Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Umsetzung der EG-Öko-Audit-Verordnung 219<br />
Am 16. August 1991 wurde von der ISO die Strategic Advisory Group on Environment<br />
(SAGE) gegründet. Dies geschah vor dem Hintergr<strong>und</strong> diverser Initiativen<br />
der Wirtschaft (z.B. dem Business Council of Sustainable Development,<br />
der Internationalen Handelskammer etc.) hinsichtlich der Entwicklung freiwilliger<br />
Selbstverpflichtungen der Industrie auf Umweltstandards. SAGE erhielt den<br />
Auftrag, den Bedarf für eine internationale Standardisierung der Schlüsselelemente<br />
des Konzepts “Sustainable Industrial Development“ zu ermitteln, Vorschläge<br />
für eine übergeordnete, strategische Planung der ISO auf den Gebieten<br />
Umweltschutzverhalten <strong>und</strong> Umweltschutzmanagement zu erarbeiten <strong>und</strong> entsprechende<br />
Empfehlungen für die weitere ISO-Arbeit vorzulegen. Um diese Aufgabenstellung<br />
zu bearbeiten, wurden von SAGE Unterarbeitsgruppen (Subgroups)<br />
eingerichtet, von denen sich zwei Subgroups mit der Normung von<br />
"<strong>Umweltmanagement</strong>systemen" <strong>und</strong> "Umweltauditing" befaßten. Das von SAGE<br />
vorgelegte <strong>Umweltmanagement</strong>normen-Dokument zeichnete sich dadurch aus,<br />
daß hiermit erstmals auf internationaler Normungsebene ein Diskussionspapier für<br />
eine "<strong>Umweltmanagement</strong>systemnorm" präsentiert wurde. Weiterhin war an diesem<br />
Papier bemerkenswert, daß es auf den engen Zusammenhang mit der ISO-<br />
9000er-Normenserie zum Qualitätsmanagement bezug nimmt. Im Juni 1993<br />
beschloß die ISO in Toronto die Auflösung von SAGE <strong>und</strong> überführte die SAGE-<br />
Arbeitsgruppen in das ISO-Technical Commitee (TC) Nr. 207 "Environmental<br />
Management".<br />
Im Kontext der EG-Öko-Audit-Verordnung sind vor allem die Sub-Committees<br />
1 <strong>und</strong> 2 <strong>und</strong> die dort eingerichteten Working Groups (WG) relevant:<br />
• Sub Committee 1 ”Environmental Management Systems“ (WG 1: EMS Specifications;<br />
WG 2: EMS Guidelines);<br />
• Sub Committee 2: Environmental Auditing (WG 1: General Principles; WG 2:<br />
Audit Procedures; WG 3: Qualification of Auditors; WG 4: Other Types of<br />
Environmental Investigation).<br />
Bereits vor der Verabschiedung der EG-Öko-Audit-Verordnung <strong>und</strong> vor<br />
Gründung des ISO-TC 207 hatten einige Länder nationale Entwürfe für <strong>Umweltmanagement</strong>normen<br />
vorgelegt (z.B. Süd-Afrika, Kanada, Frankreich, Spanien).<br />
Der international bekannteste Normenentwurf war der am 16. März 1992<br />
vom British Standards Institute (BSI) in Großbritannien veröffentlichte British<br />
Standard (BS) 7750 "Specification for Environmental Management Systems". In<br />
dieser Norm fanden sich nahezu alle Inhalte der EG-Audit-Verordnung wieder.<br />
Dies war nicht überraschend, da der BS 7750 eine der entscheidenden Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für die ersten EG-Verordnungsentwürfe darstellte. Darüber hinaus war der BS<br />
7750 die Basis für das von der SAGE auf ISO-Ebene präsentierte Dokument. Der<br />
BS 7750 wird z.Zt. von der britischen Industrie als aussichtsreiche Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die durch Artikel 12 der EG-Öko-Audit-Verordnung mögliche Anerkennung<br />
angesehen. Obwohl das BSI normalerweise (wie auch die Normungsorganisationen<br />
anderer Länder) Normen nicht in Pilotprojekten "testet", wurde die inhaltliche<br />
Ausgestaltung des BS 7750 durch einen Modellversuch in Großbritan-