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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Die Umsetzung der EG-Öko-Audit-Verordnung in<br />

Deutschland<br />

Reinhard Peglau, Berlin<br />

209<br />

Die EG „Öko-Audit-Verordnung“ war eine „schwierige Geburt“. Bis es zur<br />

politischen Einigung im März 1993 kam, wurde zum Teil leidenschaftlich über<br />

das „Für“ <strong>und</strong> „Wider“ gestritten. Ursprünglich sah die EG-Kommission eine<br />

„Richtlinie des Rates über Umweltaudits für bestimmte industrielle Tätigkeiten“<br />

vor. Doch aus der zunächst beabsichtigten Pflicht zu Umweltaudits für bestimmte<br />

Industriezweige wurde eine freiwillige Teilnahme. Diese Freiwilligkeit ist erst<br />

nach wiederholtem Protest, auch der deutschen Wirtschaft, geschaffen worden.<br />

Die politische Einigung gelang schließlich am 23. März 1993 in Brüssel. Auf<br />

expliziten Wunsch Deutschlands müssen sich die Betriebe, die sich freiwillig bereit<br />

erklären, die „Spielregeln“ der EG-Verordnung umzusetzen, jetzt zum Einsatz<br />

der „bestmöglichen Technologie“ verpflichten, der allerdings - so der Wunsch der<br />

übrigen Mitgliedstaaten - „wirtschaftlich vertretbar“ sein muß. Die Verordnung<br />

wurde am 10. Juli 1993 im Amtsblatt der EG veröffentlicht, trat am 13. Juli 1993<br />

in Kraft, konnte allerdings erst am 10. April 1995 vollständig umgesetzt werden.<br />

Diese 21monatige Frist sollte einerseits den EG-Mitgliedstaaten die Gelegenheit<br />

geben, die äußeren Rahmenbedingungen („Akkreditierungssystem für<br />

Umweltgutachter“) zu gestalten <strong>und</strong> andererseits den Unternehmen einen<br />

Zeitraum für die betriebsinterne Umsetzung der „EG-Öko-Audit-Regeln“ zur<br />

Verfügung stellen, ehe die Verordnung „live auf der europäischen Bühne“ stattfindet.<br />

Um die Anforderungen dieser EG-Verordnung zu verstehen <strong>und</strong> die Kontroversen<br />

um die Festlegung der „Zulassungsstelle für Umweltgutachter“ sowie der<br />

„national zuständigen Stelle“ einordnen zu können, ist ein kurzer Rückblick in<br />

die historische Entwicklung dieser Öko-Audit-Verordnung sinnvoll, da sich<br />

weltweit zahlreiche Initiativen mit Selbstverpflichtungen der Industrie auf dem<br />

Gebiet des Umweltschutzes <strong>und</strong> mit der Entwicklung von industriellen Umweltschutzprinzipien<br />

sowie der Einführung von betrieblichen <strong>Umweltmanagement</strong>systemen<br />

befaßt haben. Die europäische Öko-Audit-Verordnung ist eine wichtige<br />

Antwort auf diese internationalen Entwicklungen.<br />

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Mario Schmidt, Achim Schorb (Hrsg.)<br />

Stoffstromanalysen in <strong>Ökobilanz</strong>en <strong>und</strong><br />

Öko-Audits<br />

© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995<br />

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