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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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60 Andreas Häuslein <strong>und</strong> Jan Hedemann<br />

unbekannten Werten (Stoff- <strong>und</strong> Energieströme, Materialbestände) im Netz verwendet<br />

werden können.<br />

Wenn Stoffstromnetze zur Erstellung von <strong>Ökobilanz</strong>en eingesetzt werden, sind<br />

die vier Stufen: Zieldefinition, Sachbilanz, Wirkungsbilanz <strong>und</strong> Bewertung, die<br />

bei der Bilanzierung im allgemeinen unterschieden werden (vgl. Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

1992 <strong>und</strong> andere Beiträge in diesem Band), in unterschiedlicher Weise betroffen.<br />

Die Zieldefinition hat mit ihren Vorgaben entscheidenden Einfluß auf den<br />

Detaillierungsgrad <strong>und</strong> die Bilanzgrenzen des Stoffstromnetzes, ebenso auf die<br />

Auswahl der zu berücksichtigenden Materialien.<br />

Stoffstromnetze decken im wesentlichen die Anforderungen von Sachbilanzen<br />

ab. Für vollständige Netze oder Netzausschnitte liefern sie die Werte der Input-<br />

<strong>und</strong> Output-Mengen, die als Bilanz zusammengestellt werden. Stoffstromnetze<br />

erfüllen auch die Forderung nach Transparenz <strong>und</strong> Disaggregation der Daten auf<br />

Sachbilanzebene, indem sie einen direkten Zugriff auf die einzelnen Werte der<br />

Stoff- <strong>und</strong> Energieströme gestatten.<br />

Schon auf der Sachbilanzebene lassen sich in Stoffstromnetzen verschiedene<br />

Auswertungen vornehmen, ohne dabei auf die Bewertungsebene überzugehen.<br />

Beispielsweise können Emissionen den Entstehungsorten zugeordnet werden, unerwünschte<br />

Bestände werden erkennbar oder Diskrepanzen beim Massenausgleich<br />

in Prozessen lassen sich aufdecken.<br />

Die Stoffstromnetze liefern darüber hinaus die entscheidenden Sachgrößen, die<br />

für eine Wirkungsbilanzierung <strong>und</strong> abschließende Bewertung erforderlich sind.<br />

Dafür ist jedoch eine nachgeschaltete methodische Ebene erforderlich, die auf den<br />

disaggregierten Stoff- <strong>und</strong> Energiestromdaten aufsetzt.<br />

2 Anforderungen an Softwareunterstützung<br />

Der Umfang <strong>und</strong> die Komplexität der Informationen, die zur Erstellung von<br />

<strong>Ökobilanz</strong>en erfaßt, verarbeitet <strong>und</strong> ausgewertet werden müssen, machen eine<br />

Unterstützung durch Software, die speziell auf diesen Anwendungsbereich ausgerichtet<br />

ist, unverzichtbar. Aus den Erfahrungen bei der praktischen Durchführung<br />

umfangreicher Bilanzierungen ergeben sich die folgenden allgemeinen Anforderungen<br />

an <strong>Ökobilanz</strong>-Software, wobei zwischen eher methodisch/ inhaltlich<br />

orientierten <strong>und</strong> softwaretechnischen Anforderungen unterschieden wird (vgl.<br />

Schmidt et al., 1994a):<br />

Methodisch/inhaltlich orientierte Anforderungen:<br />

• Die Software muß die direkte Erfassung <strong>und</strong> Wiedergabe der Struktur von<br />

Stoffstromsystemen ermöglichen. Die Systemstruktur sollte als Diagramm angezeigt<br />

<strong>und</strong> direkt manipuliert werden können.

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