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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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174 Susanne Kytzia <strong>und</strong> Claude Siegenthaler<br />

aktuellen Zusammenhang zwischen der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung <strong>und</strong> der<br />

EU-Umweltbetriebsprüfung eingegangen.<br />

2 Prinzip <strong>und</strong> Funktionen der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung<br />

Der Begriff der Bilanz, der im Wort „<strong>Ökobilanz</strong>“ verwendet wird, weckt häufig<br />

falsche Erwartungen. Nicht der kaufmännische Begriff der Bilanz stand hier Pate,<br />

sondern das technische Konzept der Stoff- <strong>und</strong> Energiebilanz. 1 Die <strong>Ökobilanz</strong><br />

stellt daher keineswegs eine Bestandsaufnahme der betrieblichen Umweltbelastungen<br />

dar, sondern zeigt die Stoff- <strong>und</strong> Energieflüsse, die an einem Betriebsstandort<br />

in einem Geschäftsjahr umgesetzt werden. 2 Datengr<strong>und</strong>lagen bilden das<br />

betriebliche Rechnungswesen <strong>und</strong> die Systeme der Produktionsplanung <strong>und</strong><br />

-steuerung (PPS-Systeme). Von ihrem Ansatz her geht die betriebliche <strong>Ökobilanz</strong>ierung<br />

jedoch über die aus dem bestehenden betrieblichen Informationssystem<br />

gewinnbaren Mengengrößen hinaus. Ergänzende Daten liefern Emissionsmeßberichte<br />

<strong>und</strong> Umweltschutzstatistiken, die das Unternehmen in der Regel zur<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Kontrolle der Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte <strong>und</strong> Vorschriften<br />

für die Vollzugsorgane der Umweltschutzgesetzgebung erstellt. Die<br />

<strong>Ökobilanz</strong>ierung berücksichtigt somit den jährlichen Umsatz nichtkostenpflichtiger<br />

Stoff- <strong>und</strong> Energieflüsse (z.B. Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser) <strong>und</strong> ermöglicht<br />

eine nahezu umfassende Input-Output-Betrachtung. Die erfaßten Größen werden<br />

in physikalischen Maßeinheiten (z.B. Kilogramm, Kilowattst<strong>und</strong>en oder<br />

Kubikmeter) dargestellt.<br />

Im Rahmen der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung stellt dieses Vorgehen den ersten<br />

Schritt dar. Er wird als Sachbilanzierung bezeichnet. In der anschließenden<br />

Wirkungsbilanz 3 werden die erfaßten Stoff- <strong>und</strong> Energieflüsse nach Ausmaß <strong>und</strong><br />

Bedeutung der mit ihnen einhergehenden Umweltbelastungen bewertet, um Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

für das Management bereitzustellen. Die Wirkungsbilanz<br />

wird auch als „Environmental Profile“ oder „Impact Profile“ bezeichnet. 4<br />

——————<br />

1 Vgl. dazu ausführlich Schaltegger, S. u. Sturm, A., 1992, S. 68ff<br />

2 Einzelne <strong>Ökobilanz</strong>verfahren erfassen außerdem einzelne Bestandesgrößen wie<br />

beispielsweise die Bodenversiegelung (vgl. Braunschweig, A. u. Müller-Wenk, R., 1993,<br />

S. 40), teils in der Betriebsökobilanz selbst, teils in einer ergänzenden<br />

Bestandesrechnung (vgl. Hallay, H. u. Pfriem, R., 1992, S. 59; Schaltegger, S. u. Sturm,<br />

A., 1992, S. 175).<br />

3 Auf eine Unterscheidng zwischen Wirkungsbilanzierung <strong>und</strong> Bilanzbewertung gemäß<br />

UBA, 1992, S. 53, wird hier vereinfachend verzichtet, da diese Unterscheidung eine<br />

differenzierte Darstellung der im folgenden beschriebenen Bewertungsverfahren nicht<br />

unterstützt.<br />

4 Vgl. u.a. Braunschweig, A. et al., 1994, S. 5

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