LBS-Kinderbarometer Wohnen in NRW - Prosoz Herten GmbH
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Die Häufigkeit der Nennung des Angstortes „Straßen“<br />
ist nicht davon abhängig, ob die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er verkehrsberuhigten oder vielbefahrenen<br />
Straße wohnen. Neben den vielfältigen Gründen<br />
für den Angstort „Straße“, unter denen der Verkehr<br />
nur e<strong>in</strong>en Teil ausmacht (s.u.), spielt hier<br />
wohl auch e<strong>in</strong>e Rolle, dass die K<strong>in</strong>der offenbar<br />
nicht nur die Straßen <strong>in</strong> ihrer unmittelbaren<br />
Wohnumgebung <strong>in</strong> die Bewertung e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Neben den Angstorten an sich wurden die K<strong>in</strong>der<br />
auch mit e<strong>in</strong>er weiteren offenen Frage danach gefragt,<br />
warum sie an den jeweiligen Orten Angst<br />
oder e<strong>in</strong> Unsicherheitsgefühl hätten. Die Abfrage<br />
wurde 2006 im Vergleich zu 2005 verändert, um<br />
die Angaben der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>deutiger den Angstorten<br />
zuordnen zu können. Daher beziehen sich die<br />
folgenden Ergebnisse nur auf die zehn <strong>in</strong> 2006<br />
analysierten Stadtteile.<br />
Die Abbildung 7.35 zeigt, dass Dunkelheit und Jugendliche<br />
mit identischen Häufigkeiten die mit Abstand<br />
meistgenannten Angstauslöser s<strong>in</strong>d. Es folgen<br />
die Angst vor Gewalt, vor Betrunkenen, vor<br />
e<strong>in</strong>samen Gegenden und erst an sechster Stelle<br />
gefolgt von gefährlichem Straßenverkehr. Andere<br />
unerwünschte soziale Begegnungen (also alle<br />
Nennungen von Personen, mit denen die K<strong>in</strong>der<br />
nicht zusammen treffen möchten, außer Betrunkene<br />
oder Jugendliche) werden von fast jedem<br />
zehnten K<strong>in</strong>d als Grund angeführt. 6% der K<strong>in</strong>der<br />
können die Auslöser für das Unwohlse<strong>in</strong> nicht konkreter<br />
beschreiben, als dass die an dem Ort unspezifisch<br />
„Angst verspüren“. Betrachtet man die<br />
Liste der Angstauslöser, so fällt auf, dass der weit<br />
überwiegende Teil sozialer Natur ist.<br />
Gerade <strong>in</strong> diesen sozialen Angstauslösern unterscheiden<br />
sich die Stadtteile deutlich. Aggressive<br />
Jugendliche, Betrunkene oder andere unerwünschte<br />
Personen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> bestimmten Stadtteilen e<strong>in</strong><br />
besonderes Problem, <strong>in</strong> anderen fast gar nicht. Die<br />
Betrunkenen beispielsweise spielen im Innenstadtquartier<br />
der Großstadt e<strong>in</strong>e ganz herausgehobene<br />
Rolle als Angstauslöser – e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>druck, der sich<br />
schon bei der Stadtteilbegehung bestätigt hat. Jugendliche<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Stadtteil dafür kaum Auslöser<br />
von Angst. Die „unerwünschten anderen sozialen<br />
Begegnungen“ kommen herausgehoben <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Stadtteil vor, <strong>in</strong> dem die K<strong>in</strong>der auch über<br />
besonders viele Konflikte zwischen K<strong>in</strong>dern und<br />
Erwachsenen berichteten. Dunkle oder e<strong>in</strong>same<br />
Stellen, Straßenverkehr, aber auch Angst vor Ge-<br />
159<br />
Am häufigsten lösen Dunkelheit<br />
und Jugendliche bei<br />
den K<strong>in</strong>dern Angst bzw.<br />
Unsicherheit aus.<br />
Soziale Angstauslöser<br />
kommen <strong>in</strong> den Stadtteilen<br />
unterschiedlich häufig vor.