Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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160 Michael Jacobi<br />
1.3 Aufbau eines <strong>Umweltmanagement</strong>s<br />
Dies bedeutet, daß die Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um die<br />
ein- <strong>und</strong> ausgehenden Materialflüsse in Form einer <strong>Ökobilanz</strong> mit Schwachstellenanalyse<br />
<strong>und</strong> Maßnahmenplan erstellen zu können. Im zweiten Schritt sollte<br />
dann das Öko-Controlling strukturiert werden, in dem man "Umweltkosten" nach<br />
dem Verursachungsprinzip zuordnet <strong>und</strong> in das operative Geschäft - sprich ergebniswirksam<br />
- übernimmt. Daneben muß standortbezogen eine qualitative Bewertung<br />
aller Emissionen <strong>und</strong> umweltrelevanten Handlungen erfolgen, um die<br />
Position des Unternehmens im Reigen der Gesamtwirtschaft zu kennen. Daraus ist<br />
z.B. abzuleiten, daß nur durch diese Strukturierungsmaßnahmen eine umweltrelevante<br />
Steuergesetzgebung individuell <strong>und</strong> nicht nach dem Gießkannenprinzip<br />
gestaltet werden kann. Im letzten Schritt sollte dann ein Öko-Audit nach<br />
EG-Norm mit einem verbindlichen Öko-Handbuch die Voraussetzung für die EG-<br />
Zertifizierung schaffen.<br />
Mit dieser beschriebenen Systematik, die sowohl für Klein- als auch für Großunternehmen<br />
mit entsprechender Strukturanpassung gelten kann, ist die langfristige<br />
Absicherung des Standortes <strong>und</strong> der Arbeitsplätze <strong>und</strong> somit der Fortbestand<br />
des Unternehmens neben den betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen<br />
gewährleistet. Es sollte auch nicht vergessen werden, daß diese konsequente Vorgehensweise<br />
unter Marketingaspekten Wettbewerbsvorteile bringt.<br />
2 Die "praktische Arbeit" mit einer <strong>Ökobilanz</strong><br />
2.1 Organisatorische Voraussetzungen<br />
Wenn man eine <strong>Ökobilanz</strong> in der Praxis einsetzen will, so muß als erstes die<br />
Geschäftsführung festlegen, wer, wie, mit welchen Befugnissen für die Einführung<br />
der <strong>Ökobilanz</strong> verantwortlich ist. Der Verantwortliche sollte<br />
• direkt der Geschäftsführung unterstellt sein,<br />
• für die Umsetzung sehr umfassende Betriebs- <strong>und</strong> Branchenkenntnisse besitzen<br />
sowie<br />
• ökonomisches <strong>und</strong> ökologisches Wissen haben.<br />
Empfehlenswert ist es, die Einführung der <strong>Ökobilanz</strong> einem Team zu übertragen,<br />
sog. Initiativkreis Umwelt, der nicht hierarchisch, sondern fachorientiert besetzt<br />
sein muß, sprich alle Funktionseinheiten müssen vertreten sein.<br />
Die Einführungsphase muß zeitlich feststehen, ein Kostenbudget ist klar zu<br />
definieren, der Arbeitsfortschritt ist durch regelmäßige Berichterstattung an die<br />
Geschäftsführung sicherzustellen. Die Unterstützung durch das betriebliche Berichtswesen<br />
(EDV), Controlling <strong>und</strong> die Führungsmannschaft ist Voraussetzung.