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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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90 Rolf Frischknecht <strong>und</strong> Petter Kolm<br />

garantiert. Diese Anforderungen werden von modernen, numerischen Programmbibliotheken<br />

gewährleistet. Bei numerischen Berechnungen muß man aber<br />

auch den Einfluß der R<strong>und</strong>ungs- <strong>und</strong> Meßfehler der Eingabedaten, hier A <strong>und</strong> R,<br />

analysieren, um die Genauigkeit der Lösung zu bestimmen. Falls X die exakte<br />

Lösung <strong>und</strong> � X die durch den Algorithmus berechnete Lösung sind, dann ist der<br />

relative Fehler der Lösung proportional zur Kondition der Systemmatrix,<br />

|| � X − X||<br />

|| X||<br />

∞<br />

∞<br />

≈ uκ ( A)<br />

,<br />

∞<br />

wo u der R<strong>und</strong>ungsfehler in A <strong>und</strong> R ist; d.h., falls die Daten in A <strong>und</strong> R auf vier<br />

signifikante Ziffern ger<strong>und</strong>et sind, dann ist u=10-4 −1<br />

. κ ( A) ∞: = || A|| ∞||<br />

A || ∞ bezeichnet<br />

hier die Konditionszahl von A in der Maximumnorm. Da der relative<br />

Fehler viel kleiner als eins sein soll, erhält man folgende, einfache Daumenregel:<br />

Falls die Kondition der Systemmatrix etwa 10 q ist <strong>und</strong> die Eingabedaten zu d signifikanten<br />

Ziffern gegeben sind, dann liefert der obige Lösungsalgorithmus eine<br />

Lösung die etwa d-q signifikante Ziffern hat. Mit anderen Worten kann unter<br />

gewisse Umständen die 'Lösung' vollständig falsch sein! Es ist deswegen zu empfehlen,<br />

daß die Genauigkeit der Rechnung des Lösungsalgorithmus` mindestens<br />

durch obige Schätzung kontrolliert wird.<br />

Eine allgemeine Möglichkeit die Genauigkeit der berechneten <strong>und</strong> approximierten<br />

Lösung zu verbessern, besteht in der sogenannten iterativen Verbesserung<br />

durch Anwenden der vorhandenen LU-Zerlegung. Dabei wird das Residuum,<br />

� T<br />

R: = R − A X , in doppelter Rechengenauigkeit bestimmt, wonach die Schritte 2<br />

<strong>und</strong> 3 mittels � R statt R wiederholt werden. Dadurch erhält man die Korrektur<br />

1 1 �<br />

Z = U L R<br />

− −<br />

<strong>und</strong> nach einer Addition die verbesserte Lösung, X+Z. Dabei werden die Anzahl<br />

der signifikanten Ziffern etwa verdoppelt wobei der Rechenaufwand proportional<br />

zu m 2 , O(m 2 ) steigt.<br />

Für den Software-Cluster ECOINVENT ist der oben beschriebene Algorithmus<br />

mittels Matlab realisiert worden. Matlab bietet dabei durch eine mathematische<br />

Subroutinenbibliothek <strong>und</strong> eine übersichtliche Programmierumgebung gute<br />

Flexibilität <strong>und</strong> einfache Möglichkeiten zur Implementation <strong>und</strong> Weiterentwicklung.<br />

Durch die Matlabschnittstelle werden auch Vor- <strong>und</strong> Nachbearbeitungen der<br />

Daten unterstützt <strong>und</strong> effizient durchgeführt, wie Abb. 2 zeigt. Durch die<br />

Optimierung des Lösungsalgorithmus` in ECOINVENT hat man erreicht, daß die<br />

Berechnung der Ökoinventare <strong>und</strong> Wirkungsbilanzen von etwa 500 Teilprozesse<br />

innerhalb von 2 Minuten durchgeführt sind, wogegen andere Systeme in dieser<br />

Zeit nur einzelne Prozesse behandeln können.

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