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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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200 Lorenz M. Hilty<br />

forderlich. Diese Systeme werden üblicherweise unter dem CIM-Konzept (Computer<br />

Integrated Manufacturing) zusammengefaßt.<br />

Hier gibt es insbesondere Forschungsarbeiten im PPS-Bereich (Produktionsplanung<br />

<strong>und</strong> -steuerung). Umweltorientierte PPS-Systeme müssen neben den bekannten<br />

Zielgrößen (Minimierung von Lagerbeständen <strong>und</strong> Durchlaufzeiten,<br />

Sicherung der Termintreue <strong>und</strong> Maximierung der Kapazitätsauslastung) auch die<br />

Emissions- bzw. Abfallvermeidung bzw. -reduzierung sowie die Reststoffverwertung<br />

berücksichtigen (Haasis, 1992).<br />

Besondere Anforderungen an die umweltorientierte Planung, Steuerung <strong>und</strong><br />

Kontrolle betrieblicher Abläufe stellt der Recyclingbereich. Weil das Recycling<br />

technischer Produkte (z.B. Haushaltgeräte, Autos) ähnlich aufwendig ist wie deren<br />

Produktion, erfordert die Planung <strong>und</strong> Steuerung der Recyclingprozesse ein<br />

ähnliches Instrumentarium wie die PPS. Zur Unterstützung des Massenrecycling<br />

beispielsweise müssen Stücklisten- <strong>und</strong> Arbeitsplandaten weitgehend automatisch<br />

aus dem Produktions- in den Recyclingbereich umgesetzt werden. Eine effiziente<br />

Recyclingplanung <strong>und</strong> -steuerung ist aber letztlich nur erreichbar, wenn Produktions-<br />

<strong>und</strong> Recyclingprozesse ineinandergreifen <strong>und</strong> auf Basis einer integrierten<br />

Funktionen- <strong>und</strong> Datenbasis geplant werden, wenn also eine integrierte Produktions-<br />

<strong>und</strong> Recyclingplanung <strong>und</strong> -steuerung (PRPS) realisiert wird (Rautenstrauch,<br />

1994).<br />

3.3 Betriebliche Umweltinformationssysteme <strong>und</strong> Stoffstrommanagement<br />

Eine häufig formulierte Anforderung an betriebliche Umweltinformationssysteme<br />

verlangt die Modellierung der betrieblichen Abläufe auf der Ebene der<br />

Stoff- <strong>und</strong> Energieflüsse. Diese Forderung kann nicht genügend unterstrichen<br />

werden, denn nur ein Stoff- <strong>und</strong> Energieflußmodell zeigt die tatsächliche physische<br />

Interaktion eines Betriebes mit seiner Umwelt. Auch ist ein naturwissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>iertes Modell in gewisser Hinsicht realistischer als eine (kaum<br />

realisierbare) kontinuierliche Messung aller Stoff- <strong>und</strong> Energieflüsse im Sinne<br />

eines lückenlosen betrieblichen Umweltmonitoring, denn das Modell kann sich<br />

auf prinzipielle physikalische <strong>und</strong> chemische Zusammenhänge abstützen <strong>und</strong> ist<br />

damit nicht von aktuellen Besonderheiten abhängig. Das Stoff- <strong>und</strong> Energieflußmodell<br />

ermöglicht außerdem die Identifikation von Optimierungspotentialen,<br />

was das betriebliche Umweltmonitoring nicht leisten kann. Als Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die Simulation geplanter Maßnahmen ("Was wäre, wenn...?") ermöglicht es auch<br />

die Abschätzung der Auswirkungen der Maßnahmen, bevor diese mit möglicherweise<br />

hohen Kosten praktisch umgesetzt werden. Ein BUIS, das auf dem<br />

Paradigma der Stoff- <strong>und</strong> Energieflußmodellierung beruht, ist somit eine ideale<br />

Voraussetzung für ein betriebliches Stoffstrommanagement.

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