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LBS-Kinderbarometer Wohnen in NRW - Prosoz Herten GmbH

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K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> Mehrfamilienhäusern wohnen, erleben<br />

es etwas häufiger als K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhäusern,<br />

dass sich Jugendliche mit Erwachsenen<br />

anlegen. Vielleicht spielt die beengtere Wohnsituation,<br />

<strong>in</strong> der sich Jugendliche und erwachsene Bewohner<br />

e<strong>in</strong>es Hauses nicht immer aus dem Weg<br />

gehen können e<strong>in</strong>e Rolle. Im Gegensatz zu K<strong>in</strong>dern<br />

Alle<strong>in</strong>erziehender und K<strong>in</strong>dern arbeitsloser<br />

Eltern zeigt sich dieser Effekt auch bei K<strong>in</strong>dern mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. Möglicherweise spielt daher<br />

auch e<strong>in</strong>e Rolle, dass zum Teil <strong>in</strong>terkulturelle Konflikte<br />

zwischen Erwachsenen und Jugendlichen<br />

zum Ausdruck kommen.<br />

Im letzten Abschnitt dieses Kapitels wird untersucht,<br />

welche der subjektiv erlebten negativen<br />

oder positiven Verhaltensweisen der Jugendlichen<br />

im Stadtteil zur Angst der K<strong>in</strong>der vor diesen Jugendlichen<br />

beitragen: Welches Verhalten also<br />

macht Jugendliche zu Angstauslösern Im negativen<br />

Bereich machen Jugendliche K<strong>in</strong>dern vor allem<br />

dann Angst, wenn sie diese beschimpfen (β=.17 9 ),<br />

wenn sich die K<strong>in</strong>der bedroht fühlen (β=.17) und<br />

wenn die Jugendlichen sehr laut s<strong>in</strong>d (β=.11).<br />

Senkend auf die Angst vor Jugendlichen wirkt sich<br />

aus, wenn die K<strong>in</strong>der sie als hilfsbereit erleben<br />

(β=-.15). Kaum e<strong>in</strong>e Rolle spielen die weiteren<br />

Faktoren, d.h. körperliche Gewalt, aber auch negatives<br />

Verhalten der Jugendlichen gegenüber Erwachsenen<br />

oder der Umwelt sowie wahrgenommener<br />

Alkoholkonsum verängstigt K<strong>in</strong>der kaum.<br />

K<strong>in</strong>der ängstigt es, wenn<br />

Jugendliche sie beschimpfen,<br />

sie sich bedroht fühlen<br />

und wenn die Jugendlichen<br />

laut s<strong>in</strong>d.<br />

Das Ergebnis fällt be<strong>in</strong>ahe identisch aus, wenn<br />

nicht die allgeme<strong>in</strong>e Angst vor Jugendlichen, sondern<br />

die auf dem Schulweg untersucht wird. Es<br />

lassen sich wiederum die beschriebenen vier Verhaltensweisen<br />

als e<strong>in</strong>flussreich nachweisen mit<br />

be<strong>in</strong>ahe identischen β-Gewichten.<br />

Interessanterweise ist die Gewichtung der vier e<strong>in</strong>flussreichen<br />

Verhaltensweisen für Jungen und<br />

9 Es wurde e<strong>in</strong>e schrittweise l<strong>in</strong>eare Regression der<br />

Angst vor Jugendlichen im Stadtteil auf die zehn Verhaltensweisen<br />

berechnet. Die dargestellten standardisierten<br />

β-Gewichte geben die Stärke des E<strong>in</strong>flusses des<br />

jeweiligen Faktors an. E<strong>in</strong> β-Gewicht von „.00“ bedeutet<br />

ke<strong>in</strong>en nachweisbaren Zusammenhang, der über die<br />

anderen Faktoren bereits berücksichtigten Faktoren<br />

h<strong>in</strong>aus geht, je näher der Wert „+1“ oder „-1“ kommt,<br />

desto stärker positiv oder negativ bee<strong>in</strong>flusst der Faktor<br />

die erlebte Angst vor den Jugendlichen. Die Varianzaufklärung<br />

der vier dargestellten Prädiktoren beträgt<br />

R 2 =.20.<br />

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