Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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Stoffstromanalysen <strong>und</strong> <strong>Ökobilanz</strong>en 11<br />
Zwischen der (Sach-) <strong>Ökobilanz</strong> eines Unternehmens <strong>und</strong> der (Sach-) <strong>Ökobilanz</strong><br />
eines Produktes gibt es einen gewissen Zusammenhang, <strong>und</strong> zwar bei der<br />
gemeinsamen Datengr<strong>und</strong>lage. Zwar bilanziert das Unternehmen in seiner Gesamtheit<br />
über alle hergestellten Produkte <strong>und</strong> vernachlässigt dabei die ökologische<br />
Entstehungsgeschichte der Vorprodukte. Schon mit der Komplementärbilanz wird<br />
dieser letzte Punkt allerdings relativiert. In dem Fall, daß das Unternehmen nur<br />
ein Produkt herstellt <strong>und</strong> eine umfassende Komplementärbilanz über alle Vorprodukte<br />
einbezieht, verwischt der Unterschied zu einer reinen Produktbilanz. In<br />
der Realität besteht das Hauptproblem jedoch in der differenzierten Zuordnung<br />
der Umwelteinwirkungen zu mehreren Produkten, die gleichzeitig produziert<br />
werden.<br />
Hier ist nun entscheidend, wie vorausplanend ein Unternehmen sein Bilanzsystem<br />
aufgebaut hat. Ist das Unternehmen nicht nur an einer werbewirksamen<br />
Darstellung sondern auch an einer Verbesserung des Ressourceneinsatzes <strong>und</strong> der<br />
Umweltauswirkungen interessiert, muß es intern die Stoff- <strong>und</strong> Energieströme<br />
wesentlich differenzierter analysieren <strong>und</strong> bilanzieren, teilweise sogar einzelprozeßbezogen.<br />
Nur so kann es genau lokalisieren, wo Emissionen, Abfälle,<br />
Ressourcenverbrauch etc. verringert werden können <strong>und</strong> welche Maßnahmen<br />
einzuleiten sind. Damit liegen dann aber auch jene prozeßbezogenen Daten vor,<br />
die zur Beschreibung einzelner Abschnitte eines Produktlebensweges erforderlich<br />
sind.<br />
Im Idealfall sind die unternehmensbezogene <strong>und</strong> die produktbezogene Bilanz<br />
nur unterschiedliche Darstellungsformen ein <strong>und</strong> desselben Sachverhaltes. Sie<br />
werden durch die Auswahl des Bilanzraums <strong>und</strong> durch die Zuordnungsvorschriften<br />
(Allokationen) bei der Herstellung mehrerer Produkte bestimmt. Beide Darstellungsformen<br />
haben ihre Daseinsberechtigung, ergänzen sich gegenseitig <strong>und</strong><br />
können wertvolle Hinweise auf erforderliche Optimierungsmaßnahmen liefern.<br />
Bei einer standortbezogenen betrieblichen Bilanz können Umwelteinwirkungen,<br />
die eine große lokale Bedeutung haben, entsprechend besser dargestellt werden, z.<br />
B. große Emissionen oder Abwassereinleitungen. Diese könnten beim<br />
Einzelproduktbezug möglicherweise unerkannt bleiben, da die betrachteten<br />
Produkte nur kleine Beiträge liefern.<br />
Umgekehrt geben produktbezogene Bilanzen am genauesten darüber Auskunft,<br />
welche Vorlieferanten bzw. Produktionsvorketten durch entsprechende<br />
Maßnahmen (Wechsel der Vorlieferanten, der Materialien, usw.) weiter optimiert<br />
werden können.<br />
Der Übergang zum Öko-Audit<br />
Das Öko-Audit ist nicht gleichbedeutend mit der Einführung oder Durchführung<br />
von <strong>Ökobilanz</strong>en. Davon ist im Verordnungstext der EG von <strong>Ökobilanz</strong>en<br />
überhaupt nicht die Rede. Es geht vielmehr um die Etablierung <strong>und</strong> Über-