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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Ines Faber, Franziska Schrempf<br />

<strong>La</strong>ndwirtschaft und Cash-Crops<br />

Das Rohr wird knapp oberhalb des Bodens mit einem schweren Messer (Machete) abgeschlagen. Der<br />

grüne Teil wird entfernt und der Rest in die Fabrik zur Weiterverarbeitung transportiert. In der Fabrik<br />

wird das Rohr zerkleinert, gepresst und zu Zucker verarbeitet.<br />

In den Tropen wird Zuckerrohr jedoch auch von Kleinbauern angebaut, um das Rohr zu kauen, selber<br />

Saft zu pressen oder Rohrzucker für den Hausgebrauch herzustellen.<br />

Zu erwähnen ist auch, dass aus einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung, der Melasse, durch Gärung<br />

und Destillation Rum hergestellt werden kann.<br />

ANANAS (ANANAS SP.)<br />

Die Ananas (Ananas, ananá ist vom Ursprung Guarani, dies ist eine Sprache, die in Paraguay, im<br />

nördl. Argentinien, Teilen Boliviens und im südl. Brasilien gesprochen wird) ist eine Pflanzengattung<br />

aus der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae).<br />

Die Pflanze wird etwa einen Meter hoch, ist kurzstämmig und, im Gegensatz zu anderen Bromeliengewächsen,<br />

eine Bodenfrucht. Sie blüht nur einmal und ist eine Sammelfrucht aus Beeren. Unter der<br />

Oberfläche dieser sechseckigen Beeren, die jeweils von einer Blüte hervorgebracht wurden, liegt ein<br />

Same. Bei den gezüchteten Sorten sind nur mehr wenige bis keine Samen enthalten. Aus dem dicken<br />

fleischigen Stamm entwickelt sich eine Blattrosette von 30 – 50 steifen grünen Blättern. Diese leitet<br />

das Regenwasser in die Pflanzenmitte und dient zur Wasserspeicherung. Die ursprünglichen Ananassorten<br />

haben stachelbesetzte Blätter, welche als Fraßschutz vor Tieren diente. Bei der modernen<br />

Kulturpflanze hat man durch Selektion Sorten entwickelt, welche nahezu glatte Blätter haben.<br />

Etwa 15 – 22 Monaten nach der Anpflanzung entwickelt sich aus der Mitte der Blattrosette ein 10 – 15<br />

cm langer Blütenstand mit hunderten purpurroten Einzelblüten. Diese vereinigen sich später zu einer<br />

fleischigen Gesamt- oder Sammelfrucht.<br />

Nach ca. fünf bis sechs Monaten bildet sich die Frucht aus. Sie ist mit Bürzel im Durchschnitt 30 cm<br />

hoch und kann in Ausnahmefällen bis zu 10 Kilo schwer werden. Die bei uns erhältlichen Ananas<br />

wiegen jedoch nur ein bis zwei Kilo.<br />

Im reifen Zustand, ist die Rinde der Frucht hellbraun-rot, ihr Fruchtfleisch ist gelb-rötlich. Die<br />

Fruchtmitte der Frucht ist leicht verholzt und ist im Regelfall nicht essbar.<br />

Geschichte:<br />

Man nimmt an, dass die Ananasstaude ursprünglich aus Brasilien stammt. Von Indianern wurde sie<br />

nach Zentralamerika gebracht und kultiviert. Sie ist eine tropische Frucht, die Christoph Kolumbus<br />

1493 auf Guadeloupe für sich, seine Mannschaft und für Europa entdeckte. In Europa wurde sie ab<br />

1690 in Orangerien angebaut.<br />

Heute ist die bekannteste Art die gewöhnliche Ananas (Ananas comosus (L.) Merr.), die aus dem<br />

tropischen Amerika stammt und dann auch in Asien, Afrika und Südeuropa kultiviert wurde.<br />

Anbau, Ernte:<br />

Die Ananas wird regelmäßig vegetativ vermehrt. Verwendet werden dabei die Kopfkronen von Altpflanzen<br />

oder Wurzelschösslinge. Bei dem plantagenartigen Anbau werden Schösslinge (sie werden<br />

den alten Blattachsen entnommen) bevorzugt, weil sich das Wachstum besser kontrollieren lässt. Es<br />

müssen nicht zwangsläufig neue Schösslinge sein, man kann auch Altpflanzen auf zwei bis drei Seitensprosse<br />

zurückschneiden. Die Ananaspflanze gestattet einen mehrfachen Erntezyklus, wobei jedoch<br />

die Früchte im <strong>La</strong>ufe der Zeit kleiner und krankheitsanfälliger werden.<br />

Die Ernte erfolgt meist händisch mit Hilfe von Maschinen. Die Ananasfelder sind so angelegt, dass<br />

die Maschinen mit ihren Auslegern ohne Probleme durchfahren können. Auf den Auslegern sitzen die<br />

Arbeiter, welche mit Schutzkleidung und speziellen Handschuhen, die Früchte abernten. Die Arbeit ist<br />

anstrengend, oft bis zu 16 Stunden am Tag und schlecht bezahlt, trotzdem ist die Arbeit auf den Plantagen<br />

für viele die einzige Chance zu überleben.<br />

Ananasexport in Costa Rica:<br />

Seit der Bananenpreis in den 1990iger Jahren stark ins schwanken kam, setzten die Fruchtproduzenten<br />

auch in Mittelamerika auf den Anbau von Ananas. Im Januar dieses Jahres (2006) lag der Ananasexport<br />

Costa Ricas um 67,7 % höher als im Jahr zuvor.<br />

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