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Ökobilanz Mohndruck - und Umweltmanagement

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Die Bilanzbewertung 265<br />

auch nicht weiter zusammengefaßt werden. Ein abschließendes Ergebnis kann<br />

daher nur durch eine abwägende, argumentative Bewertung erfolgen.<br />

Neben den Zahlen zu Energie <strong>und</strong> festen Abfällen, die auch nach dieser Methode<br />

nur zusammengefaßt <strong>und</strong> nicht weiter bewertet werden, findet jedoch bei<br />

der Aggregation der Luft- <strong>und</strong> Wasserbelastungen eine Bewertung statt. Die Bewertung<br />

liegt dabei in der Auswahl der Grenzwerte. Es wird von den Autoren<br />

angegeben, daß die so gewählten Grenzwerte keine toxikologischen Grenzwerte<br />

darstellen, sondern politische.<br />

Man könnte nun sagen, daß damit eine gesellschaftliche Bewertung durch die<br />

politische Festlegung der Grenzwerte bereits demokratisch erfolgt ist, doch ergibt<br />

die Verwendung der sehr unterschiedlichen Grenzwertkonzepte eher Schwierigkeiten.<br />

So wird für die Luft die Luftreinhalteverordnung herangezogen, die ein<br />

Immissionsschutzrecht ist, während im Wasserbereich die Verordnung über Abwassereinleitungen<br />

also ein Emissionsrecht zur Anwendung kommt. Natürlicherweise<br />

beziehen sich diese zwei Rechtsverordnungen auf sehr unterschiedliche<br />

Schutzansätze, die beim Immissionsschutzrecht gr<strong>und</strong>sätzlich viel weitgehender<br />

sein müssen.<br />

Hinzu kommt, daß die Argumentation der in Grenzwerten bereits enthaltenen<br />

gesellschaftlichen Bewertung nur gültig ist, wenn überhaupt nationale Grenzwerte<br />

existieren. In der BUWAL-Studie beziehen sich im Bereich Luft lediglich sechs<br />

von 14 Schadstoffen auf gültige Schweizer Grenzwerte. Die restlichen "kritischen<br />

Mengen" wurden aus MIK <strong>und</strong> MAK Werten abgeleitet, die z.T. einen ganz<br />

anderen wissenschaftlich-politischen Hintergr<strong>und</strong> besitzen <strong>und</strong> sicherlich nicht<br />

demokratisch legitimiert sind.<br />

2. Bewertung durch Ökopunkte<br />

Die in der Schweiz entwickelte <strong>und</strong> veröffentlichte Methode der Bewertung mit<br />

Ökopunkten (s. Ahbe, 1990) basiert ebenfalls auf dem Bewertungsansatz der<br />

kritischen Mengen. Es werden dieselben vier Kriteriengruppen wie in der Arbeit<br />

von Habersatter genommen. Da nun aber auch für Energie <strong>und</strong> Abfall eine kritische<br />

Menge abgeleitet wird, lassen sich alle vier Aspekte zu einer einzigen Belastungszahl<br />

– den Ökopunkten – addieren.<br />

Die Festlegung der kritischen Mengen oder der "ökologischen Knappheiten",<br />

wie es in der Studie heißt, stellt natürlich auch hier den entscheidenden Bewertungsschritt<br />

dar. Damit gelten im Gr<strong>und</strong>e genommen dieselben Aussagen, die<br />

bereits oben für die Habersatter-Arbeit gemacht wurden. Sie gelten sogar noch<br />

verstärkt, da nun immissions- <strong>und</strong> emissionsabgeleitete kritische Mengen zusätzlich<br />

addiert werden.<br />

Auch die mögliche Argumentation der durch Grenzwerte bereits erfolgten gesellschaftlich<br />

legitimierten Bewertung wird noch schwieriger. Gerade für die zwei<br />

Bereiche der Energienutzung <strong>und</strong> der Abfallerzeugung kann nicht ohne weiteres<br />

ein irgendwie gearteter "Grenzwert" abgeleitet werden. Dasselbe gilt für die

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