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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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276 Jürgen Giegrich<br />

• Zur Schlußbewertung sind vielfältige Informationen nötig. Neben den Ergebnissen<br />

der Sachbilanz <strong>und</strong> Wirkungsbilanz werden für einen f<strong>und</strong>ierten Bewertungsvorgang<br />

noch Informationen allgemeiner Art gebraucht. Ein Katalog<br />

solcher Informationen sollte bei der abschließenden Bewertung zur Verfügung<br />

stehen, der im Kontext der <strong>Ökobilanz</strong> erarbeitet wurde.<br />

• Ebenso gehört zu dem Regelwerk die Art <strong>und</strong> Weise der Ergebnisdokumentation.<br />

So sollten neben einem Ergebnis "A besser als B" wichtige Zusammenhänge<br />

zu diesem Ergebnis dokumentiert werden. Solche unverzichtbaren<br />

Punkte sind z.B., ob Wirkungsschwellen überschritten wurden oder ob es<br />

Minderheitenvoten gibt.<br />

• Eine Bewertung ist immer mit Bewertungsakteuren verb<strong>und</strong>en. Das kann eine<br />

einzelne Person sein oder ein spezielles Gremium. Da Bewertung immer subjektiv<br />

ist, ist die Frage der Bewertungsakteure, ihrer Rollen <strong>und</strong> Funktionen<br />

von großer Bedeutung. Wer die Bewertungsakteure sein sollen, ob <strong>und</strong> wie sie<br />

institutionalisiert sind <strong>und</strong> wie sie in einen Bewertungsprozeß eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden sollen, sind auch noch zukünftig zu untersuchende Fragen.<br />

Es wurde bereits angesprochen, daß eine Reihe von Informationen für eine<br />

Bilanzbewertung zur Verfügung stehen muß, um eine f<strong>und</strong>ierte Schlußbewertung<br />

vornehmen zu können. Nach der Definition von Bewertung werden ja Informationen<br />

mit Werthaltungen verknüpft. Das Bewertungsurteil sollte im Sinne einer<br />

transparenten Bewertung nun nicht von der Menge <strong>und</strong> Qualität der zur Verfügung<br />

stehenden Informationen abhängen.<br />

Deshalb gilt es, einen Katalog notwendiger Informationen zu definieren, um<br />

das Ergebnis nicht von Ungleichgewichten bezüglich der Sachbasis <strong>und</strong> Wirkungsbilanz<br />

abhängig zu machen. Ein solcher Katalog könnte beinhalten:<br />

• alle wichtigen Ergebnisse <strong>und</strong> Randbedingungen aus der Bearbeitung der Sach-<br />

<strong>und</strong> Wirkungsbilanz<br />

• Hinweise zur vorgef<strong>und</strong>enen Datenfülle <strong>und</strong> Datenqualität, evtl. das Ergebnis<br />

einer "Data Quality Analysis".<br />

• Diskussion der wissenschaftlichen Belastbarkeit bestimmter Aussagen <strong>und</strong> Zusammenhänge<br />

wie z.B. Waldsterben, Krebsverdacht einer Substanz etc.<br />

• ausreichende generelle Informationen <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>wissen zu den betrachteten<br />

Umweltauswirkungen<br />

• Informationen zu Vorbelastungen, Knappheiten, sich ändernden Bedingungen,<br />

politischen Zielvorgaben, öffentlichen Meinungen, Expertenmeinungen etc.<br />

Dieser Informationskatalog muß anhand praktischer Beispiele präzisiert <strong>und</strong><br />

vervollständigt werden.<br />

Die Ausgestaltung der Bilanzbewertung in einem Verfahren der ökologischen<br />

Bilanzierung ist heute neben der Wirkungsbilanz noch am wenigsten präzisiert<br />

worden. Durch Standardisierungsbemühungen will man national wie international<br />

einen Rahmen für eine abschließende Bewertung erarbeiten.<br />

Da sich bereits die Gewißheit herausschält, daß einer formalisierten, auf eine<br />

Zahl verkürzten Bewertung (z.B. Ökopunkte) keine Chancen eingeräumt werden,

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