02.12.2012 Aufrufe

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ergebnisse der Enquête-Kommission 27<br />

• Einsatz nichterneuerbarer Ressourcen für den Waschprozeß <strong>und</strong> für das elektrische<br />

Trocknen,<br />

• Hautunverträglichkeiten beim Tragen der Textilien/Bekleidung<br />

• Einsatz nichterneuerbarer Ressourcen beim Transport zwischen den verschiedenen<br />

Stufen der textilen Kette.<br />

Stoffstrommanagement<br />

Mehr noch als die Komplexität des Themenfeldes erschweren die Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsbarrieren zwischen den verschiedenen Stufen der textilen<br />

Kette das Stoffstrommanagement. In den Produktionsunternehmen liegen zwar<br />

viele Einzeldaten vor, im Verlauf der textilen Kette gehen diese Informationen<br />

jedoch verloren. So weiß ein Handelsunternehmen in der Regel nicht, welche<br />

Textilveredlungsstoffe in seiner Ware eingesetzt sind. Auch den Verbraucherinnen<br />

<strong>und</strong> Verbrauchern sind diese Informationen nicht zugänglich: Damit ist es um<br />

die Verbrauchersouveranität – eine für das Funktionieren der marktwirtschaftlichen<br />

Regelungsmechanismen notwendige Voraussetzung – schlecht bestellt.<br />

Die Behebung von Informationsdefiziten ist einer der wesentlichen Schritte im<br />

ökologischen Stoffstrommanagement. Im Bereich Textilien/Bekleidung existieren<br />

bereits entsprechende Ansätze. Größere Handelsunternehmen haben beispielsweise<br />

ein Qualitätssicherungssystem eingeführt, mit dem sie von den Produzenten<br />

Stoffdaten abfragen. Auch Produktionsunternehmen gehen dazu über, von ihren<br />

Vorlieferanten Stoffdaten zu fordern <strong>und</strong> Qualitätsansprüche an die Vorprodukte<br />

zu stellen.<br />

Die Vorstellungen der Enquête-Kommission gehen jedoch noch weiter: Um<br />

den systematischen Informationsfluß zwischen den verschiedenen Stufen der<br />

textilen Kette zu gewährleisten, schlägt sie die Einführung eines weiteren Akteurs<br />

vor. Seine Aufgaben sollen in erster Linie in der Erhebung <strong>und</strong> Dokumentation<br />

von Daten, aber auch in der Organisation des Informationsaustauschs – vor allem<br />

zwischen den Textilveredlern <strong>und</strong> den Konfektionären – liegen. Auch Designerinnen<br />

<strong>und</strong> Designer, Anlagenbauer sowie kommunale Abwasserentsorger<br />

sind in den Dialog einzubeziehen. Die Enquête-Kommission betont, daß eine<br />

derartige freiwillige Einrichtung von den Akteuren der textilen Kette selbst zu<br />

organisieren ist.<br />

Als weitere Instrumente zur Verbesserung des Informationsflusses empfiehlt<br />

die Enquête-Kommission die Einführung von Warenbegleitbriefen <strong>und</strong> eines umfassenden<br />

Öko-Labels. Warenbegleitbriefe enthalten Aussagen über die bereits<br />

eingesetzten Textilhilfsmittel, die auf diese Art an die nächste Stufe in der Produktlinie<br />

weitergegeben werden. Öko-Label für Textilien werden zwar derzeit in<br />

nahezu unüberschaubarer Vielzahl geschaffen, doch sind sie meist einseitig auf<br />

die Schadstoffbelastung der Textilien ausgerichtet <strong>und</strong> stellen nur geringe Anforderungen<br />

an die Produkte. Die Enquête-Kommission fordert daher ein Öko-Label,<br />

das die verschiedenen Stufen der textilen Kette einbezieht <strong>und</strong> einen Standard<br />

setzt, der die gekennzeichneten Produkte auch tatsächlich positiv hervorhebt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!