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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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136 Ulrich Mampel<br />

Schon wenn mehrere klar definierte Produktionsbereiche oder -linien existieren,<br />

in denen jeweils ein Produkt hergestellt wird, werden Emissionen, Energieverbräuche<br />

<strong>und</strong> ähnliches oft nicht mehr exakt auf einzelne Produkte bezogen<br />

erfaßt. Z.B. werden Abwasserbelastungen zentral an der Kläranlage erfaßt, nicht<br />

aber auf einzelne Produktionslinien bezogen. Noch wesentlich komplizierter wird<br />

die Zurechnung, wenn in einer Produktionseinheit im Laufe der Zeit verschiedene<br />

Produkte bearbeitet werden. Dann wird die Zuordnung von Energieverbrauch,<br />

Rohstoffverbrauch <strong>und</strong> Emissionen zu einem äußerst schwierigen Unterfangen.<br />

Die Problematik der Zurechnung der verschiedenen Größen auf die Produkte soll<br />

nochmals an drei Beispielen veranschaulicht werden, um mögliche Lösungen<br />

aufzuzeigen.<br />

Beispiel 1:<br />

Angenommen wird in diesem Fall eine Fabrik, in der zwei räumliche getrennte<br />

Produktionslinien für zwei Produkte A <strong>und</strong> B existieren (siehe Abb. 3).<br />

Gleichzeitig existieren in der Fabrik aber Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangslager sowie<br />

zentrale Einrichtungen für die Behandlung von Emissionen, z.B. eine Kläranlage.<br />

Ziel einer betrieblichen Stoff- <strong>und</strong> Energiestrombilanz, die auch für Produktökobilanzen<br />

der Produkte A oder B nutzbar sein soll, muß es nun sein, alle<br />

Größen (Energie- <strong>und</strong> Rohstoffverbrauch, Abfälle, Emissionen) den beiden Produktionslinien<br />

zuzurechnen. Da es sich bei den beiden Linien um Kostenstellen<br />

im betriebswirtschaftlichen Sinne handelt, werden vermutlich einige Größen, wie<br />

z.B. der Energieverbrauch, oft schon auf diese Einheiten bezogen erfaßt sein.<br />

Werden diese Größen aber nur für den Gesamtbetrieb erfaßt, ist es eine der vordringlichen<br />

Aufgaben bei der Etablierung eines effektiven <strong>Umweltmanagement</strong>s,<br />

eine exaktere Erfassung zu ermöglichen. Erst diese genaue Analyse erlaubt es,<br />

Ursachen von Belastungen einzugrenzen <strong>und</strong> Einsparpotentiale bei deren Beseitigung<br />

realistisch zu bestimmen.<br />

Bis zur Etablierung einer möglichst exakten, auf Produktionseinheiten bezogenen<br />

Erfassung muß eine Stoffstromanalyse versuchen, Zurechnungen der auf<br />

Betriebsebene erfaßbaren Mengenströme zu den Produktionslinien zu treffen.<br />

Manchmal wird dies schon aus der Kenntnis der Produkte möglich sein, weil bestimmte<br />

Rohstoffe nur für ein Produkt gebraucht werden oder weil bestimmte Abfälle<br />

nur bei einem Produkt anfallen. Hilfreich könnte es auch sein, die real verbrauchten<br />

oder anfallenden Mengen in einer kürzeren Zeiteinheit zu erfassen, um<br />

eine Zurechnung der Gesamtmenge zu erreichen. Ist all dies nicht möglich, bleibt<br />

als letzter Ausweg nur eine Aufteilung der verbrauchten Rohstoffmengen etc.<br />

nach dem Verhältnis z.B. der Menge der beiden Produkte.<br />

Beim Energieverbrauch kann eine Berechnung basierend auf der Anschlußleistung<br />

der Produktionslinie, deren mittlere Auslastung <strong>und</strong> Betriebsdauer helfen,<br />

einen nur auf Betriebsebene erfaßten Stromverbrauch zuzurechnen.<br />

Besonders schwierig sind Zurechnungen von Emissionen, z.B. aus der<br />

werkseigenen Kläranlage, weil hier selten eine Erfassung an den Produktionslinien<br />

erfolgt. Sind die Produkte vergleichbar, mag eine Aufteilung nach dem Ab-

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