Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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Zum Nutzen betrieblicher <strong>Ökobilanz</strong>ierung 179<br />
folgenden werden zwei mittelständische Industrieunternehmen herausgegriffen,<br />
um den Nutzen der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung in der Praxis zu veranschaulichen:<br />
die SIKA AG <strong>und</strong> die FELA Mikrotechnik AG.<br />
Die SIKA AG ist ein Schweizer Konzern mit über 50 weltweit tätigen Tochtergesellschaften.<br />
Sie konzentriert ihre Tätigkeit auf die Bauchemie <strong>und</strong> die technologisch<br />
verwandte Klebstoffchemie. 1992 betrug der Umsatz in der Schweiz ca.<br />
185 Mio. sFr., die Beschäftigtenzahl in der Schweiz ca. 1000. Der betriebliche<br />
Umweltschutz in der SIKA AG ist in ihrem Leitbild verankert: „Die Unternehmensführung<br />
betrachtet ökologisch verantwortliches Handeln als eine Aufgabe<br />
mit gleichem Stellenwert wie ökonomischen Erfolg oder soziale Verantwortung.“<br />
Seit 1992 beteiligt sich das Unternehmen am „Responsible Care“-Programm<br />
der Schweizerischen Gesellschaft für Chemische Industrie (SGCI). 1991<br />
erarbeitete die SIKA erstmals eine <strong>Ökobilanz</strong> für einen ausgewählten Betriebsstandort,<br />
die SIKA Norm AG in Düdingen. Seither werden kontinuierlich betriebliche<br />
<strong>Ökobilanz</strong>en erstellt, wobei inzwischen zwei weitere schweizerische<br />
Betriebsstandorte einbezogen werden.<br />
Die FELA Mikrotechnik AG ist ein Tochterunternehmen der international tätigen<br />
Elektronik-Gruppe FELA. Sie erstellt an ihrem Betriebsstandort in Th<strong>und</strong>orf<br />
vor allem Leiterplatten in Kleinserienfertigung. 1992 beschäftigt sie ca. 110<br />
Mitarbeiter/innen <strong>und</strong> erwirtschaftet einen Jahresumsatz von ca. 18 Mio sFr.<br />
Neben der Qualitätssicherung kommt auch dem betrieblichen Umweltschutz bei<br />
der FELA Mikrotechnik AG eine große Bedeutung zu. 1992 wird die erste Unternehmensökobilanz<br />
erstellt, um, von einer umfassenden Ist-Analyse ausgehend,<br />
die bisherigen Einzelaktivitäten im Umweltschutzbereich in ein systematisches<br />
Gesamtkonzept des <strong>Umweltmanagement</strong>s einzubetten.<br />
Die Erfahrungen, die diese beiden Unternehmen sammelten, werden nachfolgend<br />
anhand der drei Funktionen der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung im <strong>Umweltmanagement</strong><br />
– Steuerungs-, Organisations- <strong>und</strong> Integrationsfunktion – dargestellt.<br />
3.1 Die Steuerungsfunktion in der Praxis<br />
Ausgangspunkt der vorwärtsgerichteten Steuerung der betrieblichen Umweltschutzleistungen<br />
ist die Ist-Situation. Wie bereits beschrieben, läßt sich mit Hilfe<br />
der „UBP-Methode“ die Umweltrelevanz der jährlich umgesetzten Stoff- <strong>und</strong><br />
Energieflüsse eines Betriebsstandortes basierend auf den umweltpolitischen<br />
Richtwerten (hier der Schweiz) in einer numerischen Kenngröße gesamthaft darstellen.<br />
In Abbildungen 4 <strong>und</strong> 5 werden die resultierenden Belastungsprofile<br />
(„Wirkungsbilanzen“) der FELA Mikrotechnik AG 1992 <strong>und</strong> der Sika Norm AG<br />
(1. Semester 1992) dargestellt.