Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement
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Betriebliche Umweltinformationssysteme 203<br />
gungsunternehmen <strong>und</strong> einen Informationsrückfluß (z.B. über die tatsächliche<br />
Qualität abgenommener Wertstoffe <strong>und</strong> eventuell bei der Verwertung aufgetretene<br />
Probleme) vorsehen.<br />
M e d i c a l - U n t e r n e h m e n<br />
( V e r s o r g u n g )<br />
K r a n k e n h ä u s e r<br />
( K o n s u m )<br />
P r o d u k t e A b f ä l l e , W e r t s t o f f e<br />
S e k u n d ä r - R o h s t o f f e ( R e c y c l i n g )<br />
Ö k o l o g i s c h e s S y s t e m<br />
( b e g r e n z t e n a t ü r l i c h e R e g e n e r a t i o n )<br />
E n t s o r g u n g s u n t e r n e h m e n<br />
( E n t s o r g u n g )<br />
Abb. 3. Stofffluß bei der Ver- <strong>und</strong> Entsorgung von Krankenhäusern (nach Boysen,<br />
1995)<br />
Davon ist die Wirklichkeit leider noch weit entfernt: "Bei dem parallel zum<br />
Stoffstrom vom Versorger über den Verbraucher zum Entsorger fließenden Informationsstrom<br />
geht viel Information verloren, wodurch die Verfügbarkeit von<br />
Informationen (z.B. über Aufbau <strong>und</strong> Zusammensetzung der Stoffe) beständig auf<br />
ein niedrigeres Niveau sinkt. Diese Informationsentropie birgt zum einen das Risiko,<br />
daß aus dem Informationsmangel durch unsachgemäßen Umgang mit den<br />
Stoffen ökologische Probleme resultieren. Dies betrifft sowohl die Verarbeitung<br />
der Stoffe beim Hersteller oder Verbraucher als auch alle Stufen der Entsorgung<br />
von der Erfassung der Reststoffe bis zur Deponierung oder Weiterverwertung <strong>und</strong><br />
führt dazu, daß an bestimmten, besonders kritischen Punkten die Notwendigkeit<br />
besteht, verloren gegangene Informationen mit großem Aufwand wiederherzustellen.<br />
Zum anderen werden durch einen geringen Informationsgrad Chancen<br />
vergeben, in der Hinsicht, daß auch in unkritischen Entscheidungssituationen die<br />
ökologisch sinnvollere Handlungsalternative aus Mangel an Information nicht<br />
gewählt werden kann" (Boysen, 1995, S. 66).<br />
Der Bereich der Krankenhausentsorgung ist nur ein Beispiel dafür, wie durch<br />
eine Verbesserung der Informationsflüsse erhebliche Optimierungspotentiale im<br />
Sinne eines ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch effizienten Stoffstrommanagements ausgeschöpft<br />
werden könnten. Beim Aufbau betrieblicher Umweltinformationssysteme<br />
sollte daher frühzeitig die Anforderung einer späteren überbetrieblichen<br />
Vernetzung beachtet werden, die die Stoffströme durch Informationsströme begleitet<br />
<strong>und</strong> damit die Erhaltung stoffbezogener Informationen entlang der Produktions-,<br />
Konsum- <strong>und</strong> Entsorgungskette sicherstellen kann.