Exkursionsbericht - Tropenstation | La Gamba
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Stefanie Pichler, Roswitha Stieglmayer<br />
Tropische Früchte, Kräuter und Gewürze<br />
Jahre beerntet, danach werden sie für eine einfache Ernte zu hoch. Man erntet die Fruchtstände mit<br />
langen Bambusstangen, an denen Messer befestigt sind.<br />
Hauptproduzenten von Palmöl sind Malaysia, Indonesien und Nigeria. Neuerdings wird die Ölpalme<br />
auch verstärkt in Mittel- und Südamerika angepflanzt. Wichtige Exportländer sind dort Brasilien,<br />
Kolumbien, Mexiko und Costa Rica.<br />
Es gibt auch eine einheimische Ölpalme (Elaeis oleifera), die früher genutzt wurde, heute aber an<br />
Bedeutung verloren hat.<br />
ASSAIPALME, PALMHERZEN (EUTERPE EDULIS UND ANDERE ARTEN)<br />
Namen: assai palm (E), palmito (S)<br />
Früchte: Schwarzviolette Beeren.<br />
Verbreitung: Die Assaipalme stammt aus dem südlichen Brasilien und nördlichen Argentinien.<br />
Nutzwert: Der von den Blattbasen umschlossene, weiße Vegetationskegel wird als exquisites,<br />
kalorienarmes Gemüse gegessen. Die zarten und sehr schmackhaften Palmherzen verwendet man roh<br />
in Salaten oder gewürfelt und gekocht als Beilage zu Fleischgerichten. Sie werden industriell zu<br />
Dosenkonserven verarbeitet oder in Gläsern eingemacht.<br />
Aus den Früchten der Assaipalme stellt man in Brasilien ein Erfrischungsgetränk her.<br />
Allgemeines: Die Palmherzen bestehen aus dem Vegetationskegel, dem darunterliegenden Mark und<br />
den noch nicht entwickelten Blattanlagen. Sie können bis zu 1 m lang und 10 cm dick werden. Der<br />
jeweilige Trieb stirbt nach Entnahme des Palmherzen ab. Bei einstämmigen Palmen stirbt die ganze<br />
Pflanze ab. Durch intensive Ernte an Wildstandorten waren einige Palmenarten bereits vom<br />
Aussterben bedroht. Heute stammen die Palmherzen fast ausschließlich aus Plantagen. Wirtschaftlich<br />
bedeutend sind vor allem Bactris gasipaes (Pfirsichpalme) und E. oleracea (Kohlpalme). Aber auch<br />
von anderen Gattungen wie Cocos, Sabal oder Roystonea sind die Palmherzen essbar.<br />
Produktionsländer sind Brasilien, Ecuador, Kolumbien und verschiedene Länder Mittelamerikas.<br />
KOKOSPALME (COCOS NUCIFERA)<br />
Namen: coconut palm (E), pipa (S), coco (S), noix de coco (F)<br />
Früchte: Die wohlbekannten Kokosnüsse sind botanisch gesehen Steinfrüchte. Jede Frucht besteht<br />
aus einer glatten äußeren Fruchtwand, dem Exokarp. Nach innen folgt das faserige Mesokarp, das der<br />
Frucht als Schwimmkörper dient. Die innere Fruchtwand, das Endokarp, ist stark verholzt und bildet<br />
die Außenschale der Kokosnüsse, wie sie in Mitteleuropa gehandelt werden. Die Früchte erreichen<br />
einen Durchmesser von etwa 12 – 25 cm und eine Länge von 20 – 30 cm. Die Färbung der<br />
Kokosnüsse reicht, je nach Varietät und Reifegrad, von leuchtend gelb über grün bis rotbraun. Von<br />
den Blüten bis zur Fruchtreife vergehen etwa 12 – 15 Monate. Pro Jahr kann eine einzelne Palme bis<br />
zu 100 Früchte hervorbringen.<br />
Verbreitung: Die genaue Herkunft der Kokospalme ist unsicher. Wahrscheinlich stammt sie<br />
ursprünglich aus Südostasien. Durch die lange Keimfähigkeit in Verbindung mit der<br />
Schwimmfähigkeit der Früchte ist sie an tropischen Stränden weltweit verbreitet.<br />
Nutzwert: Die Kokospalme zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit und weist viele<br />
Nutzungsmöglichkeiten auf. Das getrocknete ölhaltige Fruchtfleisch, welches zu 60 – 70 % der<br />
Trockenmasse aus Fett besteht, wird als Kopra bezeichnet und dient als Ausgangsprodukt für die<br />
Margarine- und Seifenherstellung. Aus den ungeöffneten Blütenständen wird der sogenannte „Toddy“<br />
oder „Tuwak“ gewonnen. Dieser zuckerhältige Saft wird zur Herstellung von Palmwein benutzt, und<br />
kann zu Arrak destilliert werden. Aus dem nicht ausgereiften Fruchtfleisch lässt sich eine Milch<br />
gewinnen, die für die Zubereitung verschiedener Gerichte und Getränke (Pina Colada) verwendet<br />
wird.<br />
Lässt man die Kokosnuss keimen, so bildet sich im Inneren der Frucht eine weiße, schaumige, süßlich<br />
schmeckende Masse, die entweder roh oder geröstet gegessen wird. Junge Schösslinge kann man wie<br />
Sellerie essen.<br />
Die Fasern des Mesokarps dienen zum Weben von Matten und Teppichen. Das Holz der Palme wird<br />
häufig als Bauholz verwendet. Unreife Kokosnüsse werden in den Tropen mit einem Messer<br />
aufgeschlagen und das Kokoswasser als erfrischendes Getränke („agua de coco“, „pipa“) angeboten.<br />
In der ungeöffneten Frucht ist das Kokoswasser bis zu acht Monate haltbar, ohne zu verderben. Es ist<br />
so rein, dass es Kriegsverletzten als Infusion direkt in den Blutkreislauf gegeben wurde.<br />
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