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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Costa Rica 2006<br />

Protokolle<br />

In den 1980er Jahren geriet sie durch den unsachgemäßen Umgang mit gefährlichen Chemikalien in<br />

den Plantagen in Verruf. Man führte die steigende Zahl an unfruchtbaren Männern und Frauen auf die<br />

gefährlichen Spritzpraktiken zurück.<br />

1986 taten sich die fünf Länder Honduras, Costa Rica, Panama, Ecuador und Kolumbien zusammen<br />

und wollten pro exportierte Kiste Bananen, eine Steuer von $ 1,- einheben, die dem jeweiligen <strong>La</strong>nd<br />

zugute kommen sollte. Costa Rica realisierte dies als einziges <strong>La</strong>nd. Die costaricanischen Bananen<br />

waren damit die teuersten am Weltmarkt.<br />

Nach Streiks der Arbeiter aufgrund der unmenschlichen Arbeitsbedingungen zog die U.F.C. 1989 aus<br />

Costa Rica ab. Viele Menschen wurden arbeitslos, und die große Abhängigkeit des <strong>La</strong>ndes von der<br />

U.F.C. kam zum Vorschein. Die Region um Golfito war davon am stärksten betroffen. Für diese<br />

Region gab es 1989 ein Projekt, das ursprünglich auf 10 Jahre angelegt war, aber noch heute besteht.<br />

Es wurde eine Freihandelszone (Deposito libro) eingerichtet, in der man 20 – 30 % billiger einkaufen<br />

kann. Man muss ein Formular ausfüllen, sich registrieren lassen und kann erst am nächsten Tag<br />

einkaufen (z.B. Spirituosen, Elektrogeräte,...). Damit wurden 2.599 Arbeitsplätze geschaffen. Auch die<br />

Hotels profitieren von der Freihandelszone, da die Einkäufer einmal übernachten müssen bevor sie<br />

einkaufen können.<br />

Ein Nachfolgeunternehmen der U.F.C. (Chiquita), besitzt heute an Costa Ricas Karibikküste wieder<br />

Bananenplantagen. Diese Bananen kommen unter der Marke „Max Havelaar“, die für sozial<br />

verträgliche Produkte (fair trade) steht, auf den Markt. Vor allem in der Schweiz ist diese Marke<br />

verbreitet.<br />

Am Straßenrand sehen wir Trockenkammern für Teakholz (Tectona grandis, Verbenaceae). Das für<br />

den Export bestimmte Holz wird zu 4 m langen und 2,5 bzw. 5 cm dicken Brettern geschnitten. 2 ha<br />

bringen $ 500.000,- ein.<br />

Anton erzählt uns, dass Costa Rica heute den Jahrestag der, durch eine Volksabstimmung am 25. Juli<br />

1821 bewirkten, Annexion der Provinz Guanacaste feiert, der durch zahlreiche Festlichkeiten im<br />

ganzen <strong>La</strong>nd begangen wird.<br />

Wir passieren das Städtchen Dominical, das bei Surfern sehr beliebt ist, weil es an einem sehr langen<br />

geraden Strand liegt und die Wellen parallel zum Strand hereinkommen. Die Straße ab Dominical ist<br />

wieder gut ausgebaut und asphaltiert. Bevor wir allerdings das letzte Stück der Fahrt auf uns nehmen,<br />

machen wir einen kurzen Stopp an einem Früchtestand am Straßenrand, um uns – nach der<br />

unangenehm lange andauernden holprigen Strecke – mit Kokosmilch und Rambutan was Gutes zu tun.<br />

Anschließend fahren wir über die zweitlängste Brücke Costa Ricas. Bis zum Bau der Brücke über den<br />

Río Tempisque war sie die längste Brücke des <strong>La</strong>ndes.<br />

In Palmar Norte machen wir einen kurzen Halt bei einem kleinen Park, wo eine alte Eisenbahn der<br />

United Fruit Company aufgestellt ist und sich einige zusammengetragene kreisrunde Monolithen<br />

befinden. Es ist nichts darüber bekannt, wie die Steine entstanden sind bzw. hergestellt wurden. Im<br />

Park gibt es einige schöne Bäume, z.B. den Kanonenkugelbaum (Couroupita guianensis), den<br />

<strong>La</strong>urel de India (Terminalia tomentosa, Combretaceae) und den Cuipo (Cavanillesia platanifolia,<br />

Bombacaceae). Sehr interessant sind die Blüten des zu den Topffruchtbaumgewächsen<br />

(Lecythidaceae) gehörenden Kanonenkugelbaums: der untere Ring der Staubblätter ist steril, der<br />

darüber liegende fertil. Dadurch entsteht eine Klappe, in die das bestäubende Insekt hinein muss.<br />

Dabei wird es in eine bestimmte Position gezwungen und somit ist die Bestäubung gesichert.<br />

Anton erzählt uns auf der Weiterfahrt zum ersten Mal von Milben (span. coloradillos), die im Gras<br />

leben und ein <strong>La</strong>rvenstadium in der Haut von Reptilien oder Säugetieren durchmachen. Dabei ernährt<br />

sich die <strong>La</strong>rve von Lymphflüssigkeit. Man kann sich diese Tiere zuziehen, indem man mit kurzen<br />

Hosen und Sandalen oder barfuss durch das Gras geht. Wenn man befallen wird, entwickeln sich<br />

kleine, stark juckende „Krater“ auf der Haut.<br />

Im Regenwald der Österreicher sind die höchsten Berge ca. 479 m hoch (Cerro Anguciana).<br />

Dahinter sieht man das Küstengebirge „<strong>La</strong> Costa Nera“, dessen höchster Punkt bei ca. 1.700 m liegt.<br />

Aufgrund von Wolkenstauungen erreicht der Jahresniederschlag dort bis zu 6.000 mm. Der<br />

Regenwald der Österreicher erstreckt sich über ein Gebiet von 151 km². Mit dem angrenzenden<br />

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