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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Die Bilanzbewertung 257<br />

In einem anschaulichen Bild kann die Definition (Giegrich, 1991) verdeutlicht<br />

werden (siehe Abb. 1). Die Ausgangspunkte bilden die Information <strong>und</strong> die<br />

Werthaltung eines Bewertenden. Er verknüpft diese Ausgangspunkte mit einer<br />

gewissen "Logik" zu dem Bewertungsurteil. Wobei unter Bewertung je nach<br />

Sprachgebrauch manchmal der Vorgang der Bewertung verstanden wird <strong>und</strong><br />

manchmal das Bewertungsurteil ("etwas wird einer Bewertung unterzogen"; "die<br />

Bewertung eines Sachverhaltes ist..."). Um Mißverständnisse zu vermeiden sollte<br />

zur besseren Differenzierung der Begriffe von "Bewertungsvorgang" <strong>und</strong> "Bewertungsurteil"<br />

gesprochen werden.<br />

Drei Dinge werden durch diese Definition deutlich:<br />

1. Eine Bewertung ist immer - quasi definitionsgemäß - von subjektiven Werthaltungen<br />

geprägt. Somit ist eine "objektive Bewertung" gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

möglich.<br />

2. Eine Bewertung ist aber auch von Sachinformationen geprägt. Damit ist ein<br />

Bewertungsurteil nicht vollkommen beliebig, sondern hängt in einem festgelegten<br />

Maß von diesen Sachinformationen ab.<br />

3. Der auf persönlicher Ebene eines Menschen immer wiederkehrende Vorgang<br />

der Bewertung wird komplizierter, wenn<br />

• mehrere Personen oder Gruppen<br />

• einen mehr oder weniger komplexen Sachverhalt<br />

• nach einem oder mehreren Kriterien<br />

• in einem bestimmten vorgegebenen Zeitraum<br />

beurteilen wollen. Treffen diese genannten Punkte zu, so ist Bewertung nicht<br />

ein momentaner Vorgang sondern ein ausgedehnter Prozeß. Ein solcher Prozeß<br />

benötigt Rahmenbedingungen, Regeln <strong>und</strong> Methoden.<br />

2 Einordnung von Bewertung bei öffentlichen<br />

Fragestellungen<br />

Diese Arbeit dreht sich um Bewertungen im öffentlichen Kontext. Solche Bewertungen<br />

stellen in der Regel einen komplexen Vorgang dar, der – wie gesagt –<br />

gewisse Rahmenbedingungen, festgelegten Vorgehensweisen <strong>und</strong> Übereinkünften<br />

bedarf. In vielen Bereichen, auch für ökologische Fragestellungen, existieren<br />

Vorgaben für komplexe, gesellschaftsrelevante Bewertungen.<br />

Um einen Überblick über bereits vorhandene <strong>und</strong> auch zukünftige Ansätze gesellschaftlicher<br />

Bewertung zu gewinnen, ist es hilfreich, sich zunächst mit dem<br />

Gr<strong>und</strong>satz vorhandener Bewertungsansätze zu befassen. Die wenig präzise Ver-

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