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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Walpurga Goebel, Barbara Rittmannsberger<br />

Vulkanismus und Vulkane Costa Ricas<br />

AUSBRUCHSTYPEN<br />

Die Art des Ausbruchs hängt von der Zusammensetzung des Magmas, der Form des Vulkans, der Aktivität<br />

(häufig brechen erloschen geglaubte Vulkane wesentlich heftiger aus, da sich hier ein großer<br />

Druck aufstaut. Beispiel: Arenal), und noch anderen Umständen ab. Es ist somit verständlich, dass es<br />

nicht nur explosiv und effusiv ausbrechende Vulkane, sondern eine Menge Sonderformen (auch viele<br />

Mischtypen) gibt. Die vorherrschende Ausbruchsform in Costa Rica ist die Explosive.<br />

Einige Ausbruchsformen seien hier erwähnt:<br />

• Hawaiianisch: Es tritt dünnflüssige <strong>La</strong>va in großen Strömen und Fontänen aus. Die Ausbrüche<br />

verlaufen jedoch relativ ruhig und zählen zu den Nichtexplosiven.<br />

• Strombolianisch: Die Ausbrüche sind ebenfalls ruhig und nicht explosiv, da sie ständig vonstatten<br />

gehen. Die Vulkane schleudern ständig (sogar mehrmals stündlich möglich) <strong>La</strong>vabrocken,<br />

Gase und Asche in die Luft. Der Vulkan Arenal ist mit einer strombolianischen Ausbruchsform<br />

vergleichbar und das obwohl er eigentlich zu den explosiven Vulkanen gehört.<br />

• Pilianisch: Dieser Typ ist hochexplosiv, d.h. Aschen, Gase und <strong>La</strong>pilli werden hoch in die<br />

Atmosphäre geschleudert (über zwölf Kilometer). Der Krater des Vulkans Rincon de la Vieja<br />

ist durch einen pilianischen Ausbruch entstanden.<br />

• Vulkanianisch: Diese Ausbruchsform hat in der Vergangenheit immer wieder zu heftigen<br />

Ausbrüchen geführt, da die <strong>La</strong>va sehr dickflüssig ist und daher oft explosionsartig ausbricht.<br />

Zusätzlich werden häufig größere Bomben ausgeworfen.<br />

• Peleanisch: Dieser Vulkanausbruchstyp hat die dickflüssigste <strong>La</strong>va aller Ausbruchstypen. Eine<br />

Glutlawine, die aus einem Gemisch von <strong>La</strong>va, Asche und Gestein besteht, quillt über den<br />

Kraterrand und brennt auf ihrem Weg hinunter alles nieder. Aufgrund des hohen Gasdrucks,<br />

der in solchen Vulkanen herrscht, kommt es zusätzlich zu heftigen Explosionen.<br />

• Phreatomagmatisch: Bei Ausbrüchen dieser Art kommt die Magma in Kontakt mit Wasser,<br />

das löst eine Wasserdampfexplosion im Vulkan aus. Zu solchen Ausbrüchen kann es an <strong>La</strong>nd,<br />

unter Wasser oder auch im Eis kommen. Der Poás wird auf Grund seiner manchmal geysirartigen<br />

Fontänen hierzu gerechnet.<br />

PLATTENTEKTONIK<br />

Um die tektonischen Vorgänge unseres Planeten zu verstehen, ist es notwendig den schematischen<br />

Aufbau der Erde zu kennen. Die Plattentektonik ist die Theorie für die großräumigen Abläufe in der<br />

Lithosphäre, zu dieser gehören die Erdkruste (kontinentaler und ozeanischer Teil) und der feste Teil<br />

des oberen Erdmantels. Der mobile Teil des oberen Erdmantels gehört zu der unterhalb liegenden<br />

Asthenosphäre.<br />

Nach Theorie der Plattentektonik ist die Lithosphäre in sieben große und etliche kleine Platten auseinandergebrochen.<br />

Dabei handelt es sich um massive Gesteinskörper, deren Umrisse jedoch nicht mit<br />

den Kontinenten übereinstimmen. Letztere werden nur passiv mit den Platten mittransportiert. Die<br />

Plattentektonik beschreibt die Bewegungen dieser Platten (= Kontinentalverschiebung) und die daraus<br />

resultierenden Erscheinungen. Durch die Erkenntnis des Schalenbaus der Erde kann man sich die<br />

Konvektionsströme im Erdmantel erklären, wie die Lithosphärenplatten in bestimmte Richtungen<br />

bewegt werden und dabei miteinander reagieren. Diese Bewegungen sind nur möglich, weil die Asthenosphäre<br />

heiß und verformbar ist. Aus dem großen Druck dieser Kontinentalverschiebung resultieren<br />

Faltenbildungen (Gebirge) und Tiefseerinnen. Die relativen Bewegungen der Platten sind messbar<br />

und liegen zwischen 2 und 16 cm jährlich. So ist auch die Theorie der Plattentektonik entstanden.<br />

Alfred Wegener hat bereits 1915 festgestellt, dass die Kontinente wie Puzzelteile zusammenpassen.<br />

Zusätzlich wurden in Afrika und Südamerika die gleichen fossilen Funde einer Spezies entdeckt, was<br />

darauf schließen lässt, dass die beiden Kontinente ursprünglich einmal zusammengehangen sind. Heute<br />

ist dies wissenschaftlich bestätigt und dieser „Urkontinent“ wird als Pangäa bezeichnet.<br />

Diese großen Änderungen in der kontinentalen Kruste führen zu sekundären Phänomenen, wie Vulkanismus<br />

und Erdbeben (Beispiel großes Beben 1991 in Costa Rica), die ihrerseits wiederum Tsunamis<br />

auslösen können. Diese Phänomene treten insbesondere dort auf, wo die Platten aneinander stoßen.<br />

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