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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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178 Susanne Kytzia <strong>und</strong> Claude Siegenthaler<br />

(ökologisches Controlling). 8 Durch die mit ihrer Hilfe ermöglichte Gesamtbetrachtung<br />

des Unternehmens schafft sie, aus einer organisationalen Perspektive<br />

betrachtet, die Voraussetzung dafür, daβ der betriebliche Umweltschutz aus seiner<br />

Randstellung im Betriebsgeschehen heraustritt (Organisationsfunktion). Die<br />

betriebliche <strong>Ökobilanz</strong>ierung stellt ein wirksames Werkzeug in den Händen der<br />

innerbetrieblichen Umweltschutzfachstelle dar, das ihre Handlungs- <strong>und</strong> Einflußmöglichkeiten<br />

wesentlich verbessert. Mit ihrer Hilfe kann die Umweltschutzfachstelle<br />

die Umweltschutzleistungen im Hinblick auf unterschiedliche Fragestellungen<br />

(z.B. pro Mitarbeiter, im Verhältnis zu einer Einheit der erstellten<br />

Leistung oder für einzelne Abteilungen des Unternehmens) anhand von numerischen<br />

Größen beschreiben. Sie kann dem Management eine aussagekräftige Gesamtbetrachtung<br />

der Umweltbelastungen der Unternehmung in einer Planungsperiode<br />

als Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage zur Verfügung stellen.<br />

Weiterhin wirkt der Prozeß der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung integrierend in<br />

bezug auf die umweltschutzbedingte Erweiterung des gesamten betrieblichen Informationssystems<br />

(Integrationsfunktion). Hier trägt die betriebliche <strong>Ökobilanz</strong>ierung<br />

dazu bei, umweltschutzbedingte Veränderungen der Kostenstruktur des<br />

Unternehmens wahrzunehmen <strong>und</strong> rechtzeitig zu berücksichtigen. Im Prozeß der<br />

<strong>Ökobilanz</strong>ierung werden die wesentlichen unternehmensintern umweltschutzrelevanten<br />

Informationen zusammengetragen. In diesem Prozeß kommt zumindest<br />

in der Einführungsphase der betrieblichen <strong>Ökobilanz</strong>ierung die Aufgabe zu, andere<br />

betrieblichen Informationstechniken (z.B. Emissionsmeßberichte, Umweltschutzstatistiken<br />

<strong>und</strong> Informationstechniken des Beschaffungsmarketings) auf<br />

Vollständigkeit hin zu prüfen.<br />

3 Der Nutzen der Unternehmensökobilanz<br />

in der betrieblichen Praxis<br />

Im Rahmen der Ö.B.U.-Arbeitsgruppe „<strong>Ökobilanz</strong>en für Unternehmen“ haben<br />

zwölf Schweizer Unternehmen 1991/92 gemeinschaftlich eine Methodik der betrieblichen<br />

<strong>Ökobilanz</strong>ierung entwickelt <strong>und</strong> ihre praktische Anwendung erprobt.<br />

Eine Reihe dieser Unternehmen erstellen seither kontinuierlich betriebliche<br />

<strong>Ökobilanz</strong>en <strong>und</strong> haben im Zeitverlauf die Betrachtung auf verschiedene Betriebsstandorte<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland ausgeweitet. Beispiele sind der Schweizerische<br />

Bankverein, die Geberit AG <strong>und</strong> die SIKA AG. Der Kreis der Methodenanwender<br />

ist inzwischen weit über die Ö.B.U.-Arbeitsgruppe hinaus gewachsen. Im<br />

——————<br />

8 Zur Verwendung der <strong>Ökobilanz</strong> als Gr<strong>und</strong>lage des ökologischen Controllings vgl.<br />

Seidel, E., 1988, S. 312; Janzen, H. u. Wagner, G., 1991, S. 124; Hallay, H. u. Pfriem,<br />

R., 1992; Günther, E. u. Wagner, B., 1993, S. 148f; Sturm, A., 1993, S. 109ff; Brauchlin,<br />

E. u. Kytzia, S., 1994, S. 348f; Fischer-Winkelmann, W. u. Hoffmann, N., 1994, S. 386f

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