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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Stefanie Pichler, Roswitha Stieglmayer<br />

Tropische Früchte, Kräuter und Gewürze<br />

Allgemeines: Die ersten Ananasfrüchte wurden von Kolumbus nach Europa gebracht und breiteten<br />

sich von da schnell über die gesamten Tropen aus. Haupterzeugungsländer sind heute Thailand, die<br />

Philippinen, Brasilien und Indien. Pro Jahr werden etwa 370.000 t exportiert. Der größte Teil der<br />

produzierten Menge wird in den jeweiligen Ländern frisch verzehrt. Von der Ananas existieren viele<br />

Kulturformen, die sich durch unterschiedlichen Geschmack und Verwendungszweck auszeichnen. Die<br />

wichtigsten Sortengruppen sind „Smooth Cayenne“ für die Konservenindustrie, „Queen“ mit kleinen<br />

schmackhaften Früchten für den Frischverzehr, sowie „Abacaxi“ mit einem süßen, aromatischen<br />

Fruchtfleisch.<br />

5.2.5 Caricaceae: Melonenbaumgewächse<br />

PAPAYA, MELONENBAUM (CARICA PAPAYA)<br />

Namen: tree melon (E), fruta bomba (S), papayer (F)<br />

Früchte: Unterschiedlich große, bis zu mehrere Kilo schwere, länglich-ovale, an Melonen erinnernde<br />

Beeren. Das Fruchtfleisch ist gelblich bis orange oder rot gefärbt und enthält im Inneren der<br />

Fruchthöhlung zahlreiche grünschwarze, scharf schmeckende Samen.<br />

Verbreitung: Heimisch in Mittelamerika und den karibischen Inseln. Die Papaya wurde wegen ihrer<br />

zahlreichen nützlichen Eigenschaften schon zur vorkolumbianischen Zeit kultiviert. Früh gelangte der<br />

Baum als Obstpflanze nach Afrika und Asien. Heute ist er weltweit in den Tropen verbreitet.<br />

Nutzwert: Besonders beliebt ist die reife Papaya, die reich an den Vitaminen A, B und C ist, als<br />

Frischobst. Zur Intensivierung des Aromas wird das Fruchtfleisch häufig mit Limettensaft beträufelt.<br />

Der Geschmack der Papaya variiert je nach Sorte stark. Wegen des weichen Fruchtfleisches ist die<br />

Frucht nur bedingt haltbar. Aus den Früchten lassen sich hervorragend Obstsalate herstellen. Sie<br />

können aber auch zu Konserven, Marmeladen, Eiscremen, Eingelegtem oder Gelees verarbeitet<br />

werden. Papayasaft und –nektar wird aus den geschälten Früchten gewonnen.<br />

Im unreifen Zustand kann die Papaya als Gemüse gekocht, wie Kürbis gegessen werden. In<br />

Südostasien isst man die jungen Blätter wie Spinat. Die grüne Frucht enthält im Milchsaft das<br />

eiweißspaltende Enzym Papain. Das Papain einiger Sorten kann bis zu 35mal sein Eigengewicht an<br />

Fleisch verdauen und wird daher als Wurmmittel und bei Verdauungsstörungen eingesetzt. In der<br />

Industrie benutzt man das Papain zum Gerben von Leder und zur Herstellung nicht einlaufender<br />

Wolle.<br />

5.2.6 Convolvulaceae: Windengewächse<br />

BATATE, SÜßKARTOFFEL (IPOMOEA BATATAS)<br />

Namen: sweet potato (E), batate (S), camote (S), patate douce (F)<br />

Verbreitung: Die Art ist ursprünglich in den Gebirgen des nördlichen Südamerikas sowie in<br />

Mittelamerika beheimatet. Bereits in vorkolumbianischer Zeit gelangte die Art in die pazifische<br />

Region. Heute ist die Art in den Tropen und Subtropen als Kulturpflanze weit verbreitet.<br />

Nutzwert: Die Batate produziert eine stärkehaltige Wurzelknolle mit hohem Nährwert. In vielen<br />

Regionen sind die Knollen ein sehr wichtiges Grundnahrungsmittel. Sie werden darüber hinaus zu<br />

Chips, Nudeln und Mehl verarbeiten. Man unterscheidet mehr als 1.000 Sorten, die sich durch Form,<br />

Farbe, Größe und Geschmack unterscheiden. Das Innere der Knolle kann weiß, gelb, orange, violett<br />

oder rötlich gefärbt sein. Die Süßkartoffeln können wie normale Kartoffeln angebaut und geerntet<br />

werden. Außer den Knollen werden auch die Blätter als eiweißreiches Gemüse gegessen.<br />

Allgemeines: Die Weltproduktion der Batate beträgt mehr als 150 Mio. Tonnen. Haupterzeugerländer<br />

sind China, Vietnam und Indonesien. Die Kulturdauer der meisten Speisesorten beträgt fünf Monate.<br />

Die Knollen enthalten bis zu 30 % Stärke und etwa 10 % Zucker. Der süßliche Geschmack kommt<br />

dadurch zustande, dass durch das Kochen ein Teil der Stärke in Maltose umgewandelt wird.<br />

Rotfleischige Sorten enthalten viel Beta-Karotin. Die Süßkartoffeln sind nach der Ernte etwa zwei<br />

Monate lagerfähig. Abfälle der Pflanze werden als Viehfutter verwendet.<br />

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