Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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Ergebnisse der Enquête-Kommission 23<br />
gesetzlich vorgeschrieben ist". 17 Ein wesentliches Prinzip des proaktiven Handelns<br />
ist damit die Freiwilligkeit.<br />
Zentrale Aufgaben von Produktionsunternehmen im Rahmen des ökologischen<br />
Stoffstrommanagements sind:<br />
• Ökologische Verbesserungspotentiale nutzen: Ein wesentlicher Ansatz ist die<br />
ökologische Verbesserung der Produktion <strong>und</strong> der Produkte. Über die Möglichkeit,<br />
Qualitätsanforderungen an die Vorlieferer zu stellen <strong>und</strong> ökologische<br />
Produktinformationen an die Verbraucherinnen <strong>und</strong> Verbraucher weiterzugeben,<br />
reicht das Handlungsfeld über das Werkstor hinaus.<br />
Basis ist die betriebliche Stoffstromanalyse. Hier liegen bereits eine Reihe<br />
methodischer Ansätze vor: Stoff- <strong>und</strong> Energiebilanzen, <strong>Ökobilanz</strong>en oder Produktlinienanalysen<br />
18 . Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage sind Verbesserungsvorschläge zu<br />
entwickeln; Handlungsansätze reichen von der Kreislaufführung <strong>und</strong> Abfallvermeidung<br />
über integrierten Umweltschutz <strong>und</strong> ökologischem Design von<br />
Produkten bis zur ökologischen Dienstleistung <strong>und</strong> Funktionsorientierung.<br />
Zur Implementation des proaktiven Handelns in den Unternehmen bieten sich<br />
<strong>Umweltmanagement</strong>systeme wie das Öko-Controlling oder das Öko-Audit an.<br />
Insbesondere für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen fordert die Enquête-Kommission<br />
staatliche Unterstützung bei der Entwicklung von Qualitätssicherungssystemen<br />
sowie für das Öko-Audit in Form finanzieller Mittel oder<br />
Know-how. Dem Vorschlag von Führ 19 , eine verpflichtende Einführung von<br />
<strong>Umweltmanagement</strong>systemen zu prüfen, folgte die Enquête-Kommission dagegen<br />
nicht.<br />
• Kooperationen eingehen: Über die betrieblichen Verbesserungspotentiale hinaus,<br />
bedeutet Stoffstrommanagement für Unternehmen auch die Beteiligung an<br />
betriebs- <strong>und</strong> branchenübergreifenden Lösungsansätzen. Nach den Vorstellungen<br />
der Enquête-Kommission sind dazu vor allem Kooperationen mit anderen<br />
Akteuren geeignet. Eine besondere Form der Kooperation ist der Kettenverb<strong>und</strong>:<br />
Gemeint ist damit „das vertikale Pendant zum horizontal organisierten<br />
Industrieverband. Im Kettenverb<strong>und</strong> sind die Vertreter der unterschiedlichen<br />
Produktionsglieder vertreten.“ 20 Im Rahmen dieser neuen Institution<br />
nehmen die Akteure in den verschiedenen Produktionsstufen die Optimierung<br />
der Stoffstroms gemeinsam in die Hand.<br />
——————<br />
17 Führ, M. (1995): Ansätze für proaktive Strategien zur Vermeidung von<br />
Umweltbelastungen im internationalen Vergleich. In: Konzepte Instrumente Bewertung.<br />
Studien im Auftrag der Enquête-Kommission "Schutz des Menschen <strong>und</strong> der Umwelt"<br />
(Hrsg.), Bd. 3, Economica-Verlag, Bonn<br />
18 Prognos (1995), a. a. O.<br />
19 Führ, M. (1993) Ansätze für proaktive Strategien zur Vermeidung von<br />
Umweltbelastungen im internationalen Vergleich. Diskussionspapier Projektwerkstatt 8.<br />
November 1993 (unveröffentlicht)<br />
20 Führ, M. (1995), a. a. O.