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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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56 Andreas Möller <strong>und</strong> Arno Rolf<br />

Führt man Konstanten als Gewichtungsfaktoren wie oben beschrieben ein, also<br />

beispielsweise t1 1,1 =(Übel_1,Gut_1) an T1, t1 1,2 =(Übel_1,Gut_2) an T1, erhält<br />

man für jede Transition eine Matrix, die Auskunft gibt über die Zurechnung. Vor<br />

der Formulierung von Gleichungen ist dann noch zu beachten, daß T1 die Ressource<br />

Ress_1 von zwei verschiedenen Transitionen bezieht. Über das Verhältnis<br />

gibt das Stoffstromnetz Auskunft. Sei a1 der Stoffstrom von Ress_1 zwischen T2<br />

<strong>und</strong> P1 <strong>und</strong> a2 der Stoffstrom von Ress_1 zwischen T3 <strong>und</strong> P1. Dann bestimmt<br />

sich der dem Gut_1 zuzurechnende Aufwand nach den folgenden Gleichungen:<br />

y1 = t1 1.1 *z1 + t1 2.1 *a1/(a1+a2)*z2 + t1 3.1 *z3 + t1 2.1 *a2/(a1+a2)*z4<br />

z1 = t2 1.1 *x1 + t2 2.1 *x2<br />

z2 = t2 1.2 *x1 + t2 2.2 *x2<br />

z3 = t3 1.1 *x3 + t3 2.1 *x4 + t3 3.1 *x5<br />

z4 = t3 1.2 *x3 + t3 2.2 *x4 + t3 3.2 *x5.<br />

Mit anderen Worten: Man hat ein lineares Gleichungssystem zu lösen, was in<br />

diesem Fall kein Problem ist. Ist das Gleichungssystem gelöst, sind die Einträge<br />

der einzelnen Produktbilanzen bestimmt.<br />

Bisweilen lösen Aktivitäten Stoff- <strong>und</strong> Energieströme aus, die Serviceleistungen<br />

für andere sind. Innerhalb eines Betriebes mögen das die Verwaltung, ein<br />

Lager oder ein zentraler Reperaturdienst sein. Diese erbringen Leistungen für die<br />

verschiedenen Produktionsprozesse. Solche Servicestellen werden in der Kostenrechnung<br />

Nebenkostenstellen genannt. Analog der Kostenrechnung müssen die<br />

ausgelösten Aufwendungen auf die Produktionsprozesse umgelegt werden. Neu<br />

gegenüber den Zurechnungen oben ist, daß man es nicht mit einer Kuppelproduktion<br />

zu tun hat. Das erschwert, einen Zurechnungsschlüssel festzulegen. Neu<br />

ist aber auch, daß es nicht unbedingt einen Stoff- <strong>und</strong> Energieaustausch zwischen<br />

den Servicestellen <strong>und</strong> den Produktionsprozessen gibt. Bei der Verwaltung ist das<br />

oft der Fall. Die Erträge der Verwaltung haben keine stoffliche Basis, zumindest<br />

können sie nicht danach gemessen werden. Es fließen lediglich Informationen.<br />

Um trotzdem zurechnen zu können, müssen diese besonderen Erträge der Servicestellen<br />

<strong>und</strong> ihre Verteilung auf die Produktionsprozesse ergänzt werden.<br />

Diese Skizze zeigt, daß man ausgehend von den Stoffstromnetzen auch zu<br />

Produktbilanzen kommen kann. Mit anderen Worten: analog zum Vorgehen in der<br />

Kostenrechnung sind nach den Periodenrechnungen letztlich auch Stückrechnungen<br />

möglich.<br />

Der letzte Schritt wird dann drastisch vereinfacht, wenn sich das gesamte<br />

Stoffstromnetz bereits auf die Produktion eines einzelnen Stoffes bezieht <strong>und</strong><br />

wenn es keine relevanten internen Bestandsveränderungen gibt. Dann muß nämlich<br />

die normale periodenbezogene Stoff- <strong>und</strong> Energiebilanz nur noch auf eine<br />

Einheit des Produktes skaliert werden. Dies bedeutet allerdings oft, daß man bereits<br />

bei den Transitionsspezifikationen Zurechnungen vorgenommen hat, um<br />

nicht interessierende Erträge gänzlich aus dem Netz herauszuhalten. Dieses Vorgehen<br />

mag akzeptabel sein, die Zurechnungen in den Spezifikationen müssen

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