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LBS-Kinderbarometer Wohnen in NRW - Prosoz Herten GmbH

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88% der K<strong>in</strong>der äußern Veränderungswünsche am Stadtteil. Die Häutänderungswünsche<br />

s<strong>in</strong>d mehr oder andere Geschäfte, schönere oder besser ausgestattete<br />

Spielplätze und Sauberkeit. Jungen wünschen sich deutlich häufiger Sportangebote,<br />

an vorderster Stelle Bolzplätze zum Fußballspielen.<br />

Von den Freizeitangeboten der Kommune erreichen Eisdielen, Schwimmbäder<br />

und Geschäfte die meisten K<strong>in</strong>der. Nur wenige K<strong>in</strong>der werden durch Angebote<br />

wie Landjugend, K<strong>in</strong>der- und Jugendparlamente oder Pfadf<strong>in</strong>der angesprochen.<br />

Je nach Stadtteil können die Reichweiten des gleichen Angebotes aber beträchtlich<br />

variieren. K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund werden durch kostenpflichtige,<br />

konfessionell oder an Vere<strong>in</strong>sstrukturen gebundene Angebote schlechter erreicht.<br />

Beliebte Angebote <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kommune s<strong>in</strong>d Freibäder, Bolzplätze, Hallenbäder sowie<br />

Sportvere<strong>in</strong>e und K<strong>in</strong>o. Schwimmbäder und Sportangebote haben also sowohl<br />

e<strong>in</strong>e große Reichweite als auch Beliebtheit. Jungen schätzen eher sportorientierte<br />

Angebote, Mädchen legen dagegen mehr Wert auf Treffpunkte <strong>in</strong> der<br />

Innenstadt und kulturelle Angebote. Während die Beliebtheit von Spielplätzen,<br />

Hallenbädern und Musikschulen mit dem Alter s<strong>in</strong>kt, bleibt die Beliebtheit von<br />

Freibädern konstant hoch. In der Alltagsnutzung stehen Spielplätze, Bolzplätze,<br />

Geschäfte und Freibäder ganz oben auf der Liste, also <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Angebote,<br />

die die K<strong>in</strong>der ohne großen Aufwand im Stadtteil erreichen können. Nachmittags<br />

geöffnete Schulhöfe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong> wichtiges Element <strong>in</strong> der<br />

nachmittäglichen Freizeitgestaltung der K<strong>in</strong>der, obwohl kaum e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d sie als beliebte<br />

Orte genannt hat. Gerne häufiger nutzen würden die K<strong>in</strong>der K<strong>in</strong>o, e<strong>in</strong>e Eishalle<br />

oder e<strong>in</strong>en Zoo. Meistens ist der Grund für e<strong>in</strong>e Nichtnutzung, dass die Angebote<br />

<strong>in</strong> der Kommune nicht vorhanden s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs spielt auch e<strong>in</strong>e Rolle,<br />

dass die Angebote oder der Weg unbekannt s<strong>in</strong>d oder es den K<strong>in</strong>dern an der Zeit<br />

fehlt, die Angebote zu nutzen. Insgesamt zeigt sich, dass Mädchen schlechter<br />

passende Angebote vorf<strong>in</strong>den als Jungen.<br />

Fast vier Fünftel der im Alltag genutzten Angebote werden von den K<strong>in</strong>dern zu<br />

Fuß oder mit dem Rad erreicht. Jungen nutzen häufiger das Fahrrad, Mädchen<br />

werden häufiger mit dem PKW gebracht oder laufen zu Fuß. Die Nutzung des<br />

Fahrrades steigt mit dem Alter der K<strong>in</strong>der. Die durchschnittliche Wegedauer der<br />

K<strong>in</strong>der beträgt 13 M<strong>in</strong>uten.<br />

Rot verkl<strong>in</strong>kerte E<strong>in</strong>familienhäuser sche<strong>in</strong>en am ehesten dem Schema der K<strong>in</strong>der<br />

von e<strong>in</strong>em Haus zu entsprechen. Darüber h<strong>in</strong>aus sche<strong>in</strong>t den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Homogenität des Stadtbildes wichtig zu se<strong>in</strong>. Auch Gärten und Grünflächen<br />

bee<strong>in</strong>flussen die Bewertung des Stadtteils sowie das Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der<br />

positiv. Das Umland ihres Stadtteiles bewerten K<strong>in</strong>der besonders dann als schön,<br />

wenn es Felder und Flüsse enthält und ke<strong>in</strong>e weiteren Häuser. E<strong>in</strong> hoher Anteil<br />

an Hauptverkehrsstraßen und Tempo 50-Straßen im Stadtteil wirkt sich negativ,<br />

bauliche Verkehrsberuhigungen dagegen positiv auf das Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der<br />

aus. Die ÖPNV-Infrastruktur ist für die Beurteilung des Stadtteils allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

wichtig. Auch die Anzahl, die Größe und der Zustand der Spielplätze wirken sich<br />

positiv auf das Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der im Stadtteil aus. K<strong>in</strong>der schätzen es,<br />

wenn der Jugendtreff e<strong>in</strong> abwechslungsreiches Angebot vorhält und häufig geöffnet<br />

ist. Dann fühlen sie sich im Stadtteil auch wohler. Wenn es h<strong>in</strong>gegen Industrie<br />

oder Landwirtschaft im Stadtteil gibt, die Lärm verursachen, ist das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

der K<strong>in</strong>der im Stadtteil deutlich bee<strong>in</strong>trächtigt. Die Erwachsenenperspektive<br />

auf K<strong>in</strong>der- und Familienfreundlichkeit stimmt nur teilweise mit der E<strong>in</strong>schätzung<br />

der K<strong>in</strong>der übere<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> wichtiges Argument, die <strong>in</strong> dieser Studie dargestellte<br />

K<strong>in</strong>dersicht bei der Bewertung von Stadtteilen stärker zu berücksichtigen.<br />

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