Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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268 Jürgen Giegrich<br />
ster Näherung repräsentieren. Eine parallele Darstellung dieser Leitparameter<br />
sollte zu dieser Überprüfung in jeder <strong>Ökobilanz</strong>studie vorgenommen werden.<br />
Solange diese Ansätze nicht möglich sind, muß der Weg verfolgt werden,<br />
komplexe Informationen aus der Sachbilanz so zu verarbeiten, daß sie eine transparente<br />
Bewertung möglich machen. Das wird nur möglich sein, wenn entsprechende<br />
Umweltschutzziele zugr<strong>und</strong>e gelegt werden. Drei Arten von Schutzzielen<br />
könnten dazu dienen:<br />
1. Wirkungsorientierte Schutzziele:<br />
Treibhauseffekt, menschliche Ges<strong>und</strong>heit, Ressourcenschonung etc.<br />
2. Problemorientierte Schutzziele:<br />
Transportaufkommen, Energiebedarf, Abfallaufkommen etc.<br />
3. Medienorientierte Schutzziele:<br />
Atmosphärenschutz, Gr<strong>und</strong>wasserschutz, Meeresschutz etc.<br />
Die meisten Methodenvorschläge konzentrieren sich momentan auf eine Orientierung<br />
an Schutzzielen bezüglich der hervorgerufenen negativen Umweltwirkungen,<br />
die es zu minimieren gilt. Aber auch die Verwendung von Umweltproblemen<br />
wie Transport- <strong>und</strong> Abfallaufkommen als Bewertungskriterien werden<br />
häufig miteinbezogen. Als kritisch muß hier jedoch eine Mischung verschiedener<br />
Schutzzielkonzepte angesehen werden. Schwer nachvollziehbare <strong>und</strong> u.U. nicht<br />
gewollte Doppelbewertungen sind die Folge, falls etwa Transportaufkommen <strong>und</strong><br />
Versauerung in demselben Bewertungskonzept verwendet werden, da z.B. NOx<br />
als Folge des Transportaufkommens zur Versauerung beiträgt.<br />
Der momentan favorisierte Entwicklungsweg besteht darin, Bewertungen anhand<br />
der negativen Umweltauswirkungen vorzunehmen. Diese Wirkungsbilanz<br />
fördert am ehesten die geforderte transparente Bewertung (Klöpffer u. Renner,<br />
1994).<br />
Bleibt die Frage, welcher der vorgeschlagenen Bewertungsmethoden am geeignetsten<br />
erscheint. Als am wenigsten geeignet, weil wenig transparent, werden<br />
Methoden mit einem Schaden-Nutzen-Ansatz angesehen. Da hierbei die eigentliche<br />
Bewertung in sehr vielen Einzelschritten ganz nahe an den Sachbilanzdaten<br />
erfolgt, ist der subjektive Anteil am Verfahren nur schwer zugänglich <strong>und</strong> sehr<br />
stark mit objektiven Informationen vermischt. Diese Überlegung führt dazu, Methoden<br />
zu bevorzugen, die möglichst lange Umweltwirkungen getrennt betrachten<br />
<strong>und</strong> ebenso möglichst lange objektive Informationen von subjektiven Aspekten<br />
trennen.<br />
Am ehesten wird dieser Anspruch bei den oben vorgestellten Ansätzen von der<br />
niederländischen VNCI-Methode erfüllt, bei der versucht wird, den subjektiven<br />
Aspekt auf eine abschließende Nutzwertanalyse zu konzentrieren. Jedoch gibt es<br />
keine weiteren Angaben darüber, wie <strong>und</strong> von wem diese Nutzwertanalyse angewendet<br />
werden soll. Die Nutzwertanalyse ist allerdings auch nur deshalb notwendig,<br />
um das Bewertungsurteil auf eine Zahl zu reduzieren.<br />
Es bleibt die Frage, ob dieses Vorgehen sinnvoll ist. In Diskussionen um Bewertungsurteile<br />
auf einer Ein-Index-Basis wurde festgestellt, daß die Beurteilung