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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Die Modellierung von Stoffrekursionen 99<br />

begreifbar bleibt <strong>und</strong> andererseits mengenmäßig bedeutsame Abhängigkeiten<br />

nicht vernachlässigt werden.<br />

2 Die gebräuchliche Modellierung von Stoffrekursionen<br />

Heijungs (1992b) beschreibt sehr anschaulich das Problem, das sich bei der sequentiellen<br />

Berechnung von Prozessen unter Anwesenheit von Stoff- <strong>und</strong> Energierekursionen<br />

ergibt. Angenommen ein Produktionsprozeß benötigt 5 MJ Strom.<br />

Diese Energie erhält er von einem Prozeß „Stromproduktion“, der z. B. durch<br />

einen Output von 1 MJ bei einem Input von 0,1 kg Kohle <strong>und</strong> 0,1 MJ Strom–<br />

etwa dem Stromeigenbedarf dieses Prozesses – definiert ist. Bei der sequentiellen<br />

Modellierung müßte der Prozeß „Stromproduktion“ sich selbst nochmals mit einem<br />

Bedarf von 0,5 MJ, dann mit 0,05 MJ usw. aufrufen. Insgesamt werden so<br />

für den Produktionsprozeß 5,555.. mal 0,1 kg Kohle benötigt. Dies ist in diesem<br />

einfachen Beispiel sofort einsichtig, da der effektive oder der Netto-Output des<br />

Prozesses „Stromproduktion“ 0,9 MJ beträgt. Der Bedarf von 5 MJ dividiert<br />

durch 0,9 MJ führt dann aber zu einem Verbrauch von 5,5555.. kg Kohle.<br />

Kohle<br />

0,005 kg<br />

Strom<br />

0,005 MJ<br />

Stromproduktion<br />

Kohle<br />

0,05 kg<br />

Strom<br />

0,05 MJ<br />

Stromproduktion<br />

Kohle<br />

0,5 kg<br />

Strom<br />

0,5 MJ<br />

Stromproduktion<br />

Strom<br />

5 MJ<br />

Produktion<br />

Abb. 1. Modellierung einer Rekursion mit sequentieller Prozeßberechnung<br />

Schwieriger wird die Berechnung für komplexere Systeme <strong>und</strong> darin vorkommende<br />

Rekursionen. Dann bietet sich ein Matrixberechnungsverfahren an, bei<br />

dem ein System gekoppelter linearer Gleichungen gelöst wird. Ein Matrixverfahren<br />

wurde z. B. für die <strong>Ökobilanz</strong> Verpackungssysteme der Projektgemeinschaft<br />

Lebenswegbilanzen (1991) zwischen ILV, dem ifeu-Institut <strong>und</strong> GVM im Auftrag<br />

des Umweltb<strong>und</strong>esamtes verwendet (Möller, 1992). Heijungs (1992b) erläutert<br />

ausführlich ein etwas modifizierteres <strong>und</strong> anschaulicheres Verfahren, das im<br />

folgenden wiedergegeben wird.<br />

2.1 Das Matrixverfahren zur Berechnung von LCA<br />

Ein Prozeß wird als ein System mit In- <strong>und</strong> Outputströmen, die zueinander in<br />

linearem Verhältnis stehen, verstanden. Unterschieden werden wirtschaftsfähige

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