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Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba

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Christian Kolowratnik<br />

Nationalparks in Costa Rica<br />

2.3 NATIONALPARKS IN COSTA RICA<br />

2.3.1 Die Bedeutung von Nationalparks<br />

Der erste Impuls für die Schaffung von Schutzgebieten erfolgte 1872 in den USA mit der Gründung<br />

des Yellowstone Nationalparks. Das Motiv hierfür war, die Naturreichtümer vor demographischer<br />

Expansion zu schützen, und als Freizeiterholung seiner Besucher zur Verfügung zu stellen. Die damals<br />

geschaffenen Kriterien dienten weltweit als Modell für die Etablierung von Schutzgebieten, obwohl<br />

die Entwicklung sehr langsam vorangeht.<br />

Im <strong>La</strong>ufe der Zeit entwickelten sich unterschiedliche Arten von Nationalparks, da auch verschiedene<br />

Funktionen zu erfüllen waren. So zum Beispiel war in Mittelamerika ein vorrangiges Ziel die Erhaltung<br />

der Artenvielfalt, die durch die starke Abholzung gefährdet war.<br />

Im Allgemeinen lassen sich jedoch folgende gemeinsame Hauptkriterien anführen:<br />

• Die Erhaltung der biologischen Artenvielfalt und ihrer Lebensräume.<br />

• Die Verminderung der Zerstörung natürlicher Ressourcen, dessen biologischer und sozialer<br />

Wert bisher nicht anerkannt wurden.<br />

• Die Kultur und Lebensform der indigenen Bevölkerung zu garantieren.<br />

• Die Gebiete als Erholungsraum für die Bevölkerung zu erhalten.<br />

2.3.2 Historie der Nationalparks in Costa Rica<br />

Die ersten Bestrebungen zum Schutz einzelner Gebiete gab es bereits im 19. Jahrhundert, jedoch<br />

wurde erst 1945 – daher noch vor der Verfassung von 1949, welche in Costa Rica ein wesentliches<br />

Umdenken einleitete – das erste Gesetz für Schutzzonen erlassen. Damals wurden die Eichenwälder<br />

entlang der Interamericana südlich von Cartago sowie der Umkreis von zwei Kilometern um jeden<br />

vulkanischen Krater zu Schutzgebieten erklärt. Und konkretisierte sich mit der Gründung des „absoluten<br />

Naturreservats Cabo Blanco“ im Jahr 1963. Durch fehlende Verwaltung und Kontrolle gingen<br />

diese Absichtserklärungen ins Leere. Erst 1977 wurde die staatliche Nationalparkbehörde (SPN) ins<br />

Leben gerufen, durch welche die gesetzlich geschaffenen Vorgaben durchgeführt werden konnten.<br />

Besondere Anerkennung rief der 1982 ins Leben gerufene bilaterale Nationalpark „<strong>La</strong> Amistad“ zwischen<br />

Panama und Costa Rica hervor. 1992 wurde der grenzüberschreitende Nationalpark „Si-a-Paz“<br />

mit Nicaragua ins Leben gerufen<br />

Diese Bekenntnisse zum Umweltschutz sowie die politische Stabilität bewirkten, dass mehrere<br />

Umweltschutzorganisationen mit Costa Rica im Bereich der Schuldumwandlungsprogramme kooperierten<br />

und auch Büros in Costa Rica eröffneten.<br />

1992 wurde Costa Rica der „Francisco-Assisi Preis“ für die Erhaltung der Umwelt zuerkannt.<br />

1993 wurden die Schutzgebiete in Nationalparks, biologische Reservate, Naturschutzrefugien, Forstreservate,<br />

Schutzzonen und ein Nationalmonument unterteilt. Diese Schutzgebiete machten damals<br />

22,6 % der <strong>La</strong>ndesfläche aus, und sind zu 65 % bewaldet.<br />

Anfang der 90er Jahre unterzeichnete Costa Rica mit den Niederlanden ein Abkommen über die Dauer<br />

von 10 Jahren zur Etablierung der nachhaltigen Entwicklung.<br />

1994 wurde die SINAC (Sistema Nacional de Areas de Conservacion) gegründet, welche die vorher<br />

auf drei Organisationen aufgeteilte (Nationalparkbehörde, Forstdirektion und Direktion für wildlebende<br />

Tiere und Pflanzen) Nationalparkverwaltung unter einer Organisation zusammenfasste<br />

Bis 2006 wurden etwa 27 % der Fläche Costa Ricas unter Schutz gestellt, das sind in etwa<br />

1.400.000 ha.<br />

2.3.3 Kategorieeinteilung von Schutzzonen<br />

NATIONALPARK<br />

Unterstehen dem allgemeinen Naturschutz, sind jedoch für den Tourismus und Studienzwecke offen.<br />

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