LBS-Kinderbarometer Wohnen in NRW - Prosoz Herten GmbH

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Nur wenige Kinder finden es in ihrem Stadtteil zu hügelig zum Radfahren. eher dünn besiedelt sind oder dagegen Zentren von Groß- oder Mittelstädten sind. Im grünen Kurort schätzen die Kinder die Ausstattung mit Fußgängerampeln am besten ein (M=4,0). Die Einschätzung, inwieweit es im Stadtteil zu hügelig zum Radfahren ist, entspricht weitgehend der tatsächlichen Topografie. Der junge Vorort einer Großstadt (M=1,4) wird von den Kindern am seltensten, der Innenstadtbereich einer Großstadt (M=2,4) am häufigsten als zu hügelig zum Radfahren eingeschätzt. Unterschiede zwischen den Angaben von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund sind bei diesem Aspekt dadurch überlagert, dass Kinder mit Migrationshintergrund vermehrt in Stadtteilen leben, in denen die Belastungen durch den motorisierten Individualverkehr erhöht sind. Jungen haben häufiger als Mädchen den Eindruck, dass die Spielstraßen so von Autos zugeparkt sind, dass sie dort nicht spielen können und dass sie auf dem Weg zu Freizeitangeboten große Straßen überqueren müssen (s. Abb. 7.19). Abb. 7.19: Beurteilung des Straßenverkehrs nach Geschlecht Spielstraßen zugeparkt 2,5 2,7 Mädchen Jungen große Straßen müssen überquert werden 2,7 2,9 gefahrlos Rad fahren möglich 3,1 3,4 nicht 1 2 3 4 5 völlig Möglicherweise ist dies bedingt durch den üblicherweise größeren Aktionsradius – der häufig radelnd erschlossen wird - und die vermehrte Frei- 134
zeitgestaltung von Jungen im Freien (z.B. Fußballspielen auf der Straße oder auf dem Bolzplätzen), so dass sie mit diesen Aspekten des Straßenverkehrs stärker konfrontiert sind. Dies könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass Jungen im Gegensatz zu Mädchen das Radfahren in ihrem Stadtteil als weniger gefährlich einschätzen: Sie sind es in der Regel mehr gewohnt, in ihrem Stadtteil Rad zu fahren und dementsprechend mit dem Straßenverkehr aus dieser Perspektive stärker vertraut. Das Gefühl, in ihrem Stadtteil gefahrlos Rad fahren oder Skaten zu können, nimmt bei den Kindern mit dem Alter zu (3,3 in der 3. Klasse bzw. 3,1 in der 4. Klasse versus 3,5 in der 8 Klasse). Nachvollziehbar sind diese Effekte vor dem Hintergrund, dass Kinder öfter mit dem Fahrrad unterwegs sind, je älter sie werden. Mit zunehmender Übung erlangen sie eine größere Verkehrssicherheit, die auch durch hinzu gewonnene körperliche Fähigkeiten verstärkt wird (z.B. Gleichgewicht halten können, Geschwindigkeiten einschätzen, Übersicht durch Körpergröße). Die Bedingungen, die der jeweilige Stadtteil für das Radfahren bietet, bestimmen bezogen auf den Straßenverkehr das Wohlbefinden der Kinder im Stadtteil am stärksten. Die Kinder fühlen sich in ihrem Stadtteil umso wohler, je höher sie die Anzahl der Radwege im Stadtteil (β=.14) sowie die Möglichkeit zum gefahrlosen Radfahren (β=.10) einschätzen und je weniger hügelig sie ihren Stadtteil finden (β=-.14). Auch wenn genug Fußgängerampeln vorhanden sind, fühlen sich die Kinder in ihrem Stadtteil wohler (β=.10). Jungen finden das Radfahren im Stadtteil weniger gefährlich als Mädchen. Sie empfinden die Spielstraßen als stärker zugeparkt und sie müssen häufiger große Straße überqueren, um zu Freizeitangeboten zu gelangen. Mit zunehmendem Alter wird das Radfahren im Stadtteil weniger gefährlich, die Anzahl der Radwege allerdings kritischer bewertet. Gute Bedingungen zum Radfahren erhöhen das Wohlbefinden der Kinder im Stadtteil. 7.8 Treffpunkte der Kinder Mithilfe einer offenen Frage wurden die Kinder im Jahr 2006 gefragt, an welcher Stelle in ihrem Stadtteil sie sich am häufigsten mit ihren Freundinnen und Freunden treffen. Nach inhaltsanalytischen Kriterien wurden Kategorien ermittelt und die Antworten der Kinder diesen jeweils zugeordnet 10 . Insgesamt haben 2.259 Kinder auf diese Frage geantwortet. Das soziale Leben der Kinder in den zehn Stadtteilen findet insgesamt hauptsächlich an öffentlich zugänglichen Orten wie der Einkaufsstraße oder Geschäften, Eisdielen oder Das soziale Leben der Kinder findet hauptsächlich an öffentlich zugänglichen Orten statt. 10 Da die Frage nur 2006 gestellt wurde, beziehen sich die Antworten auf nur zehn der insgesamt zwanzig untersuchten Stadtteile. 135
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