sie sich sofort ins Wasser fallen.<br />

Brillianter Waldfrosch (Rana warschewitschii)<br />

Diese Froschart ist die einzige Art in Costa Rica, die zur Gattung der Rana, der Echten Frösche,<br />

gehört und sie besitzt auch die typische Körperform dieser Gattung. Die Tiere werden 35 bis 65 mm<br />

groß und entsprechend ihrer grün-braunen, unauffälligen Färbung hält sich diese Art meistens in Bodennähe<br />

und in der Nähe von Gewässern auf. Sie besitzt einen dunkleren braunen Streifen in Augenhöhe,<br />

der längs den Körper entlanggeht, auffällig gelbe Punkte auf der Oberseite des Schenkels und<br />

einen rötlichen Unterleib. Diese knalligen Farben kann man nur sehen, wenn der Frosch gerade wegspringt,<br />

was wahrscheinlich den Zweck erfüllt, Fressfeinde kurz zu erschrecken, um dann unverletzt<br />

entkommen zu können. Die Kaulquappen dieser Froschart sind besonders groß. Sie erreichen eine<br />

totale Länge von 115 mm und sind damit nicht nur länger als alle anderen Kaulquappen in Costa Rica,<br />

sondern auch um einiges länger als die ausgewachsenen Frösche.<br />

Fleischmanns Glasfrosch (Hyalinobatrachium fleischmanni)<br />

Diese Froschart ist die am stärksten verbreitete Glasfroschart auf dem amerikanischen Kontinent. Sie<br />

kommt in einer Seehöhe von 60 bis 1.460 m vor und ist in Mexiko, Zentralamerika, Kolumbien und<br />

Venezuela besonders häufig zu finden. Männliche Tiere sind etwa 19 – 28 mm groß. Sie sind hellgrün<br />

gefärbt und haben viele blassgelbe Punkte, die auf ihrem Körper verteilt sind. Sie besitzen eine transparente<br />

Haut, die es einem erlaubt, die inneren Organe zu erkennen und sie haben einen weißen<br />

Bauch. Die Farbe der Iris ist golden.<br />

Weibchen, aber vor allem auch Männchen, sind dafür bekannt, nachts auf den gelegten Eiern zu sitzen<br />

und diese zu bewachen und tagsüber neben den Eiern zu schlafen. Bündel von 18 – 30 Eiern werden<br />

vom Weibchen an den Unterseiten von Blättern befestigt, die sich direkt über Wasserlacken befinden.<br />

Doch trotzdem werden 80 % der Eier durch die verschiedensten Faktoren zerstört. Zum Beispiel legen<br />

Fruchtfliegen oft ihre Eier auf die Eier der Frösche und die Fliegenmaden, die dann schlüpfen, fressen<br />

die Froscheier und –embryonen auf. Die Männchen verteidigen ihr Revier, das entlang von Flüssen<br />

liegt, gegen andere Männchen oft mit körperlicher Gewalt. Die Kaulquappen sind lang und dünn,<br />

mit dorsal platzierten Augen. Sie erscheinen hellrot, was auf das Blut zurückzuführen ist, das man<br />

durch die Haut sehen kann.<br />

Bromelienfrosch (Hyla ebraccata)<br />

Diese Froschart ist weit verbreitet und kommt vom südlichen Mexiko bis in den Norden Kolumbiens<br />

vor. Seine Grundfarbe ist ein mittleres Braun und auf seinem Rücken ist diese umrahmt von einem<br />

mehr oder weniger ausgeprägten goldgelben Viereck, das auch in manchen Fällen den ganzen Rücken<br />

bedecken kann. Die Weibchen können eine Größe von 30 – 35 mm erreichen und die Männchen sind<br />

23 – 27 mm groß. Die Männchen haben noch zusätzlich eine gelblich gefärbte Kehle und die Seiten<br />

und Zehen dieses Frosches sind bei beiden Geschlechtern ebenfalls gelb gefärbt. Während der Regensaison<br />

versammeln sich die Männchen mehrere Male um Teiche und <strong>La</strong>ken und Quaken zusammen in<br />

lauten Chören, um Weibchen anzulocken.<br />

Raurücken-Baumsteiger (Dendrobates granuliferus)<br />

Die Baumsteiger gehören zur Familie der Dendrobatidae und zur Gattung der Dendrobates. Im<br />

deutschsprachigen Raum wird der Baumsteiger auch als Pfeilgiftfrosch bezeichnet. Es gibt 41 Baum-<br />

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