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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Stoffstromanalysen <strong>und</strong> <strong>Ökobilanz</strong>en 9<br />

tierter Wertpräferenzen zu treffen seien. Insbesondere könne man mit <strong>Ökobilanz</strong>en<br />

keine Prioritäten für die Setzung von Umweltschutzzielen festlegen.<br />

Der Vorteil der <strong>Ökobilanz</strong> liegt allerdings darin, daß sie ein umfassendes Analyseinstrument<br />

darstellt <strong>und</strong> eine breite Datengr<strong>und</strong>lage schafft, mit dem umweltpolitische<br />

Entscheidungen, Systemoptimierungen oder Investitionsentscheidungen<br />

erheblich besser f<strong>und</strong>iert werden können.<br />

Mögliche Gründe für die Erstellung von <strong>Ökobilanz</strong>en<br />

<strong>Ökobilanz</strong>en können zu ganz unterschiedlichen Zwecken erstellt werden. Am<br />

bekanntesten sind vergleichende <strong>Ökobilanz</strong>en in Verbindung mit der Verbraucheraufklärung:<br />

Produkt A wird hinsichtlich seiner Umweltauswirkungen mit<br />

Produkt B verglichen. Da die Ergebnisse dann veröffentlicht werden sollen, bei<br />

der Analyse aber viele betriebsinterne Informationen über das Produkt oder das<br />

Unternehmen einfließen müssen, liegt das Problem in der Zugänglichkeit der<br />

Daten. Oft können für solche Untersuchungen nur verallgemeinerte, öffentlich<br />

zugängliche Daten verwendet werden, die eine <strong>Ökobilanz</strong> zwar nach wissenschaftlichen<br />

Maßstäben nachvollziehbar machen, die Aussagekraft der Ergebnisse<br />

aber stark einschränken können. 9<br />

Wachsende Bedeutung erfährt die <strong>Ökobilanz</strong> eher für die innerbetriebliche<br />

Optimierung von Produkten, Prozessen oder ganzen Produktionsstätten. Hierbei<br />

werden interne <strong>und</strong> zum Teil sehr differenzierte Daten verwendet. Die Ergebnisse<br />

der Bilanz werden nur veröffentlicht, wenn die <strong>Ökobilanz</strong> offensiv im<br />

Marketingbereich eingesetzt werden soll. Geht es um die bessere Erfüllung von<br />

Umweltauflagen oder sogar um Ressourcen- <strong>und</strong> Emissionseinsparungen aus<br />

Kostengründen, sind die Ergebnisse für Externe nicht zugänglich. So bleiben die<br />

meisten LCA, die von der Wirtschaft erstellt werden, sowohl in Europa als auch<br />

in den USA unveröffentlicht.<br />

Schließlich werden <strong>Ökobilanz</strong>en auch von staatlicher Seite eingesetzt. Neitzel<br />

(1994) nennt dazu folgende Beispiele, für die <strong>Ökobilanz</strong>en eine sinnvolle Anwendungsmöglichkeit<br />

sein könnten:<br />

• Bemessung von Abgaben- <strong>und</strong> Steuersätzen für unterschiedliche Energieträger<br />

<strong>und</strong> Verkehrsmittel, z. B. im Rahmen der Kfz- oder der CO2-Steuer,<br />

• Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für die Gewährung finanzieller Fördermittel für die<br />

Markteinführung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen, z. B.<br />

Rapsöl/Rapsölmethylester (REM),<br />

• Gr<strong>und</strong>lage für die Festlegung von Mehrwegquoten für Getränke in Anlehnung<br />

an durchschnittliche Transportentfernungen <strong>und</strong> Umlaufzahlen bzw. für die<br />

Einbeziehung bestimmter definierter Einwegverpackungen in entsprechende<br />

Quoten, z. B. im Rahmen der Mehrweg-VerpackungsVO,<br />

——————<br />

9 siehe auch White u. Shapiro, 1993

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