Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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<strong>Umweltmanagement</strong>systeme <strong>und</strong> Öko-Audit 241<br />
Stichwort Strukturorganisation<br />
Ein <strong>Umweltmanagement</strong>system kann nicht auf schriftlichem Wege eingeführt<br />
werden, es muß gelebt werden. Wesentliche Voraussetzung dafür ist, daß die<br />
Entscheidungsträger im Unternehmen in die Verantwortung für das Funktionieren<br />
des <strong>Umweltmanagement</strong>systems mit eingeb<strong>und</strong>en sind. In klassisch organisierten<br />
Unternehmen wird das immer noch der Linienvorgesetzte sein – in moderneren<br />
Organisationen sind es die Personen, die für Geschäftsbereiche, Profit-Center,<br />
Prozeßketten oder Dienstleistungen verantwortlich sind.<br />
Einbindung in die Verantwortung heißt z. B. Berücksichtigung von Ökozielen<br />
in die jeweilige persönliche Zielvereinbarung. Neben einer wirtschaftlichen Ergebnisverantwortung<br />
für den jeweils eigenen Bereich entsteht eine ökologische<br />
Ergebnisverantwortung. Daß letztere keineswegs gr<strong>und</strong>sätzlich die erstere gefährdet,<br />
sei hier nur erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt. Für die Managerin oder<br />
den Manager ist eine solche Ergebnisverantwortung nichts gr<strong>und</strong>sätzlich Neues.<br />
Neben den ertragsorientierten Zielen stehen auch heute schon Ergebnisverantwortungen<br />
für Qualitätsanforderungen <strong>und</strong> für die Umsetzung strategischer<br />
Ziele <strong>und</strong> Profilierungen des Unternehmens. Diese Verantwortungsbereiche erfordern,<br />
ebenso wie der ökologische Verantwortungsbereich, ein Abwägen zwischen<br />
kurzfristigen Erträgen <strong>und</strong> langfristiger Existenzsicherung.<br />
In der Qualitätssicherung hat sich seit dem Beginn der 80er Jahre durchgesetzt,<br />
daß Qualität nur produziert nicht aber hineinkontrolliert werden kann. Dieser<br />
Gr<strong>und</strong>satz gilt sicherlich auch für die Qualität eines <strong>Umweltmanagement</strong>s. Eine<br />
klare Delegation der ökologischen Ergebnisverantwortung ist für die Erreichung<br />
von Ökozielen sicherlich relevanter als die Einrichtung eines Umweltbeauftragten<br />
mit Controlling-Kompetenzen.<br />
Gelingt es, die Köpfe der Entscheidungsträger zu erreichen <strong>und</strong> die Ergebnisverantwortung<br />
zu delegieren, dann reduziert sich die Rolle eines Umweltbeauftragten<br />
darauf, den roten Faden des <strong>Umweltmanagement</strong>s in der Hand zu halten<br />
<strong>und</strong> als Fachkraft Ideengeber <strong>und</strong> Sparingspartner für die Führungskräfte zu sein.<br />
Stichwort Ablauforganisation<br />
Wie weit sich die Aktivitäten des <strong>Umweltmanagement</strong>s in der Ablauforganisation<br />
auffächern, hängt in erster Linie von dem ab, was das Unternehmen herstellt.<br />
So wird beispielsweise im Chemieunternehmen, das mit ökologisch brisanten<br />
Stoffen arbeitet, sehr viel Gewicht auf ausgearbeitete <strong>und</strong> geübte Katastrophenroutinen<br />
legen, während ein Dienstleister – etwa in der Consultingbranche –<br />
sich stärker auf das Controlling konzentriert, z. B. hinsichtlich der genutzten<br />
Reisemittel.<br />
Aber auch in der Ablauforganisation ist das <strong>Umweltmanagement</strong> umso wirkungsvoller,<br />
je dichter es mit den unternehmensüblichen Routinen verkoppelt ist.<br />
Bei einer logistischen Disposition läßt sich leichter die umweltfre<strong>und</strong>lichere Variante<br />
wählen, wenn der dafür Verantwortliche außer den wirtschaftlich-technischen<br />
Informationen auf dem gleichen Medium die ökologisch relevanten Informationen<br />
zur Verfügung hat.