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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Die Modellierung von Stoffrekursionen in <strong>Ökobilanz</strong>en<br />

Mario Schmidt, Heidelberg<br />

1 Einleitung<br />

Spätestens seit Einführung des Begriffs der Kreislaufwirtschaft in der Umweltpolitik<br />

spielen Stoff- <strong>und</strong> Energierückführungen, etwa in der Gestalt eines<br />

Materialrecyclings, eine zentrale Rolle bei der Modellierung von Stoffströmen in<br />

<strong>Ökobilanz</strong>en. Diese Rückführungen werden auch Rekursionen oder Loops genannt,<br />

weil sie z. B. im Sinne eines Produktlebensweges von der Wiege bis zur<br />

Bahre das sequentielle Vorgehen bei der Berechnung eines solchen Lebensweges<br />

durchbrechen: Produkte, die am Ende einer Prozeßkette entstehen, fließen ganz<br />

oder teilweise wieder zum Beginn der Kette zurück.<br />

Die Probleme bei der Behandlung dieser Rekursionen liegen sowohl im Bereich<br />

der Sachbilanz, also bei der Berechnung der Stoff- <strong>und</strong> Energieströme, als<br />

auch im Bereich der Allokation, bei der eine Zurechnung von Stoff- oder Energieströmen<br />

auf zu bilanzierende Produkte oder Leistungen erfolgt. Zu der Frage<br />

der Allokationen sei auf (Huppes u. Schneider, 1994) verwiesen 1 . Im folgenden<br />

soll auf die Sachbilanzebene näher eingegangen werden.<br />

Typischerweise treten die Probleme der Stoffrekursionen bei Produktökobilanzen,<br />

also bei Produktlebenswegbilanzen (Life Cycle Assessment = LCA) auf. Sie<br />

können aber auch in Umweltbetriebsbilanzen, bezogen auf ganze Unternehmen<br />

oder Produktionseinheiten, von Bedeutung sein.<br />

Die Erstellung einer <strong>Ökobilanz</strong> für ein Produkt oder für ein Unternehmen ist –<br />

trotz des Einsatzes von Computern – nur scheinbar leichter geworden. Die Tücken<br />

liegen im Detail oder genauer: in der praktischen Umsetzung <strong>und</strong> werden oft<br />

unterschätzt. Gerade die Stoffrekursionen stellen den Modellierer vor besondere<br />

Probleme.<br />

Folgende Aufgaben stellen sich dem Modellierer einer <strong>Ökobilanz</strong>:<br />

1. Abstraktion <strong>und</strong> Modellierung einer Prozeßstruktur oder eines Produktlebensweges<br />

auf Sachbilanzebene, in Aufwand <strong>und</strong> Detaillierung dem gewünschten<br />

Ziel der Bilanz entsprechend.<br />

2. Bereitstellung der erforderlichen Daten, entweder als verallgemeinerte oder als<br />

einzelfallbezogene Daten zu den jeweiligen Prozessen.<br />

——————<br />

1 Siehe auch Beitrag von Ulrich Mampel in diesem Buch.<br />

97<br />

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Mario Schmidt, Achim Schorb (Hrsg.)<br />

Stoffstromanalysen in <strong>Ökobilanz</strong>en <strong>und</strong><br />

Öko-Audits<br />

© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995<br />

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