LBS-Kinderbarometer Wohnen in NRW - Prosoz Herten GmbH
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2. Zusammenfassung<br />
Die <strong>in</strong> 2005 und 2006 befragte Stichprobe von <strong>in</strong>sgesamt 4.727 K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> zwanzig<br />
gezielt ausgewählten Stadtteilen kann zwar nicht als repräsentativ für <strong>NRW</strong><br />
bewertet werden, h<strong>in</strong>sichtlich vieler Kriterien aber stimmt die Zusammensetzung<br />
der Stichprobe mit der Verteilung <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> übere<strong>in</strong>. Die ausgewählten Stadtteile<br />
geben e<strong>in</strong> umfassendes Abbild der Wohnbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> wieder.<br />
Nur wenige der befragten K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>zelk<strong>in</strong>der, die durchschnittliche Geschwisterzahl<br />
liegt bei 1,7 Geschwistern pro K<strong>in</strong>d. Besonders viele Geschwister<br />
haben die K<strong>in</strong>der entweder <strong>in</strong> Stadtteilen mit starkem Migrationsh<strong>in</strong>tergrund oder<br />
<strong>in</strong> besonders auf junge Familien ausgerichteten Kommunen. Familien- bzw. K<strong>in</strong>derfreundlichkeit<br />
schlägt sich also <strong>in</strong> der Anzahl der K<strong>in</strong>der nieder. Zwei Drittel<br />
der befragten K<strong>in</strong>der leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>- oder Zweifamilienhaus. Die Spannbreite<br />
zwischen den Stadtteilen ist allerd<strong>in</strong>gs sehr groß. K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
(vor allem der ersten Generation) sowie K<strong>in</strong>der, deren Eltern alle<strong>in</strong> erziehend<br />
oder arbeitslos s<strong>in</strong>d, bewohnen deutlich häufiger Mehrfamilienhäuser<br />
oder Hochhäuser.<br />
Sowohl das allgeme<strong>in</strong>e Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der als auch das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
der Wohnung, im Wohnquartier und <strong>in</strong> der Gesamtkommune s<strong>in</strong>d gut. Am wohlsten<br />
fühlen sich die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der eignen Wohnung, die somit zume<strong>in</strong>st<br />
e<strong>in</strong>en positiv besetzten Anker im Stadtteil und <strong>in</strong> der Gesamtkommune darstellt.<br />
Alle Wohlbef<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>ken mit zunehmendem Alter der K<strong>in</strong>der, am stärksten aber<br />
das Wohlbef<strong>in</strong>den im Stadtteil. Die Höhe des Wohlbef<strong>in</strong>dens im Wohnquartier und<br />
<strong>in</strong> der Gesamtkommune ist erwartungsgemäß stark von den jeweiligen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
abhängig. Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, zwischen dem Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />
der Wohnung, im Stadtquartier und <strong>in</strong> der Gesamtkommune zu differenzieren.<br />
E<strong>in</strong> Fünftel des allgeme<strong>in</strong>en Wohlbef<strong>in</strong>dens der K<strong>in</strong>der lässt sich durch die verschiedenen<br />
Aspekte des wohnbezogenen Wohlbef<strong>in</strong>dens erklären, den stärksten<br />
E<strong>in</strong>fluss haben das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Wohnung und <strong>in</strong> der Gesamtkommune.<br />
Von der Abstellkammer bis zum Flur zählen die K<strong>in</strong>der durchschnittlich 13 Zimmer<br />
<strong>in</strong> ihrer Wohnung. Vier Fünftel der K<strong>in</strong>der haben e<strong>in</strong> eigenes Zimmer, was<br />
das Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Wohnung steigert. Allerd<strong>in</strong>gs nimmt mit zunehmender<br />
Geschwisterzahl der Anteil der K<strong>in</strong>der mit eigenem K<strong>in</strong>derzimmer ab.<br />
Mit der Anzahl der Wohnparteien im Haus s<strong>in</strong>kt der Anteil der K<strong>in</strong>der mit eigenem<br />
Zimmer, im Hochhaus hat nicht e<strong>in</strong>mal die Hälfte der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derzimmer<br />
für sich. Nicht nur das Vorhandense<strong>in</strong> des eigenen Zimmers, sondern auch die<br />
subjektive Größe des K<strong>in</strong>derzimmers spielt im Leben der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Rolle. Jedes siebte K<strong>in</strong>d f<strong>in</strong>det das K<strong>in</strong>derzimmer zu kle<strong>in</strong>. Ist dies der Fall, fühlen<br />
sich die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Wohnung, im Stadtteil und sogar <strong>in</strong> der Gesamtstadt weniger<br />
wohl. Die Wohnung empf<strong>in</strong>den 8% der K<strong>in</strong>der als zu kle<strong>in</strong>. Auch hier zeigt<br />
sich e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss auf das Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der: K<strong>in</strong>der, die ihre Wohnung entschieden<br />
als groß genug empf<strong>in</strong>den, haben <strong>in</strong> der Wohnung und im Stadtteil das<br />
größere Wohlbef<strong>in</strong>den. 11% der K<strong>in</strong>der fehlen Rückzugsorte <strong>in</strong> der Wohnung, vor<br />
allen, wenn sie ke<strong>in</strong> eigenes Zimmer haben. E<strong>in</strong> Drittel der K<strong>in</strong>der hat Probleme<br />
„nervigen“ Geschwistern aus dem Weg zu gehen. Wenn die befragten K<strong>in</strong>der nie<br />
die Möglichkeit sehen, sich vor ihnen zurückzuziehen, wirkt dies negativ auf das<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Wohnung. Die meisten K<strong>in</strong>der dürfen ihre Freunde oft mit<br />
nach Hause br<strong>in</strong>gen, vor allem wenn ihnen e<strong>in</strong> eigenes Zimmer oder e<strong>in</strong> Garten<br />
zur Verfügung steht. Auch e<strong>in</strong>mal Lärm zu machen ist den meisten K<strong>in</strong>dern ges-<br />
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