02.12.2012 Aufrufe

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zurechnung von Stoff- <strong>und</strong> Energieströmen 143<br />

der Müllverbrennung zur Zeit noch häufiger Gutschriften-Verfahren oder Systeme<br />

mit mehrfachem Nutzen (s.o.) verwendet.<br />

Diese drei Fallbeispiele zeigen, daß die Konversion der auf einer Fabrikebene<br />

erhobenen Daten in eine für Produktökobilanzen geeignete Form ein schwieriges<br />

Unterfangen ist. Dennoch sollte genügend Aufwand betrieben werden, da die<br />

Entscheidungen über die Art der Zurechnung unter Umständen einen erheblichen<br />

Einfluß auf das Gesamtsystem haben.<br />

Erhebung von <strong>Ökobilanz</strong>daten<br />

Neben der Frage der Zurechnung von Stoff- <strong>und</strong> Energieströmen auf die einzelnen<br />

Produkte ist ein weiterer wichtiger Punkt, daß Größen wie Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> Transportaufwendungen in einer für <strong>Ökobilanz</strong>en geeigneten Form<br />

erhoben werden. Dies ist nicht immer einfach <strong>und</strong> soll am Fall der Transportaufwendungen<br />

erläutert werden.<br />

Bei der heute vorherrschenden geringen Fertigungstiefe findet im Laufe der<br />

Prozeßkette zur Herstellung eines Konsumproduktes eine Vielzahl von Transporten<br />

statt. Da bestimmte Fertigungsschritte oft nur von wenigen spezialisierten Betrieben<br />

ausgeführt werden, sind erhebliche Transportdistanzen zu überbrücken, so<br />

daß die Umweltauswirkungen durch den Güterverkehr nicht erst im Bereich der<br />

Distribution des Endproduktes eine Bedeutung haben. Um die Umweltauswirkungen<br />

dieser Transporte berechnen zu können, müssen die genutzten Fahrzeugtypen,<br />

ihre typische Auslastung <strong>und</strong> die übliche Transportentfernungen für<br />

Rohstoffe, Vorprodukte, Endprodukte usw. ermittelt werden.<br />

Da Transporte überwiegend von Speditionen ausgeführt werden, müssen auch<br />

hier Annahmen getroffen werden. In den seltensten Fällen ist es nämlich realisierbar,<br />

die tatsächliche Zahl der Fahrzeuge, die zum Transport bestimmter<br />

Mengen der Stoffe notwendig ist, zu erfassen. Ersatzweise sollten Überlegungen<br />

zum maximal möglichen Auslastungsgrad zur Näherung angestellt werden.<br />

Kernpunkt sind dabei Berechnungen, wieviel Gut auf einer Transporteinheit, z.B.<br />

einer Palette, transportierbar ist <strong>und</strong> wieviele Transporteinheiten maximal auf<br />

einem üblicherweise benutzten Fahrzeug transportiert werden können (Giegrich u.<br />

Mampel, 1993). Der die maximal mögliche Zuladung begrenzende Faktor ist<br />

entweder das Gewicht, wie im in Abbildung 10 beschriebenen Beispiel des<br />

Milchtransports in Blockpackung, oder aber das Volumen, wie im Beispiel des<br />

Milchtransportes mit Schlauchbeuteln. Es gibt durchaus Produkte, bei denen der<br />

maximal mögliche Auslastungsgrad wesentlich niedriger liegt als hier genannt.<br />

Eine Berechnung der Verkehrsemissionen mit Tonnenkilometern wäre daher fehl<br />

am Platz. Gerade bei Konsumprodukten, die eine geringe Dichte haben <strong>und</strong> damit<br />

ein großes Transportvolumen besitzen, ist daher eine solche Analyse hilfreich.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!